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Alt 08.04.2006, 11:03
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Meggloff Meggloff ist offline
Herausforderer der Weisen
 
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Kreativer teil meines Praktikums

Hey Leute!
Bei uns in Brandenburg findet jedes Jahr in den Schulen ein praktikum statt. Dazu müssen wir nen Hefter anfertigen und dazu gehört auch ein kreativer Teil. Ich hab mein Praktikum bei nem Zahnarzt gemacht. Mein kreativer Teil dazu war, eine Grusel-Geschichte zu schreiben. Hatte die Geschichte inner Halben Stunde oder so gesachrieben, deswegen sind stilistische und grammatische Fehler nicht unmöglich (wie beschissen ausgedrückt is das denn?? Oo Xp) Naja, würde mich mal interessieren, was ihr da von denkt. Die Ortsbeschreibungen und also zB: "Ich bog nach rechts ab" sind auf die Praxis abgestimmt, sind also genauso wi im echten Leben. Viel spaß beim Lesen und kritisieren.

Keine Angst vorm Zahnarzt?


Mit einem mulmigen Gefühl machte ich mich an diesem verregneten Mittwoch auf zum Zahnarzt.
Schon als Kind hasste ich den Oralmediziner. Dieses sterile Weiß und die hellen Lampen trieben meinen Blutdruck in Rekordhöhe. Zudem verband ich mit dem Zahnarzt schmerzliche Erinnerungen - im wahrsten Sinne des Wortes.
Dies war nun schon mein 10. Dentalist. Innig hoffte ich, nun einen einfühlsamen und verständnisvollen Doktor für meine empfindlichen Zähne gefunden zu haben.
Der Weg, den ich von meinem Haus zur Praxis zurücklegen musste, dauerte nur 5 Minuten.
Doch für mich waren sie endlos. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas faul war.
Der leichte Nieselregen, der stetig, leise und in winzigen Tropfen auf den kalten Asphalt der ramponierten Straße fiel, bewirkte, dass die ganze Gegend in einer trüben grauen Suppe (Nebel) verschwand. Mein Blickradius wurde erheblich eingeschränkt, was mein Unwohlsein noch steigerte.
Schließlich, ohne es richtig zu merken, stand ich vor der Praxis. Obwohl es schon zehn Uhr vorbei war und die Praxis um Acht öffnete, brannte kein Licht im Fenster. Ich wandte mich um und bemerkte, dass die ganze Straße wie ausgestorben war. Nirgendswo war ein Licht zu sehen, kein Auto fuhr und ich hörte auch keine Schuhe auf den Gehweg knallen. Nur die rostige, alte Straßenlaterne spendete ein dumpfes, pulsierendes Licht.
Ich versuchte, das alles zu ignorieren und redete mir erfolgreich ein, dass der Strom ausgefallen sei und alle Leute aus dieser Straße verreist waren.
Ohne groß darüber nachzudenken, trat ich gegen die Praxistür, die verwundernderweise plötzlich federnd aufsprang. Ich beschloss meine Angst zu überwinden und betrat den dunklen Warteraum.
Das Dunkel, das sich im ganzen Raum ausgebreitet hatte, schien mich zu erdrücken, doch plötzlich ging das Licht in einem von den 2 Behandlungsräumen an. Hoffnungsvoll schritt ich schnellen Fußes nach rechts und bog in die rechte Tür ein. Als ich mit meinen schlammbesudelten Schuhen den mit marmorierten PVC-Platten ausgelegten Praxisboden betrat fiel mein Blick sofort auf den dunkelroten Blutfleck auf dem Behandlungsstuhl. Von den Helferinnen, Janine und Doreen, fehlte jede Spur, genauso wie von der Ärztin, Frau Irinkow.
Wie paralysiert stand ich dort, inmitten des Behandlungsraumes. Mein Herz fing langsam an schneller zu pochen. Plötzlich hörte ich etwas in den hinteren Privaträumen rumpeln.
