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Alt 14.09.2010, 14:57
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Valandur Valandur ist offline
undef
Vampirjaeger
 
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Deine Geschichte ist wie immer interessant und spannend zu lesen.

Was ich aber tun würde, ist ein Konzept aufzeichnen, WIE du die Geschichte erzählen willst. Dann hast du ein ‚Nachschlagewerk‘ woran du dich orientieren kannst, wenn du schreibst. Grundsätzlich fallen mir da zwei Möglichkeiten ein:
1. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann erzählt Cyrilla die Geschichte rückblickend, ihre Handlungen sind also in der Vergangenheit, weshalb kein Präsens vorkommen sollte (ausser direkte Rede).
2. Die andere Möglichkeit wäre, rückblickend zu beginnen mit der Erzählung von Cyrilla und dann in den Präsens wechseln, so wie wenn man die Geschichte nochmals durchleben würde. In diesem Fall kannst du aber die Sachen, welche die echte Cyrilla schon weiss nicht in den Text einbauen.

Dies nur so als Hinweis, nun aber zum eigentlichen Text:

Zitat:
Zitat von Rachelle-Marija Beitrag anzeigen

[…] Darüber legte ich eine Schicht Wolle und stapelte anschließend das kunstvoll verzierte Kästchen mit den Runenknochen, […]
Ein kleiner Tippfehler der mir ins Auge sprang.


Zitat:
Zitat von Rachelle-Marija Beitrag anzeigen

Mein nächster Weg (1) führte mich in die Speisekammer und ich schnürte mir ein Essensbündel mit getrocknetem Fleisch, Brot und etwas Obst. Nun, das würde für einige Tage reichen. Ich konnte ja nicht wissen wie lange die Elda vorhatten, das Feuer andauern (2) zu lassen. In der versteckten Keksdose, hinter all den Schütten voller Kartoffeln, Äpfeln und Karotten, war alles an Gold, das ich über die Jahre gespart hatte (3). Ophelia hatte mir schon mit vier Jahren das Nähen beigebracht uns (4) so verdiente (5) ich mir nebenbei ein Taschengeld. Ich trug eine kleine Geldkatze bei mir und steckte zwei Hände voll ein (6). Die Keksdose stellte ich wieder an ihren ursprünglichen Platz, wer weiß für was ich das restliche Gold noch einmal brauchen würde?
(1) Wieso nächster Weg?

(2) Vielleicht besser: wüten, brennen

(3) Sie versteckt IHR Geld in der Küche in einer Keksdose? Der Wechsel dünkt mich hier ein wenig abrupt, vielleicht kannst du ja sowas schreiben wie:
[…] Als ich das Essen eingepackt hatte ging ich in Gedanken noch mal alles durch, was ich brauchen würde. Die Knochen hatte ich, die Kerzen und die Kugel auch. Zu Essen hatte ich mir soeben was eingepackt. Ein wenig Gold könnte wohl auch nicht schaden, dachte ich mir, also suchte ich die Dose […]

(4) Noch ein Tippfehler (jetzt hab ich schon 3, ich könnte sie ja auf E-Bay verkaufen )

(5) Sie erzählt die Geschichte in der Vergangenheit, und das mit dem Taschengeld geschah noch vor dem, was sie uns jetzt erzählt, also: […] so hatte ich mir nebenbei ein Taschengeld verdient.

(6) Das kling irgendwie komisch. Ich denke du solltest noch erwähnen, dass sie die Geldkatze (was ist das, hab ich noch nie gehört) herausnimmt und das Geld einsteckt.


Zitat:
Zitat von Rachelle-Marija Beitrag anzeigen

Letztendlich besuchte ich Ophelia in ihrer Nähkammer um Abschied zu nehmen. Die dunkelhaarige Frau lächelte ein trauriges Lächeln, als wüsste sie schon damals wie sich mein Leben von nun an entwickeln würde. Ich erwiderte es zögernd und kehrte diesem Leben doch leicht wehmütig den Rücken zu.
Du magst die verschiedenen Zeitformen irgendwie nicht so, oder
[…] als hätte sie schon damals gewusst […]


Zitat:
Zitat von Rachelle-Marija Beitrag anzeigen

Schon als ich aus dem Haus trat, hörte ich die nervösen Rufe der anderen. Ich konnte nur spöttisch lächeln über diejenigen die sich wahrlich fürchtete vernichtet zu werden (1). Mit ruhigen Schritten verließ ich mein Achtel von Trîan und begab mich ins Fischerachtel. Die Menschen waren allesamt aufgeregt und schnatterten wild durcheinander. Ein sicheres Fortkommen war kaum möglich (2). Überall standen die (3) kleinen Kinder im Wege, nicht selten kam es vor, das welche weinten und sich die Tränenspuren über die schmutzigen Gesichter zogen. Es stank, wie immer nach Fisch und Verwesung aus den Abwasserkanälen. Ich dachte, dies sei mittlerweile Vergangenheit, doch so wie es aussah musste wirklich wieder mal ein Feuer die Stadt von ihrem Schmutz reinigen (4). Ein Schwarm Krähen wurde von einem schreienden Baby aufgeschreckt. Sie stoben mit lautem Krächzen wie wild auseinander und flüchteten sich in die endlosen Weiten des Himmels. Sie waren frei. Gerne wollte ich so frei sein wie sie. Manchmal ist alles eine Last, aber im Moment gefällt mir das Leben das ich führe (5). Ich bin eine Auserwählte, das höchste Geschenk, das man mir machen konnte (6).
(1) Wer sind denn diejenigen, die sich wahrlich fürchteten, vernichtet zu werden?
Vielleicht kannst du den Satz ja ganz weglassen, wenn es nicht wirklich wichtig ist…

(2) Der Satz klingt auch irgendwie skurril. Meinst du ein schnelles Vorwärtskommen?

