Zitat von TYPH00N
Würde man die Lebewesen in der Welt nach einer [Komma entfernt] großen, reichen, im Überfluss lebenden Stadt fragen, so würde Reodeuk, die Hauptstadt des Myanerreichs sicher als erster Name fallen. Doch auch wenn es eine arme, mit Unglück durchflutete Metropole zu beschreiben galt[,] würde wohl auch diese Stadt genannt werden. [Der Absatz ist vom Inhalt her sehr gut und auch die Idee mit diesem Paradoxon macht den Teil richtig interessant. Leider ist er etwas umständlich formuliert - soetwas geht auf Dauer irgendwann auf Kosten des Leseflusses. Da müsstest Du etwas aufpassen.]
Reodeuk ist ein Ort der Gegensätze [Okay, das ist jetzt nur meine Meinung, aber Reodeuk hört sich für mich eher wie der Name einer Person an; an eine Stadt würde ich da als Letztes denken. Keine Ahnung wieso ... ^^ ]. Als Machtzentrum der Myanischen Regierungsmacht, als Versorgungszentrum eines Weltreichs und als Wohnort für Millionen von Lebewesen [Das Wort "Lebewesen" passt hier nicht. Du solltest konkret angeben, wer bzw. welche Rasse aus Deiner Welt hier lebt.], scheint sie sich eine Aufgabe aufgebührt [aufgebürdet] zu haben, derer [der] sie nicht gewachsen ist. Regierungspaläste, prunktvolle Wohnungen und riesige Prachtbauten auf der einen Seite. Auf der anderen Seite genauso riesige Armenviertel, verdreckte Straßen und zerlumpte Menschen, welchen kaum ein Lichtstrahl der Hoffnung in ihrer armseligen Existenz verhilft [Das klingt ein wenig zu pathetisch - evtl. könntest Du das umformulieren.].
Die Armut ist groß, doch die Furcht vor dem Regime und dem Großkanzler ist größer[.] Jeder sehnsuchtsvolle Blick auf die reichen Nachbarländer[,] von denen die Lebewesen hören wird argwöhnisch beobachtet, jedes Murren, jede Beschwerde kann ein Grund sein, seine Arbeit zu verlieren oder in das Stadtgefängnis geworfen zu werden. [Im ersten Teil des Satzes vermischt Du sehen und hören: "Jeder sehnsuchtsvolle Blick auf die reichen Nachbarländer, von denen die Lebewesen hören ... ". Das müsstest Du evtl. umformulieren, auch wenn klar ist, wie Du es eigentlich meinst.] Und die Angst davor ist groß [Da Du zu Beginn dieses Abschnittes "Die Armut ist groß" geschrieben hast, solltest Du hier nicht quasi den gleichen Satz noch einmal verwenden. Evtl: Die Bewohner der Stadt lebten in beständiger Furcht, jeder von ihnen könnte der nächste sein, der ergriffen und fortgeschleppt wird." Oder so ähnlich ... ]. Das Gefängnis von Reodeuk ist berüchtigt; berüchtigt für seine Grausamkeit und die Tatsache, dass eine Freilassung nur unter seelischen Verletzungen oder dem Tod möglich ist [Das Gefängnis selbst kann nicht grausam sein. Du könntest schreiben, dass die Wächter oder die Folterknechte in dem Gefängnis für ihre Grausamkeit berüchtigt sind. Und den letzten Teil würde ich auch ein wenig umformulieren. Anstatt "seelische Verletzungen" würde ich vielleicht "gebrochen" schreiben. Und Freilassung im Zusammenhang mit Tod ist auch nicht ganz so gut - eher könntest Du etwas nehmen wie: "... und die Freiheit konnten sie nur als Gebrochene oder als Tote erlangen." Ist jetzt auch nicht das Gelbe vom Ei; es sollte nur ein Beispiel sein, damit Du weißt, was ich meine.]. Der Gefängniskomplex ist riesig, größer noch als alle Regierungsgebäude sowie der Kanzlerpalast zusammen. Eine Größe, welche auch nötig ist – aus dem ganzen Reich werden Gefangene eingefahren [angeschleppt][.] Für jedes größere Vergehen [-] und das muss in Mya bewahre [beileibe] nicht viel sein [-] kann man festgenommen und anstatt in die Provinzgefängnisse[,] nach Reodeuk kommen.
