Nicht jeder hat immer Lust auf ein Gespräch. Du kannst nicht erwarten, dass jemand sofort Feuer und Flamme ist, nur weil DU gerade Bock auf Konversation hast. Außerdem steht es jedem frei, sich seinen Gesprächspartner auszusuchen.
Ich verstehe schon Dein Problem bzw. worauf Du hinauswillst, aber ich glaube, Du suchst die Ursache an der falschen Stelle. Und über etwas zu sinnieren bringt durchaus eine Menge und ist sogar die einzige Möglichkeit, herauszufinden, wo etwas warum schief läuft.
Letzter Punkt: Man darf auch nicht davon ausgehen, dass andere einen so sehen, wie man sich selbst sieht. Sowohl im Negativen wie auch im Positiven.
Und so Sätze wie
"Ich frage mich nur, ob es dann meine Mühe überhaupt wert ist" klingen sehr viel arroganter als Du es vermutlich gemeint hast. So ein Statement erweckt den Eindruck, als würdest Du erwarten, dass die Leute Schlange stehen, um sich mit Dir unterhalten zu dürfen. Und tun sie es nicht, so sind sie einfach nur dumm, minderbemittelt und einfach nicht der Mühe wert, dass Du Deine wertvolle Zeit mit ihnen verschwendest.
So eine - unbewusste - Denkweise schlägt sich früher oder später auch im Auftreten nieder. Und entsprechend reagieren dann auch andere.
Sich für zu klug für den Rest der Welt zu halten, ist oft eine Zuflucht, die man dann sucht, wenn man an sozialer Interaktion scheitert. Das muss nicht immer so sein, ist aber oft so.
Das war lange Zeit auch mein Problem. Und ich HABE es raushängen lassen. So nach dem Motto "Ihr haltet mich für arrogant? Dann gebe ich euch mal Arroganz! Dämliches Pack!" ... War keine gute Zeit.
Im Grunde sehnen sich die meisten nach Interaktion, Kommunikation usw. Und manche von ihnen wissen (aus unterschiedlichen Gründen) nur nicht, wie sie es am besten angehen sollen. Das Handtuch zu werfen und/oder die anderen auf Distanz zu halten (weil, sind eh' alle zu dumm für mich), ist nicht unbedingt die optimale Lösung.
Edit: Klar ist ein konkretes "Nein" immer besser als irgendeine durchsichtige Geschichte. Aber - ist es nicht die gängige Norm, um den heißen Brei herumzureden? In manchen Kulturen gehört es sogar zum guten Ton, nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Viele versuchen dadurch, Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Dass sie drumherumreden, um den anderen zu "schonen", glaube ich nicht so recht. Es geht eher darum, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Selbst wenn man weiß, dass der andere einem die Story von der gefressenen Katze nicht abnimmt - in der Regel ist er aber höflich genug, nichts zu sagen. Problem gelöst. Zumindest für denen einen der beiden.
Aber mit dem ganzen Geschwafel erzähle ich Dir sicherlich nichts Neues.