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Alt 12.01.2011, 23:32
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Rachelle-Marija Rachelle-Marija ist offline
Sehende
Hueter der Heilenden Quellen
 
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ReRepost der 'Kurzen Fortsetzung'

Tief sog ich die nun frischere Luft in meine Lungen und orientierte mich. Die Marktstraße, auf der ich mich befand, war eigentlich keine richtige Straße, sondern ein riesengroßer, gepflasterter Platz. Dies hier war das Herz von Trîan. Vom Markt aus konnte man alles erreichen. In jede der vier Himmelsrichtungen führte eine breite Straße, auch viele kleine Straßen und verzweigte Gassen verbanden die unterschiedlichsten Orte der Stadt miteinander. Einerseits war es wirklich praktisch, denn so konnte man auf schnellem Wege von einem Ort zum nächsten kommen und andererseits musste es so sein, denn das Gesetz verlangte, dass von jedem Haus in dieser Stadt die Tempel der Elda zu erreichen waren.

Ich stand beim Nordpfeiler des Platzes und musste quer durch das normalerweise fröhliche und laute Getümmel zum Südpfeiler, denn nur dort konnte ich mich als Ausreisende einschreiben lassen. Eigentlich war der Markt ein wirklich schöner Ort, wenn man es mochte unter Menschen zu sein. Die kleinen Stände, an denen die Waren angepriesen werden - in diesen bunten und abwechslungsreichen Farben mit den Fähnchen an den Dächern. Jeder gestaltete seinen kleinen Holzstand speziell um genau das zu zeigen, was er gerne verkaufen würde. Betrachtete man die Stände der Fischer, waren sie mit Netzen behangen. Bei den Teehändlern duftete es nach den verschiedensten Teesorten und erst bei den Metzgern - der verführerische Duft nach frischen Fleisch oder das Aroma frisch gebackenen Brotes an den Ständen der Bäcker und der Höhepunkt des Marktplatzes: das lachende und jauchzend fröhliche Volk, welches sich durch die engen Gassen schlängelte, die durch die zahlreichen Stände entstanden.
Doch am heutigen Tage war alles anders. Jeder hastete eilig durch die engen Gassen. Die Atmosphäre war angespannt, so wie schon im Fischerachtel. Die Bevölkerung gab sich streitlustig, jeder wollte noch unbedingt die letzten Besorgungen erledigen, bevor sie ebenfalls ausreisten, sich versteckten oder sich sicher waren, unter dem Schutz der Elda zu stehen.

Beim näheren Hinsehen bemerkte ich allerdings, das es nicht nur das Volk von Trîan war, das sie hier am Markt aufhielt. Einige Wolfsmenschen aus Brengan waren zum Handeln hier. Ich erkannte sie an den langen zotteligen Haaren. Denn hier in Trîan mussten alle ansässigen Wolfsmenschen ihre Haare kurz scheren, sodass sie sich ungern verwandeln. Da sie in ihrer Menschengestalt so wenige Haare hatten, wirkte sich das auch auf ihr Fell in Wolfsgestalt aus. Und kein Wolf läuft freiwillig ohne Fell, sprich fast nackt herum. Doch die freien Wolfsmenschen, die nicht ihre Tage hier in Trîan verbringen, werden davon ausgenommen, schließlich sind sie genau genommen auch keine Bürger Landriars, sondern nur Händler und Reisende.
Einige Gesandte des Zwergenclans ‚Kriegshammer’ aus dem Kreola’ Gebirge waren ebenfalls anwesend und priesen lautstark ihre Waffen an und sogar ein paar Bauern aus Raszija feilschten hier am Markt um Waren. Diejenigen schien das bevorstehende Feuer nicht zu kümmern. Vielleicht wussten sie gar nichts davon?

Doch das kümmerte mich wenig. Ich wollte einfach nur zu den Wachen um mich austragen zu lassen und die Stadt endlich zu verlassen. Das leichte Ziehen in meinem Bauch trieb mich zur Eile. Ich raffte meine Röcke und schlängelte mich weiter durch das Treiben des Marktplatzes – immer darauf bedacht so wenig Wesen wie möglich zu berühren.


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Ich habe jetzt noch einige Sätze zu dem unklaren Abschnitt über die brenganischen Wolfsmenschen hinzu gefügt. So passt es vermutlich besser und ist besser verständlicher!
Alles in Allem danke ich dir wieder mal für deine Kritik und das Feedback und ich hoffe ich bin bald soweit, dass es mit der Geschichte weitergehen kann! :D
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'Man muss eigene Wege gehen um Spuren zu hinterlassen...'
Elda-Trilogie
Prolog
Kapitel 1
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