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Alt 27.09.2012, 14:52
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Darnamur Darnamur ist offline
nicht nach 24 Uhr füttern
Drachentoeter
 
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Und sofort kehrten die Schmerzen zurück und aus der Hüfte begann erneut Blut zu triefen. Doro riss sich von einem der toten Skrigg Kleidungsfetzen ab und band sie sich um die Wunde. Solange, bis kein Blut mehr daraus hervorquoll. Dann machte er sich auf den Weg und unterdrückte die Schmerzen.
Sein primärer Auftrag galt nicht seiner Gesundheit, sondern der Gesundheit der Säulen. Zuerst räumte er noch die beiden Toten in das Haus zu den anderen. Sollten wieder Kontrolleure auftauchen, würden diese trotzdem alarmiert werden, aber verschwundene Skrigg, waren besser als tote Skrigg. In dem Haus würde man wahrscheinlich als Erstes suchen.
Also hatte Doro keine Zeit zu verlieren. Er lief bis zum Ende der Gasse und sah sich dann vorsichtig um. Es war kein Skrigg zu sehen, also rannte er los und erreichte die andere Straßenseite, wo er sich sofort in die nächste Gasse schlich.
Dann entdeckte er den Tempel. Arulls schwarzer Falke mit silbernen Ornamenten verziert lag mit gebrochenen Flügeln vor dem zerschmetterten Rundtor. Dies war das Werk von Hämmern und Äxten, erkannte Doro. Die Skrigg mussten das Gebäude eingerissen haben. Warum wohl? Er wagte sich ins Innere vor. Es waren nur noch weniger als eine handvoll Priester hier gewesen, als die Flut der Schakalsmenschen kam. Ihre Leichname waren mittlerweile verwest und gaben die Knochen preis. Der strenge Duft von Verwesung hing in der Luft.
Das Gelände des Tempels war relativ groß für einen, der ausschließlich dem gemeinem Volk diente. Moos und Pilze hatten begonnen, den zerklüfteten Boden der Ruine zu überziehen. Der größte Teil des Daches fehlte. Doro schritt zu dem Altar nach vorne. Als Priester In'Ahte'Fahs betete er Arull nicht an, aber trotzdem war es seine Pflicht dem Toten die Ehre zu erweisen. Er kniete sich vor dem adlerköpfigen Altar nieder, der ihn aus Smaragdaugen anstarrte. Verhältnismäßig große Smaragde. Doro eilte zu einem der toten Priester hinüber und zog ihm das Messer aus dem Auge. Dann machte er sich daran die Juwelen aus dem prunkvollem Schädel zu schneiden. Er tat dies alles nicht für sich. Aber wenn er Feldan erst einmal befreit hatte, brauchten sie Geld um die Reise zu den beiden anderen Säulen und dem alten Rat zu organisieren. Und er hatte keines. Der Drache schied als Transportmittel aus. Wenn er das sicherlich gut bewachte Tier erst einmal befreit hatte, würde es das Chaos vielleicht nicht überleben oder wieder gefangen genommen werden. Er glaubte kaum das er mit Feldan an seiner Seite, der physisch am Ende sein musste, es schaffen würde zum Drachen zu gelangen ohne zu Sterben. Womöglich aber würde es Framire gelingen zu Ihnen zu kommen.
Dessen war er sich nicht sicher. Feldan war einer der mächtigsten Drachenlords der Welt, aber selbst er würde es nicht schaffen einen Drachen dazu zubringen, aus seinen eisernen Ketten zu entschlüpfen. Dabei gab sich Framire sicherlich schon genug Mühe.
Doro verließ den Tempel mit den grünfarbenen Smaragden in der Tasche. Vor seinem Gedächtnis bildeten sich Wege, Abkürzungen, Abzweigungen und Sackgassen. Und irgendwo in diesem Gewirr war Framire. Im Zentrum des Skriggheers, dort wo auch das Gefängnis des Drachenreiters lag. Er würde all seine Kräfte benötigen um diese Mission- die härteste Aufgabe seines Lebens zu meistern. Und das einzige was er bei sich trug, war eine schwarze Kluft und sein alter Spaten.
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- Einmal Knochenmesser, immer Knochenmesser -
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