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Alt 02.03.2010, 10:10
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Snowsong Snowsong ist offline
Tochter des Nordwindes
Vampirjaeger
 
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Dieser... dieser Undankbare Wicht!
Hyrr starrte ihn erst fassungslos, dann wütend an. So viel zum Thema anständiger Krieger!!
„Was fällt dir ein?“ fauchte sie. „Ich bin eine anständige Zwergin!“ der Zwerg hörte ihr wohl gar nicht zu. Er konzentrierte sich auf den Boden.
„Du wirst sowieso nicht weit kommen, Zwerg.“ Sazariel versperrte ihm den Weg. „Hinter dieser Tür wartet eine steile Treppe auf dich.“
„Hallt die Klappe, Spitzohr.“ knurrte der Zwerg wütend.
„Was ich anderes haben möchte?“ Hyrr legte den Kopf schief. „Och da gäbe es viel mein lieber Grimmbart: Neue Kleidung, ein eigenes Haus, den Kopf meines Chefs, einmal wieder die Sonne sehen oder einfach meine alte Frisur. Aber davon kannst du mir nichts erfüllen. Die Kleider nehmen sie mir wieder weg, genau so wie das Haus, wen du meinen Chef erledigst, kann ich den Kopf nicht aufbewahren, an die Oberfläche schaffen wir es sowieso nicht und wen ich anfange mir wieder die Harre wachsen zu lassen, dann schneiden sie mir sie gleich wieder ab. Nein, nein.“ Hyrr überlegte kurz. „Du könntest mir helfen, meine Tochter zu suchen.“
Der Zwerg drehte sich zu ihr um. „Kannst du nicht mal auf dein Balg aufpassen?“ spotte er.
Hyrr unterdrückte die Wut. Natürlich wurde sie rot, das lies sich nicht verhindern. Grimmbart lachte darüber.
Was genug ist, ist genug! Eher sie wusste was sie tat, schlug sie diesem einfältigen Mann ordentlich ins Gesicht. In den unzähligen Jahren, die sie geputzt, geschrubbt und Dinge für ihre Herrn herum geschleppt hatte, hatte sie einiges an Muskelmasse an den Armen bekommen.
Grimmbart schien entweder nicht erwartet zu haben, das sie den Mumm hatte, ihn zu schlagen oder aber er war überrascht das sie als Heilerin eine solche Kraft aufbringen konnte.
Hyrr trat eilig ein paar Schritte zurück. Das letzte mal, als sie einen Mann ihres Volkes geschlagen hatte, hatte es sie ihr Auge gekostet. Aber das war lange, lange her.
Sie war nun eine andere.
Und die Situation war auch anders.
Hier ging es nicht darum, ob sie ihrem Ehemann immer zur Verfügung stehen musste sondern um Lelith.
Hyrr zitterte noch vor Wut. „Balg?“ wiederholte sie seine Bezeichnung für Lelith. „Wie kannst du es wagen meine kleine Lelith so zu nenne?“
„Lelith?“
Hyrr biss sich auf die Zunge. Lelith war kein Zwergenname. Sie schielte zu Sazariel, doch der schien das ganze Geschehen mehr amüsant zu finden.
„Ich denke Hyrr, wir lassen diesen Zwerg einfach gehen.“ sagte der Dunkelelf. „Wenn er dann die Treppe hinunter stürzt und sich das Genick bricht, wird er in seine heiß ersehnte Große Schmiede eingehen. Seinen Freund werden wir auch ohne seine Hilfe finden. Es wird zwar länger dauern, aber wen wir eines haben, dann ist es Zeit.“, mit diesen Worten trat der Drow zur Seite um Grimmbart vorbei zulassen.
„Das kommt nicht in die Tüte!“ entfuhr es Hyrr.
„Warum?“ Sazariel hatte sich wieder auf einen Stuhl gesetzt und schloss die Augen. „Es ist nicht deine Schuld, das es bei dem Sturz gegen den Tisch all seine Gehirnzellen abgetötet hat. Lass ihn gehen.“ die Zwergin starrte den Drow fassungslos an.
„Glaub mir Hyrr, von so einem undankbaren Wesen willst du sowieso keine Hilfe.“
„Da hast du recht.“ Hyrr packte das Tablett, und ging an Grimmbart vorbei ohne ihm einen Blick zu würdigen.
„Bitte schön, Herr Lebensmüde. Hier ist die Türe. Die Spiraltreppe führt in den tot. Wünsche noch ein angenehmes sterben.“ mit diesen Worten riss sie die Türe auf und und trat in den Gang hinaus.
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Die Tinte macht uns wohl gelehrt,
ärger wo sie nicht hingehört.
Geschriebenes Wort ist Perlen gleich,
ein Tintenklecks ein böser Streich.
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