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Alt 26.12.2019, 02:01
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Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
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Michael Moorcock

Am 18. Dezember hatte Michael Moorcock einer der Vorreiter der Fantasy- und SciFi-Literatur Geburtstag. Leider
ist er im deutschsprachigen Raum kaum bekannt bzw. wenig nachgefragt, weshalb es hierzulande schwierig ist,
deutschsprachige Ausgaben seiner Werke zu finden, es sei denn, man stöbert ein bisschen in Antiquariaten herum.
Oder aber, man versucht sich an den Original-Texten. Sie sind es auf jeden Fall wert - wenn man Fantasy abseits
der klassischen Romane (Orks, Elben, Magier, Drachen & Co. bis zum Abwinken) lesen möchte.

Kenny hatte in einem anderen Thread die Frage aufgeworfen, ab wann man einen Roman als Fantasy bezeichnen
kann. Was, wenn die Handlung nicht in einer Welt voller Elben, Orks, Drachen etc. spielt, sondern in einer Art
Paralleluniversum zu unserer? Ein fiktives Mittelalter?
Der Plot seiner Romane findet zum großen Teil in den eben erwähnten Paralelluniversen statt, zwischen denen es
aber Verbindungen sowohl zeitlicher als auch räumlicher Natur gibt. "In vielen Erzählungen Moorcocks besteht
ein Kampf zwischen Ordnung und Chaos, welcher durch die Person des Ewigen Helden (Corum, Elric, Dorian
Hawkmoon, Jerry Cornelius) in der Balance gehalten werden muss."
(Wikipedia_abgerufen 26. 12. 2019)

Moorcocks Trilogie "The Eternal Champion" ist z. B. so eine Reihe: John Daker dreams of other worlds, and
a name: Erekosë. He finds the strength to answer the call, travelling to a strange land ruled by the aging King Rigenos
of Necranal. Humanity is united in a desperate fight against the inhuman Eldren, and he must fight with them. But the
actions of his brethren turns his loyalties, and as Erekosë he will take a terrible revenge.
(Klappentext)

Er ist auch musikalisch interessiert, zog mit diversen Bands herum, und hat auch Nicht-Fantasy verfasst wie z. B.
"King of the City" oder den Colonel-Pyat-Zyklus. Leider wurden diese Romane bisher nicht ins Deutsche übersetzt,
sodass sich auch hier die Nachfrage in Grenzen hält.

Seine literarischen Vorbilder sind u. a. "Moorcocks literarische Vorbilder waren James Branch Cabell, Mervyn Peake,
Franz Kafka, Thomas Mann, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen und Edgar Rice Burroughs, der ihn vor allem in
jungen Jahren zu seinen Kurzgeschichten inspirierte."
(Wikipedia_abgerufen 26.12.2019)

Hier noch ein kurzer Artikel, der es recht gut auf den Punkt bringt: Juwelier der Ewigkeit (FAZ)

Kennt vielleicht jemand Moorcock und hat sogar den ein oder anderen Roman von ihm gelesen? Wie haben die
Bücher euch gefallen - würdet ihr sagen, dass sie unter Fantasy laufen oder würdet ihr sie anderweitig einordnen?

Und eine Empfehlung wäre prima - vielleicht eine kleine Anregung, damit neue Leser gewonnen werden und Moorcock
auch in Deutschland die Anerkennung erhält, die er schon längst verdient hätte.
__________________

Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (26.12.2019 um 02:08 Uhr)
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