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Alt 21.12.2009, 08:58
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Bardin Bardin ist offline
Geschichtenerzählerin
Erforscher der Welten
 
Registriert seit: 11.2009
Ort: wo die Träume flügge werden
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Fortsetzung

Ich fliege hoch oben, fast streife ich die Wolken mit meinen Flügeln. Tief unter mir erkenne ich Straßen und Flüsse, Felder zerteilen die Landschaft wie einen Flickenteppich, immer wieder durchbrochen von etwas Wald. Alles liegt in einem leichten Dämmerlicht, die Sonne wird bald untergehen. Ich fliege gen Osten, die Sonne scheint mir mit ihren letzten Strahlen in den Rücken.
Ich drehe einen Kreis, um einen Blick auf sie werfen zu können. Sie hat den Himmel in herrliche Farben getaucht, das Rot und Gold wird eingerahmt von dem dunkler werdenden Blau des Himmels. Es ist unglaublich schön.
Ich überlege, wie die Menschen die Sonne auch nennen, aber es will mir nicht einfallen. Es ist ein eigenartiger Name, das weiß ich noch, eigentlich kein Name an sich.
Ich drehe mich wieder um, fliege in meine ursprüngliche Richtung, wo die Nacht schon Einzug erhält.
Es sind nur noch wenige Leute auf den Straßen. Die meisten sind wohl schon in ihren Häusern.
Gut so. Dann wird mich niemand sehen.
Während ich mit kräftigen Flügelschlägen in die Nacht hineintauche und auch der letzte Schein der Sonne schwindet, zeichnet sich der Mond immer deutlicher vom Himmel ab.
Jetzt fällt es mir wieder ein.
„Himmelsauge“ nennen die Menschen die Sonne.
Himmelsauge.
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Allein die Existenz von irgendetwas ist das größte Wunder; die Materie, die sich selber formt, das größte Geschenk; die Materie aber, die auf sich selbst herabblickt und denkt, das größte Paradoxon.

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Geändert von Bardin (03.01.2010 um 10:32 Uhr)
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