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Alt 07.11.2007, 17:39
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Deva Deva ist offline
Adeliger der Drow
Hueter der Heilenden Quellen
 
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Aufbruch


Sslaad war kaum aufgewacht, so musste er auch gleich einen Schlag von einer gepanzerten Faust in seinen Gesicht spüren. Er versuchte bei Bewusstsein zu bleiben, aber der Hieb war einfach zu überraschend gekommen. Seine Peiniger konnte er kaum erkennen. Nur rote Augen, die aus einem gehörten Helm stachen. Der Rest von ihnen verschwamm in der Dunkelheit seiner Zelle.

Trotz dieser Behandlung wurde Sslaad nicht vollkommen ohnmächtig. Er spürte wie ihn kräftige Hände packten und ihn wie ein Stück Fleisch über den schmutzigen Boden zogen. Er nahm den Gestank dieser Menschendinger wahr, aber sie schienen keine Knochenmänner zu sein. Er wusste nicht wen er mehr verachtete. Die Knochenmänner und jene, die ihnen folgten. Er hörte Schreie. Ausgestoßen von einer sterbenden Seele. Sie waren grauenhaft. Der Geruch von verbrannten Harz und Holz stieg ihn in seine Nüstern, vermischt mit den fauligen Gestank verwesenden Fleisches. Ein Geruch, den er schon seiner Gefangenschaft kannte.

,,Macht die Tür auf.” knurrte einer der Wärter und Sslaad hörte wie das Gittertor quietschend aufgestoßen wurde. Doch was war das?
Ein leichte Brise? Frische Luft? Er war schon zu lange in diesen scheußlichen Gefängnis und hatte vollkommen vergessen wie es sich anfühlte die Liebe der Natur zu spüren.

Dennoch lag etwas beklemmendes in der Luft. Eine Mischung aus Trauer und grenzenloser Wut. Sehr seltsam.
Bevor er weiter darüber nachdenken konnte wurde er einfach fallen gelassen.
Reflexartig kam Sslaad wieder auf die Beine, doch konnte er sich nur schwer auf selbigen halten. Dieser Kranz um seinen Hals war schwer und ließ ihn wie einen der besoffenen Wachen wanken.

,,Ah. Mein alter Freund. Scheinbar bekommt euch das Gefängnis gut. Ihr seht so leer aus. Die gleiche Leere, die ich seit Jahrtausenden spüre, anstelle eines menschlichen Herzens.” sprach ihn jemand an, aber er konnte nur eine kuttierte Gestalt erkennen.

Sslaad bewegte sein Maul, aber kein Wort wollte ihn gelingen. Nur Zischen und Fauchen.

,,Ihr seid wirklich heruntergekommen. Ich habe mir schon immer gewünscht euch so zu sehen, Magav. Leider kann ich es nicht richtig genießen. Mir fehlt ein Herz und eine Seele dazu. Gefühle, Träume, all das habt ihr mir genommen. Nur den Tod habt ihr mir gelassen und die Erinnerung.” beendete der Fremde seinen Monolog.

Sslaad wusste nicht wovon dieser Unbekannte sprach. Vielleicht lag es an den Drogen oder an den harten Schlag, aber er konnte sich keinen Reim auf die Worte des Kuttenträgers machen.

,,Es hat mich viele Jahre gekostet mir die nötigen Mittel zu besorgen, um eine kleine Armee von Söldner auf die Beine zu stellen. Aber viel länger hat es gekostet euch zu finden. Ihr seid wie ein Weihrauch. Flüchtig und schwer zu fassen. Allerdings bin ich fast erheitert euch in meinen Besitz zu wissen. Wir werden gemeinsam den toten Wald aufsuchen und dann werdet ihr mit euren Blut neues Leben spenden. Ich weiß, daß ich euch nicht töten kann, aber ich werde euch einsperren. Aber nicht in einen solchen Gefängnis. Nein. Das wäre viel zu gut für euch und eure Verbrechen.
Schlaft noch ein wenig, denn unserer marsch wird lang und für euch höllisch….” lachte der Fremde……