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Alt 27.08.2010, 19:13
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Rachelle-Marija Rachelle-Marija ist offline
Sehende
Hueter der Heilenden Quellen
 
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Vandura – Taverne zum ‚goldenen Anker’

Alba schreckte aus ihrem Schlaf, als unter ihr lautes Poltern ertönte. Noch nicht ganz bei Sinnen griff sie nach ihrem Bastardschwert und nahm schnellstmöglich eine Verteidigungshaltung ein. Der Wirt brüllte etwas, das nur schwer zu verstehen war und es klang, als ob ein Humpen gegen die Wand fliegen würde.
Langsam senkte sie ihr Schwert und strengte ihr Gehör an:
Lass dich hier nie wieder blicken! Hast du gehört?
Ein missmutiges, nicht zu verstehendes Brabbeln und das Zuschlagen einer Tür. Alba entspannte sich oben in ihrem winzigen Zimmerchen wieder und legte ihr Schwert nieder. Gähnend rieb sie sich die Augen und blickte aus dem Fenster. Erschrocken rief sie aus:
Schon Mittag? So lange wollte ich nun wirklich nicht schlafen.
Aber es war wohl notwendig. Ich habe schon viel zu lange zu wenig Schlaf bekommen. Die andauernde Anspannung...
Alba entdeckte hinter einem Leinentuch verborgen, so etwas Ähnliches wie einen Spiegel, allerdings war der schon sehr angelaufen. Kurz betrachtete sie sich, nur um dann missmutig den Kopf zu schütteln und ihre Rüstung wieder anzulegen.

An der Tür zu dem Zimmer blickte sie sich noch einmal um auch ja sicher zugehen, dass sie nichts vergessen hatte.
Die Hand, wie immer am Heft ihres Schwertes stieg sie die knarrende Holztreppe hinunter in den Schankraum. Der Wirt sah sogleich zu ihr und fragte:
Habt Ihr gut geschlafen?
Alba nickte abermals nur in seine Richtung und glitt dann geschmeidig auf einen Platz vor dem Tresen, sie beugte sich leicht vor und ihre langen, schwarzen Locken streiften die Tischplatte.
Was wisst Ihr über die Heerscharen Omegas? Wie lange liegt ihr letzter Angriff zurück?
Der Wirt fuhr zurück und starrte sie mit seinen dunklen Augen erschrocken an.
So viel Mut, diese Frage zu stellen hätte er einer Frau wohl nicht zugetraut.
Alba schmunzelte, als sie die Reaktion des Wirten beobachtete.
Sagt nicht seinen Namen.
flüsterte er beinahe panisch und bedachte sie mit einem erzürnten Blick, auf den Alba nur eine Antwort hatte.
Feigling
Sie schnalzte abfällig mit der Zunge und blickte auf ihre linke Hand, deren Krallen sie nun langsam ausfuhr und wieder einzog.
Abermals lies sie ihre Blick auf dem Wirt weilen und wartete auf eine Antwort.

Der Wirt starrte auf die Hände der jungen Frau die vor ihm saß und mit ihren Krallen spielte. Er befeuchtete nervös seine Lippen und räusperte sich, bevor er sie mit etwas Furcht in den Augen ansah und antwortete.
Der letzte Angriff liegt schon einige Zeit zurück, einen Mond oder etwas länger. Aber es wird gemunkelt, dass sich sein Heer nur ausruht und noch stärker und brutaler zurückschlägt."

Na also, geht doch. Jeder braucht nur etwas Ansporn.
Alba war einigermaßen zufrieden und schenkte dem Wirten ein umwerfendes Lächeln.
Das wollte ich hören. Ich danke Euch.
Alba erhob sich - der Wirt war nun gänzlich durch den Wind – und stiefelte der Tür entgegen, ihre Waffen klirrten leise.
Den anderen Besuchern dieser kleinen Spelunke, die sie ungläubig anstarrten, nickte sie noch kurz und etwas hochnäsig zu, bevor sie die Tür hinter sich zuwarf und erst einmal tief durchatmete.
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'Man muss eigene Wege gehen um Spuren zu hinterlassen...'
Elda-Trilogie
Prolog
Kapitel 1