Thema: Walter Moers
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Alt 13.05.2008, 11:34
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Fangortholin Fangortholin ist offline
There´s no evil beside me
Waechter von Zeit und Raum
 
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(Ich verschlinge seine Werke ja gerade)

Wilde Reise durch die Nacht
Dieses Buch aus dem Jahre 2001 ist nicht, wie Moers' andere Werke, von ihm selbst illustriert, sondern enthält 21 Holzstiche des französischen Künstlers Gustave Doré, die dieser zu verschiedenen Werken geschaffen hatte (u.a. The Raven von Edgar Allan Poe, Don Quichote und die Bibel) und die die Grundlage der erzählten Geschichte bilden. Der Künstler ist auch die Hauptfigur des Romans, den Moers als eine Hommage an Doré bezeichnete.
Infos zu Doré: klick mich

Kurz die Handlung:
Der zwölfjährige Gustave reist als (eigentlich nautisch völlig unwissender) Kapitän des Schiffes "Aventure" durch die See. Auf dieser beschaulichen Reise gerät er in die schlimmst mögliche Naturkatastrophe auf See. Den siamesischer Zwillingstornado. Dieser / Diese reissen sein Schiff mitsamt der Mannschaft wirbelnd in die Höhe. Als der Sturm vorübergezogen ist, findet sich Gustave als einziger Überlebender in seinem rampunierten und sinkenden Schiff wieder. Jedoch ist er nicht alleine, der Tod in Person und seine Schwester Dementia würfeln um seine Seele. Diese soll dann in der Sonne verbrannt werden, damit deren Licht erhalten bleibt. Doch Gustave ergibt sich nicht so einfach in sein Schicksal (was ja auch eine recht langweilige Geschichte gewesen wäre), denn sein größter Traum ist es, ein großer Künstler zu werden. Daraufhin schließt der Tod mit ihm einen Handel ab, wenn es Gustave gelingt, in einer Nacht sechs Aufgaben zu lösen, würde er verschont.

In der Geschichte wimmelt es wie gewohnt von genial-witzigen Figuren und Charakteren und die Reise des jungen Helden ist alles andere als überraschungslos.
Jedoch habe ich ein wenig Moers übliche Ausschweifungen vermisst, sie kommen natürlich vor, ohne sie wäre ein Moers Werk nicht denkbar, jedoch lässt die Seitenzahl dafür weniger Spielraum als gewohnt. Ich fande es recht schade, er hätte aus der Geschichte auch gut einen dicken Schinken a la Rumo machen können. Mir hätts besser gefallen.
Für Moers Fans eine lohnenswerte Geschichte, Neueinsteigern würde ich auf jeden Fall eher den Blaubär empfehlen.

Hier eine Lese- und Hörspielprobe: Bitte schön

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