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Alt 19.03.2011, 23:10
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Mithras Mithras ist offline
Heliodromos
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
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Auf die Verfilmung von Martins Lied von Eis und Feuer muss die Welt nur noch vier Wochen warten, allerdings nicht als Film, sondern als Serie. Bei einem derart umfangreichen Zyklus passt das einfach viel besser. Zudem bin ich hoffnungsvoll, dass die Serie auch bei uns laufen wird, die DVDs werde ich mir aber sowieso zulegen (müssten ja irgendwie erhältlich sein).

Die neuen Klassiker der Fantasyliteratur lassen sich aufgrund ihres Umfangs sowieso am besten als serie vermarkten. Eriksons Spiel der Götter gibt da wohl am meisten her und würde mich auch sehr interessieren. Nun, da die Hauptreihe abgeschlossen ist, könnte man sich gerne mal an die Planung setzen.
Außerdem Bakkers Second Apocalypse-Zyklus, der aus zwei Trilogien und einem Zweiteiler bestehen soll, aber erst zur Hälfte erschienen ist. Bakkers Schreibstil hatte schon etwas, das an einen Film erinnerte, aber seine komplizierten Darstellungen des Innenlebens der Protagonisten lassen sich so wohl nicht ganz umsetzen.

Deutsche Fantasybücher... Nein, lieber nicht. Ein paar Werke würden zwar viel Stoff hergeben, aber leider steht den deutschen Filmemachern nicht dasselbe Budget zur Verfügung wie den US-amerikanischen Kollegen. Auch ist es eher unwahrscheinlich, dass deutsche Fantasy den englischsprachigen Buchmarkt erobert. Wir haben zwar einige gute Autoren in unseren Reihen, aber generell muss man sich doch eingestehen, dass der englischsprachige Buchmarkt deutlich weiter ist. Hierzulande dominieren eher noch klassische Muster und Werke, die diesen nicht entsprechen, haben kaum Chancen (Stichwort Gezeitenwelt). Das liegt einerseits daran, dass die Fans der neueren Strömungen innerhalb der Fantasyliteratur, für die z. B. Erikson, Bakker, Martin oder J. V. Jones stehen, deutschen Autoren nich zutrauen, ähnlich eigenständige und unkonventionelle Werke zu schreiben, andererseits aber auch daran, dass sich Verlage ungerne auf Experimente mit neuen Stoffen und Konzepten einlassen und stattdessen lieber auf Altbewährtes und aktuelle Trends setzen. Angefangen hat's mit Tolkiens Völker, dann waren es Vampire und nun sind Engel und Dämonen im Kommen. Tja, der englischsprachige Buchmarkt ist da leider flexibler...
Unseren "nationalen Klassikern" wie Hennens Elfenromanen oder Heitz' Ulldart-Reihe räume ich daher keine großen Chancen ein, internationale Erfolge zu werden. Ausnahmen wie Kai Mayer und Cornelia Funke sind eben genau das: Ausnahmen. Es gibt mehr englischsprachige Autoren und folglich auch mehr Strömungen im Fantasy-Genre. Fremdsprachige Werke gehen da unter, und was den englischsprachigen Buchmarkt nicht erobern kann, kann auch nicht angemessen verfilmt werden, zumindest nicht im Bereich der Fantasy.
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