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Alt 08.11.2010, 19:38
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Bardin Bardin ist offline
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*grummel* guck ich einmal kurz hier rein, und natürlich, eine interessante Diskussion und ich muss unbedingt meinen Senf zugeben *grummel*

Also gut: Leider muss ich mich auf die Seite derer Stellen, die schonmal an Selbstmord gedacht haben. Und nicht nur dran gedacht haben, sondern wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen haben. Sprich: Das Elternhaus schonmal nach tödlichen Medikamenten durchsucht haben (Schaftabletten oder was ähnliches... ich war 15 ). Ich kann nur von Glück reden dass ich damals nichts gefunden habe...
Das erste Mal, dass ich es in Erwägung gezogen habe war mit 9, das letzte Mal vor... 2 Monaten? Ich fürchte, ich muss mich sogar zu den "regelmäßig bis dauerhaft Suizidgefährdeten" stellen, und dahin stelle ich mich nicht gerne.
Allerdings habe ich über die Jahre gewisse Überlebensstrategien und Gedankenkorrekturen entwickelt.

Mal an Beowe gewandt: Ich empfinde Selbstmord keineswegs als Stärke. Persönlich empfinde ich Lebenswillen als bisweilen extrem anstrengend und beneide die, die den intuitiv zu besitzen scheinen.
Selbstmord ist außerdem keine Lösung, sondern das ultimative Wegrennen vor Problemen. Man beseitigt nicht das Problem, sondern schlichtweg den Empfänger desselbigen - und überlässt das Lösen anderen.

Es gibt nur eine Situation, in der ich Selbstmord akzeptiere: Eine schmerzvolle, tödliche Krankheit. Wenn es vollkommen klar ist, dass man nur noch kurz zu leben hat und die kurze Zeit schmerzvoll ist, habe ich alles Verständnis der Welt dafür, dass manche den schnellen, schmerzlosen Tod bevorzugen. Aber das ist wirklich eine Situation, in der es keinen anderen Ausweg gibt.

Wer jetzt übrigens meint, sich Sorgen machen zu müssen... offensichtlich habe ich die letzten 10 Jahre überlebt, und ich habe vor, noch viele weitere dranzuhängen. Bis jetzt habe ich keines der "zusätzlichen" Jahre bereut, und mit jedem unbereuten Jahr ist es leichter, gegen die Selbstmordgedanken auzureden.
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Allein die Existenz von irgendetwas ist das größte Wunder; die Materie, die sich selber formt, das größte Geschenk; die Materie aber, die auf sich selbst herabblickt und denkt, das größte Paradoxon.

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