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Alt 12.02.2023, 23:45
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Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
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Lange Zeit war bspw. im Alten Ägypten - basierend auf dem Glauben - Geschwisterehe bzw. die Ehe zwischen dem männlichen Nachkommen und der nächsten Verwandten eine Notwendigkeit, um die Göttlichkeit zu erhalten.
Heute wissen wir, dass Inzest früher oder später zur Degeneration des Erbgutes und zu diversen Mutationen führt bzw. führen kann. Zumindest beim Menschen. Bei der Tierzucht sind Inzestpaarungen (Ausnahmeregelungen z. B. bei Hunden) erlaubt, solange für die Tiere kein Leidensdruck entsteht.
Ob das biologisch gesehen sinnvoll ist, kann ich aus dem Stehgreif nicht entscheiden.

Zum Menschen: Inzest aufgrund Zwang ist ein Tabu, das nicht gebrochen werden sollte. Aber was ist mit freiwilligem Inzest bzw. so nach dem Motto "Wo die Liebe hinfällt"? Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Und was ist, wenn es ausgerechnet der Bruder ist? Ist das dann wirklich so böse und abartig?
Ich vermute, dass dies relativ selten vorkommt, und solange keine Mode daraus gemacht wird (wie aus so vielem heutzutage), habe ich grundsätzlich erst einmal kein Problem damit.

Zu Inzest in der Literatur: dito. Hier ist für mich entscheidend, ob der Inzest zur Handlung passt bzw. hierfür eine Rolle spielt, oder ob er bloß als reiner Selbstzweck eingefügt wurde, um zu schockieren oder Ähnliches. Aber in dem Fall ist vermutlich der ganze Roman entsprechend, weshalb ich ihn so oder so nicht lesen würde.

Fazit: Grundsätzlich ist Inzest kein Thema, bei dem mir gleich vor Empörung das Essen hochkommt.
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Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (12.02.2023 um 23:52 Uhr)
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