Das bringt es auf den Punkt: gut sind wir, wenn uns gerade danach ist. Um auf meine ursprünglichen Anmerkungen zurückzukommen: "gutes" Verhalten ist etwas, das uns antrainiert werden musste, weil es uns im Grunde völlig wesensfremd ist. Wer mit sehr jungen Kindern Umgang hat, wird mir sicher zustimmen.
Oh ja, liebe Nephthys, Ethik und Moral betrachte ich allerdings als künstliche Konstrukte; Fairplayregeln, welche uns das Leben hier etwas erträglicher machen sollen und welche von der Menschheit allgemein im Konsenz als gut und richtig anerkannt wurden. Nur leider entsprechen sie eben nicht unserer Natur, und daher kommt unser ständiger Kampf mit unseren dualen Empfindungen. Hinzu kommt, dass diese Gebilde jederzeit von uns gerissen werden können, von jemandem der versiert und/oder skrupellos genug ist, es zu tun. Die Zivilisation ist nichts weiter als eine dünne Tünche. Was geschieht, wenn sie uns genommen wird? Springt dann ein edler Wilder voll natürlicher Anmut hervor? Falsch, das Tier fletscht die Zähne! Das Tier, das nicht nach falsch oder richtig fragt, weil es weiß was ihm nützlich oder schädlich ist.
P.S. Was sind wir eigentlich anderes als Tiere?