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Alt 07.09.2011, 08:51
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Mondkalb Mondkalb ist offline
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
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Pauschale Verurteilungen von ebooks kommen oft von Leuten, die noch nie eins auf einem guten Reader gelesen haben.

Ebooks haben eine ganze Reihe von Vorteilen. Man kann eine unbegrenzte Anzahl auf einem einzigen Reader überall mit hinnehmen, der leichter und kleiner ist als ein Taschenbuch. Man kann die Textgröße verändern, was für Leute mit eingeschränkter Sehfähigkeit ein unschätzbarer Vorteil ist.
Es gibt die Möglichkeit, Wörterbücher einzubinden, was das Lesen in fremdsprachiger Literatur wesentlich angenehmer macht als bei einem gedruckten Buch.
Besonders im Vergleich zu dicken schweren Wälzern ist ein leichter Reader natürlich auch wesentlich leichter zu handhaben im Wortsinn. ;-)

Ich kaufe nach wie vor auch gedruckte Bücher, wenn mir die Aufmachung gefällt oder wenn Abbildungen vorhanden sind, insbesondere farbige oder großformatige.
Für Gebrauchsliteratur, also das was ein paar Taschenbücher im Urlaub oder in der Bahn sind, ist ein Reader aber eine ausgezeichnete Alternative.

Ich habe z. B. vor vielen Jahren "Das Rad der Zeit" von Robert Jordan gelesen, was in der deutschen Erstauflage vom Verlag auf deutlich mehr Einzelbücher aufgeteilt wurde als das Original. Das hat mich schon immer geärgert. Jetzt habe ich mir die komplette Reihe als englische ebook-Ausgabe zugelegt.
Die war erstens deutlich billiger, zweitens kann ich jetzt komfortabel im Original lesen und ein gelegentliches unbekanntes Wort einfach nachschlagen. Drittens habe ich die komplette Reihe und zahllose andere Bücher jederzeit bei mir und kann auch mal was anderes lesen, wenn mir der Sinn danach steht (z. B. einen der zahllosen kostenlosen Klassiker, die es mittlerweile gibt oder einen Perry-Rhodan-Roman oder was auch immer). Ich kann mir sogar Dank der Online-Verbindungsmöglichkeit jederzeit ein neues Buch kaufen und runterladen.

Ich habe jetzt seit gut anderthalb Monaten einen Amazon Kindle. Ich hatte lange gezögert und war eigentlich sehr skeptisch. Mittlerweile bin ich aber mehr als überzeugt von dem Gerät und dem Konzept (sicher ist da noch Raum für Verbesserungen, aber das kommt noch).
Ich habe in letzter Zeit so viel gelesen wie schon lange nicht mehr.
Ich hoffe, dass die träge Verlagslandschaft und die ebenso träge deutsche und europäische Gesetzgebung mal langsam in Wallung kommen und einige der Stolpersteine beseitigen, die da noch z. B. in Form von Lizenzen usw. auf dem Weg liegen.
Leider macht die Verlagsbranche zur Zeit dieselben Fehler noch mal, die die Musikbranche vor Jahren schon vorgelebt hat und mit denen sie grandios gescheitert ist.
Aber von Managern darf man wohl keine Lernfähigkeit erwarten - da hilft nur das schmerzvolle Scheitern.

Geändert von Mondkalb (07.09.2011 um 09:26 Uhr)
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