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Alt 13.10.2012, 09:57
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Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
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Süß, wie Du gleich jede Erfahrung literarisch umsetzt ...

Im Großen und Ganzen kann ich Dir da recht geben, vorallem was dieses "gefällt mir"/ gefällt mir nicht" von Rezensionen angeht.
Aber hierzu möchte ich dann doch etwas sagen:

Zitat:
Zitat von Nephthys Beitrag anzeigen
Dann sind mir Rezensienten aufgefallen, die auffällig häufig positive Bewertungen abgeben (bei einer "Schlagzahl" von N > 10). Das ist sicherlich löblich - handelt es sich dabei offenbar um einen harmoniebedürftigen Mitmenschen. Die Kernaussage der einzelnen Rezensionen kann ich dann allerdings nicht ernst nehmen. Wer alles gut findet, der macht auch "Werbung" für Schund. Es ist statistisch nämlich schlichtweg nicht möglich, dass jemand ausschließlich gute Werke in die Finger bekommt.
Ich schreibe hin und wieder auch Rezensionen - aber nur freiwillig und auch nur dann, wenn mir das Buch gefällt, womit die Beschreibung natürlich positiv ausfällt (mit ein paar kleinen "Aber" vielleicht).
Das bedeutet aber nicht, dass ich ausschließlich gute Werke in die Hand bekomme, den Autor unheimlich süß finde, dafür bezahlt werde oder schlichtweg harmoniesüchtig bin - es liegt einfach daran, dass ich mir zwar durchaus objektive Kritik zutraue, aber es bleibt dennoch immernoch meine Meinung. Und genau da liegt das Problem.
Bei einer Korrektur orientiere ich mich in erster Linie am Text (und da bin ich beim Finden von Fehlern etc. gnadenlos), bei einer Rezension geht es mir aber im Wesentlichen um den Inhalt. Ich weiß nicht, ob Du "Das Literarische Quartett" kennst. Niemand kann bestreiten, dass da Koryphäen saßen und wenn die ein Buch zerrissen haben, dann nach allen Regeln der Kunst. Das Dumme dabei war nur, es gab immer ein oder zwei, die mir gefallen und die ich sehr gerne gelesen habe.

Eine positive Rezension von mir ist ehrlich gemeint und wenn sich andere potentielle Leser daran orientieren, umso besser für den Autor. Stellt dieser andere Leser beim durchgehen des Romans fest, dass er offensichtlich meine Ansicht nicht teilt - dann ist das auch kein Drama.
Unbedachte Kritik - weil man vielleicht gerade einen schlechten Tag hat und sich auskotzen möchte - halte ich für bedenklich. Nicht nur, dass man den Autor auch als Menschen sehen muss, man sollte ebenfalls die Konsequenzen bedenken, da sich leider viele Leute nach solchen Negativ-Rezensionen richten, anstatt einen eigenen Blick zu riskieren.
Von daher vergebe ich, wie gesagt, Kritik idR nur dann, wenn mir der Roman gefallen hat - andernfalls halte ich meinen Mund und lasse die Leute sich ihr eigenes Urteil bilden.
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Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (16.10.2012 um 21:21 Uhr)
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