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Alt 26.04.2014, 20:03
Nana Nana ist offline
Kobold
 
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Götter und Monster Prolog

Hallo,

da ich im schreiben von Fantasyliteratur noch etwas befangen bin, wollte ich mal den Prolog meines Vampirromans vorstellen und mal hören, was Fantasyliebhaber dazu sagen. Er ist relativ kurz und das obwohl ich da schon ziemlich lange herum schraube. Und da ich schon einmal dabei bin, stelle ich auch gleich die Kurzbeschreibung mit vor.

Wie würdet ihr ihn einschätzen? Ich bin da noch relativ unsicher.

Die Kurzbeschreibung:

Dotingi ist ein kleines verschlafenes Nest. Die Bürger sind, wie in jeder Stadt, teils gelangweilt, teils zufrieden. Niemand erwartet, dass gerade hier etwas Besonderes geschehen könnte, denn in diesem Örtchen passiert nie etwas. Das ändert sich aber, als eine Gruppe neuer Bewohner in diese Stadt zieht. Sie wirken normal und gliedern sich schnell ein. Sie finden Freunde, haben Kinder und werden recht schnell akzeptiert. Doch die Menschen ahnen nicht, dass sie eine Gruppe Vampire in ihrer Mitte aufgenommen haben und ihr kleines, geliebtes Städtchen in zwei Jahren nur noch eine Geisterstadt sein soll. Denn die Vampire haben Dotingis Bewohner als Beute auserkoren. Sie lechzen nach ihrem Blut. Die Jagd ist eröffnet.

Und hier der Prolog:
Religion, Glaube, Mythologie. Was soll das sein?

Die Erklärung für Dinge, die wir nicht verstehen oder die wir nicht verstanden haben?

Oder vielleicht doch eine Möglichkeit unsere Ängste zu mindern?

Wieso wird Aberglaube belächelt und beispielsweise das Christentum nicht?

Wieso ist es für die Menschen wahrscheinlicher, dass irgendwo ein allmächtiger Gott und sein Widersacher sitzen, als eine andere, höhere Intelligenz irgendwo im Universum?

Der Mensch hat so viele Fragen und nur wenige Antworten.

Hätte ‚Er‘ die Wahl, ‚Er‘ würde sich für die antike Mythologie entscheiden. Mit den damaligen Göttern konnte man sich wenigstens einigermaßen identifizieren. Sie stellten nicht nur eine Seite der Medaille dar, sondern waren … menschlicher. Jähzornig, gütig, eifersüchtig und noch so vieles mehr.

Der christliche Gott ist ausschließlich rein und gut. Natürlich gibt es den Teufel, aber die Identifikation ist schwierig, da kein Mensch nur rein oder unrein ist.

Der Glaube legt dem Menschen so viele Regeln auf:

„Du sollst nicht töten“, aber es ist in Ordnung, wenn jemand sterben muss, nur weil er an etwas anderes glaubt.

„Liebe deinen Nächsten“, aber nur wenn er derselben Religion angehört oder auf gleicher Höhe mit dir steht. Die Anderen kannst du terrorisieren.

„Es darf keinen anderen Gott geben“, aber es ist in Ordnung, wenn du dich über andere Geschöpfe stellst und dich benimmst wie eine Gottheit.

Der Mensch möchte unbedingt, dass etwas danach kommt. Wenn das Herz aufhört zu schlagen und man ‚tot‘ ist. … Das Jenseits!

Das dann aber auch Menschen wie Hitler, Vlad Tepes und andere böse Menschen weiter existieren, wenn auch in der Hölle, wird geduldet. Wer sagt, dass sie den Teufel nicht unterstützen würden?

So viele Fragen ….

Die Menschen erheben sich zu Göttern, legen einem Regeln auf. Das darf man, das nicht. Wenn du jenes hast, bist du das und wenn nicht, das. Glaubst du an Geister, lacht man dich aus. Glaubst du an Engel, ist das legitim.

Gleichzeitig sind die Menschen aber auch Monster. Natürlich nur im übertragenen Sinne. Sie haben schließlich keine drei Köpfe oder ähnliches,

Nun könnte man sagen: „Gut, die Religion hat nicht mehr die gleiche Bedeutung wie vor einigen Jahrhunderten“, doch selbst wenn man ein sogenannter Atheist ist, wurde man in seiner gesellschaftlichen Wahrnehmung doch vom Glauben geprägt. Moralvorstellungen, Werte und Ethnien sind bei einer Bevölkerungsgruppe doch sehr ähnlich.

Der Mensch sagt, die Erde ist rund. Sie dreht sich um die Sonne. Wenn das Herz über einen gewissen Zeitraum nicht mehr schlägt, ist man tot. Man kann es nicht mehr zum schlagen bringen, das Gehirn arbeitet nicht mehr und dann wird man vergraben oder verbrannt. Bei ersterem verwest der Körper und es ist ausgeschlossen, dass man mit eben diesem wieder aufsteht und „weiterlebt.“

In früheren Zeiten – als man noch daran glaubte das ebenjenes möglich war – waren diese Gestalten die Monster – auch wenn sie anders bezeichnet wurden, es lief auf dasselbe hinaus. Sie waren die Schuldigen für Krankheiten, Merkwürdigkeiten und Dinge, die man nicht zugeben wollte oder konnte, oder die einfach nicht erklärbar waren.

Heutzutage ist das nicht möglich, da die Wissenschaft sagt das es nicht geht.

Die Menschen verhalten sich wie Götter und deklarieren solche fiktiven Geschöpfe zu Monstern.

Monster? Nur weil sie ihre Instinkte und Bedürfnisse nicht verleugnen? Weil sie ihren Trieben nachgeben? Weil sie ihre eigenen Natur anerkennen?

Der Mensch nimmt Moral, Religion und dergleichen als Deckmantel, nur um ihre eigene Natur verleugnen zu können. Es gehört zum menschlichen Wesen zu jagen, zu töten. Er – der Mensch – steht über allen anderen Geschöpfen. Zumindest, wenn es nach ihm geht. Doch leider steht er in der Nahrungskette nicht ganz oben.

Der Jäger wird zur Beute von ebenjenen Wesen, die er als nichtexistent betrachtet. Die in Filmen, Büchern und Serien als Blutsauger oder Geschöpfe der Nacht betrachtet werden. Die Monster.

Es stellt sich nur die Frage, wer hier die Götter und wer die Monster sind.

Hoffentlich ist es okay, dass ich schon jetzt etwas hier gepostet habe, obwohl ich noch neu hier bin.
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