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Alt 17.09.2014, 19:20
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Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
Registriert seit: 02.2012
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Interessanter Gedanke. Wenn man eine Umfrage machen würde im Sinne von "Was versteht ihr unter Fantasy" würde vermutlich wirklich
genau das dabei herauskommen: Die Sehnsucht nach der "unendlichen Weite kindlicher Vorstellungskraft".

Nur: Mir persönlich gibt es nichts, wenn alle Protagonisten eines Filmes/Romans gut, anständig und edel sind bzw. die Bösen am Ende
(i. d. R. unter großen persönlichen Opfern der Helden) besiegt werden.
Das "Böse", Finstere oder auch Abnormale (wie z. B. Zombies) haben für mich die gleiche Daseinsberechtigung wie Elfen, Zwerge und Feen.
Oder lass' es mich so sagen: Wenn man deprimiert ist, hört man eher solche Musik, die die eigenen Empfindungen auf den Punkt bringt und
keine Party-Hits.

Die guten Fantasy-Wesen von denen Du sprichst, sehe ich als eine Metapher für Wunder, an die wir alle viel zu wenig glauben.
Damit ich aber wirklich den Zugang zu einer Fantasy-Geschichte finde, muss sie auch düstere Elemente enthalten, die für meine eigenen Ängste,
Sorgen etc. stehen. Diese Wesen müssen nicht unbedingt besiegt werden (genau so, wie man oftmals auch nicht mit den eigenen Ängsten fertig
wird), aber dennoch bleibt die Hoffnung (personifiziert durch die "Wunder" bzw. die guten Wesen), dass man es dennoch irgendwann gebacken
bekommt.


So, das war jetzt ein wenig abgehoben, aber ich hoffe, es ist verständlich geworden, worauf ich hinaus wollte. ^^
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Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)
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