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Alt 08.12.2023, 12:44
DieBardin DieBardin ist offline
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Datenschutz - eine Frage des Alters/der Generation?

Hatte letzte Woche eine interessante Diskussion mit meinem Freund zum Thema Datenschutz.
Nur wenige scheinen sich heute groß um das Thema Datenschutz zu scheren; die meisten finden es einfach praktisch wenn Amazon einem gleich vorschlägt was man möchte und stören sich nicht daran, dass Amazon, Zalando und Co. sowie diverse Banken detaillierte Informationen über die eigenen Einkäufe haben. Zudem sind "smarte" Haushaltshelfer populär - dass die Infos alle auf der firmeneignen Cloud gehostet werden ist egal. Und der Extremfall sind ja virtuelle Assistenten wie Alexa.

Nun hat mein Freund beobachtet, dass die Einstellung zum Datenschutz v.a. in den Extremen auftritt: Auf der einen Seite gibt es Leute, die das vollkommen locker sehen, sich an Werbung nicht stören und es praktisch finden, dass heute so viel getrackt werden kann - und auf der anderen Seite die Leute, die Werbung grundsätzlich blocken, Cookies grundsätzlich ablehnen, und jedem "smarten" Sonstwas extrem skeptisch gegenüberstehen. Sehr interessant: Seiner Beobachtung nach sind letztere Leute praktisch immer in unserer Altersklasse (Anfang/Mitte 30).

Wir haben nun überlegt, dass das durchaus einen Grund haben könnte. Schließlich ist unsere Altersgruppe parallel mit dem Internet aufgewachsen: Unsere Grundschulzeit war noch vollkommen internet- und handyfrei, Handys wurden dann in der Mittelstufe plötzlich sehr verbreitet, ICQ kam auf, in der Oberstufe wurde über Email-Listen organisiert - und fürs Studium hat man sich dann schon ganz selbstverständlich online beworben.
Dadurch haben wir zwar die unvernetzte Welt noch sehr bewusst miterlebt, sind aber dennoch jung genug um die ständige Präsenz von Computern, Handys und Internet als vollkommen normal und als einen selbstverständlichen Teil des alltäglichen Lebens zu empfinden.

Unsere Theorie ist nun, dass diese Tatsache auch unsere Einstellung zum Thema Datenschutz beeinflusst haben könnte. Ältere haben vllt ein weniger gutes und nicht so vielseitiges Verständnis von den Technologen (weil sie einfach nur den Teil gelernt haben, den sie für ihren Job brauchen, während wir als Jugendliche mehr ausprobiert haben), fühlen sich vllt mit den Details überfordert und ignoriere die daher einfach, während Jüngere nie eine unvernetzte Welt (bewusst) erlebt haben und daher mangelnden Datenschutz vllt als selbstverständlich wahrnehmen.

Vielleicht. So ist lautet unsere Theorie.

Nun kennen wir aber nicht so besonders viele Leute; die Samplegröße ist also ziemlich klein. Daher meine Frage: Was sind so eure Beobachtungen dazu? Natürlich gibt es immer Ausnahmen (ich möchte niemandem hier unterstellen, sich nicht um Datenschutz zu scheren bloß weil er/sie nicht im "korrekten" Alter dafür ist), aber ganz allgemein, wie gut stimmt diese Theorie mit euren eigenen Erfahrungen überein?
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