Mit einer mir selbst unbekannten Tapferkeit stürmte ich aus dem Behandlungsraum die Treppe, die zur Toilette und den Privaträumen, in denen sich die Mitarbeiter umzogen, führte hinauf und machte sogleich ein stutziges Gesicht. Niemand war hier!
Ich brüllte in alle Zimmer und versuchte das Licht anzuknipsen. Als ich meine Hand am kleinen, runden Lichtschalter positioniert hatte und bereit war, ihn einzuschalten spürte ich etwas warmes, flüssiges, das meine Hand hinunterlief. Ich richtete meinen Blick auf meine zittrigen Finger und sah, dass sie blutbesudelt waren!
Eine panische Angst breitete sich in mir aus. Was war hier bloß geschehen?!
Ich traute mich nicht meinen Blick an die Decke zu richten.
Ich atmete einmal tief durch, was meine wachsenden Panik jedoch nicht zu mindern vermochte.
Auf einmal hörte ich etwas ganz nahe bei mir rascheln. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und fing nun an mich auf die Geräusche in meiner Umgebung zu konzentrieren.
Nach ein paar Minuten vernahm ich ein leises Röcheln. Ich schaute in die Richtung, von der das Röcheln kam und erblickte, zu meiner Überraschung, die Zahnärztin. Sie schien verletzt. Heilfroh endlich einen anderen Menschen zu Gesicht zu bekommen flüsterte ich: „ Frau Doktor, sind sie es?“
„Ja, *hust* . Wer sind sie? Was machen sie hier?! Hat ER sie schon entdeckt? Ohh nein, wir müssen uns beeilen! Rasch!“
Vollkommen perplex versuchte ich die verstörte Ärztin mit meinen zahlreichen Fragen zu löchern, doch sie drängte mich schon aus dem Zimmer.
„Den Flur entlang, schnell, beeilen sie sich!“
Wir gelangten an eine Tür die mit einem überpinselten Spion ausgestattet war. Die Ärztin zog einen Schlüssel aus ihrer Hosentasche. Ständig blickte sie nervös um sich, so als ob sie vor irgendetwas in ihrer Praxis panische Angst hätte.
„Los, die rechte Treppe runter und durch die Tür. Nein, die ist nicht abgeschlossen, los machen sie schon!!“
Gleich nachdem wir hinaus ins Freie gestürmt waren, schloss Frau Irinkow die Tür hinter uns zu. Sie drehte den Schlüssel mehrmals und ließ ihn stecken.
Heilfroh, endlich aus diesem Haus zu sein richtete ich meinen Blick an eines der Fenster der Praxis. Was ich dort sah ließ mich erschaudern. Ein in Mullbinden gewickeltes Etwas stand dort im Fenster und starrte uns an. Es bewegte sich nicht und doch bekam ich es mit der Angst zu tun. Plötzlich sagte die Ärztin:“ Das ist es vor dem wir geflohen sind. Ich weiß auch nicht was es ist, aber es jagt uns. Wir müssen uns schnell irgendwohin retten!“
Ich wendete meinen Blick kurz vom Fenster ab, richtete ihn jedoch sofort wieder darauf. Dieses komische Etwas war jedoch nicht mehr zu sehen.
„Hmm komisch, was ist das für ein Geruch?“ Ich drehte mich um erschrak. Dieses Wesen stand direkt hinter mir und fixierte mich. Die Ärztin war verschwunden.
„Frau Doktor, wo sind sie?! Verschwinde du Ding! Nein, nicht, AHHHH!!“

Plötzlich wachte ich schweißgebadet in meinem Bett auf. Der Morgen war bereits angebrochen und die goldene Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen in mein Zimmer. „Puhh, alles nur ein Alptraum! Hahah, ohh man.“
Voller Erleichterung stand ich auf und lief nach unten in die Küche. „Hmm, welcher Tag ist heute nochmal?“ Ich schaute auf den Kalender. Das Blut gefror mir in den Adern. Denn dort stand: Mittwoch. Notiz: Zahnarztbesuch.


ende

Grüße, Meggloff
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Hallo an alle!
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