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Alt 12.10.2019, 14:55
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Tomelot Tomelot ist offline
Vampirjaeger
 
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Zitat von Ken Bollmann Beitrag anzeigen
Was macht eurer Meinung einen guten Antagonisten aus?
Das er einfach böse ist wie Sauron
Das er ein höheres Ziel hat?
Das er eigentlich glaubt das Richtige zu tun?
Oder wie er mit Misserfolgen umgeht?
Ich bevorzuge Gegenspieler die nicht einfach dem nähsten Untergebenen die Schuld geben sondern Ruhig und Überlegt handeln.
Wie sieht es bei euch aus?
Vor allem muss er eine Verbindung zum Leser aufbauen. Mir fällt spontan Glokta aus Abercrombies "First Law" ein. Er ist eigentlich weder gut noch böse, er ist einfach nur verbittert und das wohl zynischste Wesen des Fantasyuniversums. Trotzdem ist dieser Charakter eine der Personen die Abercrombies Geschichte trägt und weiterentwickelt. Ich gehe sogar soweit zu behaupten dass er einer der Sympathieträger ist. Abercrombie zeigt hier eindrucksvoll dass selbst "böse" Charaktere als gut empfunden werden können wenn der Leser nur das Gefühl bekommt die Figur zu verstehen.

Ich möchte damit ausdrücken dass für mich "Gut" und "Böse" subjektive Eindrücke sind. Abercrombie würde es wahrscheinlich schaffen den Herrn der Ringe so umzuschreiben dass die Hobbits die Bösen sind und Sauron der Gute, ohne dass er an der Handlung etwas ändern müsste. Er würde bloß aus einer anderen Sicht mit anderen Eindrücken arbeiten und schon hätte man einen zwar bösen aber sehr liebenswürdigen Sauron!
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Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie.
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