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Alt 13.09.2018, 12:50
Wilferedh Wilferedh ist offline
Vampirjaeger
 
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Lightbulb 1. Zeitalter

Die meisten Tolkien- Fans konzentrieren sich auf die Begebenheiten am Ende des 3. Zeitalters. Dem Ringkrieg! In Tolkien's Welt gibt es jedoch noch viel mehr zu Entdecken. Ich möchte euch heute von Ländern aus dem 1. Z.A. berichten und fange mit Beleriand an.
Teil 1
Beleriand
Diese Lande waren zum größten Teil im Besitz der Sindar, mit der bemerkenswerten Ausnahme von Finrods Reich Nargothrond (obwohl die Nolder sich später,nachdem der Norden überrannt war, nach Beleriand zurückzogen). Die hervorstechendsten Merkmale der Länder südlich der Mittleren Hochlande (außer dem Wall von Andram) waren die Flüsse, die von den südlichen Gebirgshängen herab flossen. Im Osten floss der Gelion, der in den Ered Luin entsprang. Das Gebiet wurde größtenteils durch das Flusssystem des Sirion entwässert, und sein Bett teilte West- von Ostbeleriand. Seine ursprüngliche Quelle war der Eithel Sirion, wo sich Quellen aus dem Ered Wethrin sammelten, doch der Fluss wurde von zahlreichen Zuflüssen gespeist: Die westlichen Nebenflüsse entsprangen in den Ered Wethrin - die wichtigsten waren Teiglin und Narog; die östlichen wurden von vielen Zuflüssen aus Dorthonien gespeist -:Rivils Quelle, der trockene Fluss von Gondolin, Mindeb (der einen der wenigen Pässe ins Hochland gegraben hatte). Nur der Celon, ein Nebenfluss des Aros, hatte seinen Ursprung in den Bergen von Himring
nahe der Quelle des kleinen Gelion.
Anhaltspunkte für die Topographie des Gebietes verbergen sich zum grössten Teil hinter Anmerkungen zu den Flusssystemen. Entsprechend der Neigung des vom Mittleren Hochland abfallenden Landes flossen die Flüsse nach Süden, doch dies geschah nicht immer gleichmässig und ruhig: Bei Dimrost, Der "Regentreppe" (später Nen Girith, "Schauderwasser" genannt), stürzte der Celebros in den Teiglin; in derselben Gegend erstieg Turambar das Steilufer der Schlucht, um Glaurung zu töten; im Osten Doriaths, an den Fällen des Esgalduin, hatte Carcharoth seinen Durst gestillt. Offenbar wurden alle Flüsse in jenem Gebiet entweder in ihrem Lauf behindert oder stürzten abrupt über eine Felsschwelle. Möglicherweise überflossen sie eine Bucht oder eine Klippe aus relativ widerstandsfähigem Fels. Zwischen Sirion und Narog erhoben sich Heideflächen - vielleicht nordöstlich von Talach Dirnen, der bewachten Ebene; und der Amon Rûdh stand am Rand ihrer äussersten südlichen Ausläufer. Es ist möglich, dass weiter östlich Einrisse im Gesteinsbett und Fugen in einer Bucht die Grundlage für den Bau Menegroths schufen.
Durch Mittel- Beleriand zog sich der "Lange Wall" von Andram. Vom Norden aus kann der Wall nicht sonderlich aufgefallen sein. Näherte man sich ihm von Süden, erschien er als eine endlose Hügelkette. Die Gesteinsschicht kann löslicher Kalkstein gewesen sein, denn bei Nargothrond im Westen gab es ausgedehnte Höhlen, und am Nordrand verschwand der Sirion unter der Erde, floss durch Tunnel und kam drei Wegstunden (neun Meilen) weiter südlich am Fuss des Walls wieder hervor. Diese Besonderheit kann für einen Fluss dieser Grösse als ausserordentlich selten angesehen werden, selbst in weichem Muttergestein, denn in der Regel wäre der darüber liegende Fels eingestürzt und hätte Schluchten hinterlassen - wie bei Ringwil und Narog im Westen. Ein solcher Prozess erfordert normalerweise einen oberirdischen Fluss (mit Stromschnellen), der allmählich unterirdische Rinnsale ausbildet, die in einem "Schlundloch" verschwinden. wenn die Strömung der Rinnsale ausreichend stark und die obere Gesteinsschicht entsprechend dick ist, wird das Loch vergrössert, und ein steiler Abfall entsteht. wenn der unterirdische Strom mehrere Läufe ausbildet (so wie der Tunnel des Sirion), ist ein Einsturz weniger wahrscheinlich. Teilweises Einbrechen des darüber liegenden Gesteins an der Stelle des Flussaustritts kann natürliche Felsgewölbe hinterlassen (wie die Pforten des Sirion).

Ein Auszug aus "Historischer Atlas von Mittelerde" von Karen Wynn Fonstad
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