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Alt 30.09.2017, 16:07
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Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
Registriert seit: 02.2012
Ort: Faerûn
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Ich persönlich bin ebenfalls kein Fan von allzu ausufernden Beschreibungen, aber ich würde sie vermutlich nicht streichen.
Das hat weniger mit etwaiger Voreingenommenheit zu tun, sondern eher damit, dass letztlich der Autor entscheiden soll,
was von der Handlung entfernt wird und was nicht.
Ich würde begründen, weshalb es sinnvoller wäre, zu lange Passagen aufgrund der besseren Lesbarkeit wegzulassen, aber
solange diese Stellen in sich schlüssig sind und auch zum Plot passen, ist deren Länge eher Geschmackssache.
Und wenn es dem Autor wichtig ist, diese Stellen beizubehalten, und er es in Kauf nimmt, dass potentielle Verleger die
Hände über dem Kopf zusammenschlagen, ist das ebenfalls seine Sache.
Man muss es nicht immer allen recht machen - insofern man natürlich auch bereit ist, die Konsequenzen in Kauf zu nehmen.

Bezüglich langatmiger Textstellen fallen mir zwei historische Schinken ein: "Moby Dick" (hier wird seitenlang über die
verschiedenen Walarten doziert, wie groß sie sind und wie schwer, was sie fressen, wie lange sie kalben usw.) und "Illias"
(der Schiffskatalog ...).
Und es hat dem Erfolg keinen Abbruch getan. Vermutlich, weil Generationen von Lesern diese Stellen (so wie ich) einfach
überblättert haben. ^^
__________________

Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (30.09.2017 um 16:46 Uhr)
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