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Alt 01.09.2010, 16:01
Benutzerbild von Rachelle-Marija
Rachelle-Marija Rachelle-Marija ist offline
Sehende
Hueter der Heilenden Quellen
 
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Vandura – Straßen; Markt

Alba hatte ihre schwarze Stute aus dem Stall geholt und stand nun etwas verloren im Straßennetz Vanduras herum. Die Leute eilten geschäftig hin und her und die Straßen waren erfüllt von ständigem Gemurmel. Was will ich eigentlich hier? Vandura ist von der Grenze zu Morghaard viel zu weit entfernt, geschweige denn den Totenfeldern, wo laut meinen Informationen, die Truppen stationiert sind. Und viel zu hastig und seltsam sind die Wesen hier.

Alba bedachte eine Gruppe Trolle, die laut miteinander stritten, mit einem abwertenden Blick und drehte sich anschließend auf dem Absatz herum um. Die Zügel Nadezdas hielt sie locker umschlungen und die Stute trabte brav hinter ihr her. Aufmerksam blickte sich sich um und wählte schließlich eine belebte Straße aus um ihren Weg fortzusetzen.

Alba schritt stolz durch die Straßen von Vandura. Ihre Waffen klirrten leise, was in dem Lärm der dort herrschte, jedoch völlig unterging. Sie kam an einigen seltsamen Gestalten vorbei, die sie allerdings nicht weiter beachtete. Ihre schwarze Stute erntete so einige bewundernde Blicke, allerdings auch abwertendes Gemurmel. Die kennen wohl nicht die Vorzüge von Schlangenpferden. Wie ungebildet muss man sein...

Kurzerhand trat sie zu einem der Händler, die hier am Markt so zahlreich vertreten waren. Dem sein Bart gehört wohl wieder einmal gestutzt.
Sie lächelte in sich hinein und fragte ihn mit gesenkter Stimme: „Entschuldigt, Könnt Ihr mir wohl verraten, wie weit es von hier bis nach Kalisto ist?“ Der etwas dickliche Händler blickte die Frau mit den langen, schwarzen Locken nur kurz an, geschäftig eilte er hinter seinem Stand herum und richtete dort etwas und wechselte mit einem Herrn ein paar Worte, bevor er sich ihr zuwandte und mit einem missbilligendem Blick auf ihre Waffen meinte: „Etwa eine Tagesreise zu Pferd, wenn Ihr Euch an die Pfade neben dem Wasser haltet.
Alba bemerkte seine Blicke sehr wohl, doch ging sie nicht weiter darauf ein. Sie hatte wirklich keine Lust auf ein erneutes Streitgespräch über Frauen im Krieg. Dass manche Leute so überheblich sind und nur den Männern den Kampf zugestehen.

Innerlich kopfschüttelnd, erwiderte sie ein paar Worte des Dankes, wandte sich dann ab und sprach leise zu ihrer Stute „Nun denn, machen wir uns auf den Weg nach Kalisto. In dieser Stadt fühle ich mich nicht besonders wohl und Kalisto liegt nun mal näher am Geschehen!
Nadezda schnaubte – es klang fast so als wäre es eine Zustimmung. Alba entkam ein kleines, zärtliches Lächeln. Wie sehr sie diese Stute mochte, war sie doch immer eine Erinnerung an ihren geliebten Ziehvater Andros.

Sie schwang sich elegant in den schwarzen Ledersattel des Schlangenpferdes. „Dann los mein Mädchen! Wenn normale Pferde einen Tag brauchen, sind wir in einem halben Tag in Kalisto.
Sie lies ein glockenhelles Lachen ertönen und ihre Augen funkelten spöttisch, als Alba die Hand zum Gruße gegen den Händler erhob, der sie und ihre Stute argwöhnisch musterte. Nadezda schnaubte und scharrte unruhig mit den Vorderhufen - als wolle sie Alba zur Eile antreiben.
So gab Alba ihrem Drängen nach, lies die Zügel schlaff herabhängen und die schwarze Stute fiel in einen schnellen Trab.
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'Man muss eigene Wege gehen um Spuren zu hinterlassen...'
Elda-Trilogie
Prolog
Kapitel 1