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Alt 23.09.2012, 10:32
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Formorian Formorian ist offline
Dunkler Wanderer
Drachentoeter
 
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Begeistert von der exquisiten Qualität von Walbass`Arbeit machte er einige Schattenriposten, Ausfälle, fintierte seinen imaginären Gegner aus und beendete den Tanz zufrieden. Eine traumhafte Ausbalanciertheit! Diese Waffe wurde in seiner Hand wirklich zu einer Verlängerung seines Armes.
Gerade besah er sich die feinen filigranen Ätzungen auf der Klinge, welche ihm fremde Begebenheiten aus unbekannten Zeiten darstellten, als Astan atemlos in die Schmiede stürzte. "Der Erwählte möge sich umgehend zu den Ratsherren begeben! Die Großen Väter wünschen Euch sofort zu sehen!"
"Warum?" fragte Arngshsziss unwirsch, aus seiner Begeisterung roh gerissen durch den lästigen Gedanken an Pflicht. "Werden wir angegriffen?"
"Schlimmer. Falva hat sich über Euch beschwert und fordert Eure Position für sich."
"Unsinn; die Ratsherren mögen sich nicht auf die Kriegsführung verstehen, aber sie sind sicher auch keine vollkommenen Dummköpfe. Falva mit seiner Fantasie-Halbbildung würde ihrem angenagten Heer den Todesstoß versetzen!"
"Dennoch verlangen sie, dass Ihr zur Klärung der Situation erscheint!"
Arngshsziss gab ein unterdrücktes Knurren von sich und steckte sich das meisterliche Schwert blank in den Gürtel. "Dann wollen wir die Ratsherren nicht warten lassen."
Im großen Ratssaal angekommen, wiederholte Falva leidenschaftlich seine Anschuldigungen gegen den "Hundsemporkömmling", der vorhatte die tapfere Cappaarmee vor ihrem Ende der Lächerlichkeit preiszugeben, und es wurde rasch eine Hasstirade daraus. Die Ratsherren baten Arngshsziss, dazu Stellung zu nehmen, und er trat vor, blieb neben Falva kurz stehen, deutete eine sanfte Verbeugung an und sprach in liebenswürdigem Ton: "Mögest du interessante Zeiten erleben." Falva, der die Bedeutung dieser Worte nicht kannte, blickte nur irritiert um sich.
"Ihr hohen Ratsherren, gütige Große Väter des Waldvolkes," begann er dann. "Der tapfere Falva übersieht in seinen - recht farbigen - Ausführungen leider, dass das furchtlose Cappaheer und seine Verbündeten wohl motiviert, aber alles andere als schlagkräftig ist..."
"Mit Tapferkeit überwindet man jeden Gegner!" spie Falva dazwischen und wurde von dem mittleren Ratsherrn dafür zurechtgewiesen. Funkelnd vor Hass klebten seine Augen an Arngshsziss.
"Ja, das ist so...in den alten Erzählungen der Felllosen, aus denen der ehrenhafte Falva seine Weisheit bezieht. Doch ich komme aus der Welt des Kampfes ums nackte Überleben direkt zu Euch, und ich werde Euch eines sagen: nur das Überleben ist im Kriege ehrenhaft! Er kennt keine Regel, keinen Anstand, und hohe Ideale sind eine denkbar schlechte Rüstung! Darum werde ich den Feind aus dem Hinterhalt vernichten, wenn er am hilflosesten ist, und mich nicht schämen heimtückisch und feige zu sein. Ich werde seine Wehrlosigkeit ausnutzen und seine Schwäche gegen ihn selbst ausspielen.
Ich habe diese Position angenommen, um das Volk des Waldes vor der sicheren Auslöschung zu bewahren, und darum kenne ich keine Regel des Kampfes. Ich, Großhäuptling der Skrigg und Oberbefehlshaber des Waldes erkläre, dass Fairness mir in diesem Krieg ein Fremdwort sein wird, denn auch der Hanswurst schmückt sich damit."
Bei diesen Worten schien Falva völlig durchzudrehen und zog schreiend blank. Arngshsziss lächelte nur müde und zog ebenfalls die Waffe. Nun sollte dieser shluffgrimmsh am eigenen Leibe erfahren, was ein Kampf gegen einen an Größe und Erfahrung weit überlegenen Gegner bedeutete!
Nun, es wurde keine lange Angelegenheit, und er ließ den shluffgrimmsh Falva am Leben...
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Die klügsten und kreativsten Menschen werden von den phantasielosesten Vollpfosten niedergeschossen.

Geändert von Formorian (23.09.2012 um 13:11 Uhr)
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