(3) Wieso die? Ich würde sagen:
Überall standen kleine Kinder im Wege

(4) Den Satz versteh ich auch nicht ganz… Denkt sie, dass es seit der letzten Reinigung – die sie ja nicht wirklich miterlebt hatte, weil sie noch so klein gewesen war – nicht mehr so schlimm hätte werden sollen?

(5) Einerseits will sie frei sein, andererseits gefällt ihr das jetzige Leben, ist irgendwie ein Wiederspruch. Vielleicht wolltest du sagen:
Gerne wollte ich so frei sein wie sie, nicht ständig diese Last mit mir rumschleppen müssen und einfach davonfliegen können. Andererseits hätte ich dann Ophelia nicht mehr […]

(6) Klingt so, wie wenn jemand ihr das zum Geburtstag geschenkt hätte…


Zitat:
Zitat von Rachelle-Marija Beitrag anzeigen

Langsam drängte ich mich durch das dichte Gewühl in Richtung Stadtkern. Ich versuchte den Körperkontakt mit diesen stinkenden und schmutzigen Fischern und ihren Familien größtenteils zu vermeiden. Als erneut der Duft von Verwesung (1) durch die Gassen zog, wandelte sich mein Gesicht in eine Maske des Abscheus. Ich stolperte und als ich zu Boden blickte, starrte mich ein kleiner, dreckiger Junge aus großen hellgrünen Augen an. Ich versuchte nicht hinzuhören, als er mit leisem Stimmchen zu reden begann. Doch etwas bannte mich in diesem Blick und fast automatisch begann ich den Worten zu lauschen. Allerdings zu spät. Das Kind sah mich nur mehr mit traurigen und bittenden Augen an (2). Ich nahm an, dass es etwas wollte, sei es Gold oder Nahrung. Abrupt brach ich den Blickkontakt ab und setzte meinen Weg eilig fort.
(1) Wenn er zwischendurch verschwindet, würde ich das erwähnen. Ansonsten kannst du ja sagen, dass er intensiver wird.

(2) Diese Sätze klingen auch sehr merkwürdig. Vielleicht solltest die sie nochmals von Grund auf abändern.


Zitat:
Zitat von Rachelle-Marija Beitrag anzeigen

Meine Schritte führten mich durch die verschlungenen und engen Gassen des Fischerachtels, bis ich endlich das Herz von Trîan erreichte, die Marktstraße. Von hier aus kommt (1) man zum einzigen offenen Tor von Trîan. Und es ist der einzig legale Weg die Hauptstadt zu verlassen. Ja, ihr habt richtig gelesen, es ist der einzig legale Weg (2). Das klingt absonderlich. Ist es auch, aber für die Menschen, Zwerge, Halblinge und den anderen Abschaum in Trîan ist es schon zur Gewohnheit geworden. Ich selbst zähle mich zu den höhergestellten Menschen. Schließlich war ich im Achtel der Näher, Schneider, Kürschner, Färber und Gerber aufgewachsen. Auch wenn jenes Achtel in der Nähe des Fischerachtels lag war es ein schöner Ort für Kinder. Wenn man Freunde hatte mit denen man spielen konnte. Ich jedoch, war stets eine Einzelgängerin (3).
(1) Es wäre wahrscheinlich ‚kam‘, weil sie die Geschichte ja erzählt und keine Wegbeschreibung für einen Passanten abgibt.

(2) Klingt zwar gut, wenn man den Leser anspricht, aber dann musst du das auch durch das ganze Buch durchziehen und es vielleicht mehr in ein Tagebuch verwandeln.

(3) Würde ich abändern zu:
Jedenfalls, für jene, die dort Freunde hatten. Ich hatte nie welche gehabt. Ich war stets eine Einzelgängerin gewesen – und würde es wahrscheinlich auch immer bleiben.

Du benutzt das Wort ‚achtel‘ sehr häufig in diesem Abschnitt, wäre schön, wenn du das noch ein wenig reduzieren könntest.


Natürlich ist es deine Geschichte und ich will dich nicht irgendwie dazu überreden, sie so zu schreiben, wie ich es für richtig halte.

Freue mich auf den nächsten Teil



EDIT: nächstes Mal mach ich das mit Farbe, versprochen
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Das grosse Das, ist das Das, dass das Das, dass viel kleiner ist, aufgefressen hat...

Geändert von Valandur (14.09.2010 um 15:01 Uhr)
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