Würde man über der [Weglassen] Reodeuk schweben [Komma entfernt] und einen weitscheifenden Blick auf das Stadtbild werfen, so würde sich einem ein seltsam symetrischer, aber im gleichen Zuge [gleichzeitig] auch asymetrischer Anblick bieten. Das Zentrum der Stadt ist der Larot, ein rund siebzig Heros (Anm. ca. 30 Meter) hoher, leicht kegelförmiger und auf der Spitze abgeflachter Hügel. Auf der Spitze dieser Anhöhe thront, über die gesamte Metropole herschend, der Regierungspalast der [des] Kanzlers und seiner Berater, ein weitschweifiger Prachtbau, vollkommen aus weissen Ziegeln erbaut, mit einem goldenen Dach und anmutigen Statuen auf demselben. Dem Gebäude vorgelagert befindet sich ein großer Park, mit saftig grünem, akkurat geschnittne [geschnittenem] Rasen, durchschnitten von einem, aus matt glänzenden weissen Kieselsteinen bestehenden Weg. Dieser endet an einem riesigen, schwarzen [Komma entfernt] doppelflügigem Eisentor [Eisentor mit zwei gigantischen Flügeln], in dem auf der oberen Seite dessen [der] Streben ein Spruch geschrieben steht:
Ehre und Stolz für Mya, dem Stern im Schmutze der Unwissenden [Punkt entfernt - bei Sinnsprüchen auf Tafeln, Grabsteinen oder Gebäuden wird nie ein Punkt gesetzt.]
Ein Spruch, welcher [der] zeigt, was die Führer dieses Landes von ihrem Werke, dem Reich von Mya halten und ein Beweis für die allgegenwärtig erscheinende Herabblasenheit, welche der Kanzler für die übrigen Reiche und Familien über hat. [Evtl.: ... und macht deutlich, mit welcher Verachtung der Kanzler die anderen Völker und Rassen der übrigen Reiche betrachtet.]
Das Tor ist der einzige Aus- und Eingang des Parks und schafft ein Lücke in der wehrhaften Mauer, welche [die] den Palast umringt. Diese ist hoch: zwei große Männer, welche [die] sich aufeinander stellen würden, könnten nicht darüber sehen. Auch ist sie dick [Komma entfernt] und an Aussen- und Oberseite von spitzen Stacheln gesäumt, welche zeigen [die sehr deutlich machen], dass sich auch die Herrschaft vor einer gegnerischen Macht durchaus fürchtet, seien es die eigenen Untertanen, oder auch ein fremdes Volk. Doch dies wurde – gewollt oder ungewollt – kaschiert: grüner Efeu bewächst die Mauer und verdeckt die Stacheln, Silberbäume stehen aufgereiht am Laufe der Innenseite und schenken dem Ganzen einen etwas friedfertigeren Anblick [Evtl.: ... und täuschen eine friedlichere Umgebung vor, als dies tatsächlich der Fall ist.].
Der Kiesweg, welche [der] vom Palasttor wegführt und durch den ganzen Park verläuft[,] wandelt sich ab dem Tor in eine genauso breite aber diesmal komplett aus prächtigen, weissen Pflastersteinen bestehenden Straße. [Hier würde ich - ähnlich wie übrigens bei der Beschreibung des Tores - nicht alles in einen Satz packen, sonderen lieber mehrere daraus machen. Sonst enthält ein extrem verschachtelter Satz so eine Fülle an Informationen, dass man bereits kurz nach dem Lesen dieses Satzes alles wieder vergessen hat.] Diese schlängelt sich, gesäumt von weiteren Gebäuden, den Wohnhäusern hoher Beamten oder Generälen [Generale], Ordinationen von Ärzten und Gelehrten - die Oberschicht also, sei es in politischer oder finanzieller Hinsicht – in großzügigen Kreisen den gesamten Hügel herab und endet wieder an einem Tor, dem Durchgang der Hauptmauer des Reichen- und Regierungsviertel, viel höher und breiter noch als die des Palastgartens. [Dieser Satz ist zuuuu lang - bitte kürzen oder besser auf mehrere Sätze verteilen!] Die Anordnung der Villen, welche [die] die Straße säumen[,] ist einer ungeschriebenen Regel nach angeordent [angeordnet]: so herrscht die Einigkeit, dass je weiter oben, also höher und damit näher am Palaste, ein Gebäude steht, wichtiger ist [Das geht auch kürzer: Je näher sich eine Villa dem Palaste befindet, desto größer ist die Bedeutung ihrer Bewohner.]. Da die Villen aus Platzmangel sehr eng aneinnander gebaut sind, sehen sie aus der Ferne besehen in ihrer Gesamtheit wie eine Schlange aus, welche des [die den] Hügel zu erwürgen versucht. Eine weiter – diesmal gesetzlich vom Kanzler vorgeschriebene – Regelung betrifft die Architektur dieser [Dieser was?]. So darf ein Gebäude höchstens 10 Heros hoch sein, um den Blick auf den am höchsten gelegenen Palaste nicht zu verdecken. Die höheren, wichtigeren Lebewesen sehen nun von ihren, natürlich genauestens 10 Heros hohen Gebäude auf die ebenfalls so hohen Gebäude ihrer Konkurrenten hinab, zeigen diese Obrigkeit also eindeutig. [Kürzen] Somit sieht der gesamte Larot wie ein mit Schindeln bedeckter Kegel aus, welcher von einer hohen Mauer vom Reste der schmutzigen Stadt abgetrennt lebt. Wie eine andere Welt. Wie eine von Konkurrenzdenken, Hass, Neid und Missgunst strahlende andere Welt.
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