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Alt 06.07.2010, 08:14
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Faun Faun ist offline
Stolzer Reiter
 
Registriert seit: 07.2010
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Die Hauptauslöser meines Einstiegs in die Fantasielandschaft waren die Werke der Gebrüder Grimm.
In meiner Geburtsstadt Ludwigsburg in Baden-Württemberg gibt es das Blühende Barock mit einem bezaubernden und umfangreichen Märchengarten, der beinahe jährlich um eine Geschichte erweitert wird. Die Märchen werden dort plastisch mit Tonunterstützung dargestellt. Einfach zauberhaft! Im Kindesalter war das stets ein Erlebnis für mich, wenn ich mit meinen Eltern dort war und bis zu meinem vierzigsten Lebensjahr war ich Stammgast mit Saisonkarte. Meist setzte ich mich mit einem Buch an ein schattiges Plätzchen und las. Die Atmosphäre dort hat ihren eigenen Zauber, den man erleben muss und nur schwer in Worte fassen kann.
Durch diese schönen Kindheitserfahrungen war ich von der Märchenwelt geprägt und begann dann sehr früh alte Sagen, Legenden u. s. w. zu lesen. Bereits als Kind hatte ich einen unersättlichen Drang nach allem Kreativen. Ich trieb meine Eltern beinahe, mit meinem Wunsch Spieleentwickler zu werden, in den Wahnsinn. Diesen Beruf gab es damals noch nicht. auch keinen, der nur annähernd etwas damit zu tun hatte. Ich begann dann bereits im Jugendalter ein Pen & Paperspiel zu entwickeln, das ich schlicht "Wahre Helden!?" taufte. Es gab damals kein vergleichbares Spiel wie etwa DSA, AD&D u. s. w. Wie ich später jedoch erfuhr, wurde die Idee zu DSA etwa zeitgleich geboren. Dieses Spiel reifte mit der Zeit, Völker und Wesen entwickelten sich, ein eigenes Universum entstand und ich erdachte mir zu diesem Spielsystem innerhalb von knapp 16 Jahren weit über 300 Rollenspielabenteuer, die ich als Spielleiter mit ganz verschiedenen Gruppierungen spielte. Einige dieser Abenteuer wurden über 2 - 3 Wochen gespielt, andere waren bei an einem Tag durchgezockt. Mir persönlich gefielen die Abenteuer am besten, wo selbst noch die Augen der älteren MitspielerInnen groß wurden und wo so manch eine/r eine hubbelige Gänsehaut bekam. Gerade bei den längeren Geschichten gelang mir das immer wieder.
Während dieser Zeit entwickelte ich auch andere Spiele mit fantastischem Hintergrund. So etwa mein Spiel "Das magische Hexagon". Durch das Rollenspiel kam ich jedoch durch das Drängen eines sehr guten Freundes auch zur Schriftstellerei. Ferdi nervte mich so lange, bis ich einige Ideen aus den Rollenspielen in Romanform niederschrieb. Au Backe, ich kannst euch sagen! Ich dachte, dass das ein Meisterwerk war. Gut, die Geschichte begeisterte, doch meine Rechtschreibung und Grammatik wurde in der Luft zerrissen ... Ja, das waren noch Zeiten. Doch ich blieb meiner Linie treu, lernte sehr viel aus ganz verschiedenen Quellen und wurde Spieleentwickler, Gamedesigner und auch Schriftsteller. Das war mein Einstieg bis hin zum heutigen Tag.

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