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Alt 01.09.2010, 12:01
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Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Kanalistaion Beltan

Vorsichtig stupste Georg den Schlafenden mit seinem Stab leicht in den Bauch, immer darauf gefasst bei dessen kleinsten Reaktion mit voller Wucht zuzuschlagen. Doch nichts tat sich. Etwas mutiger geworden versuchte er es noch einmal, diesmal wollte er ihm den Speer aus den Händen reißen. Ohne groß über sein Handeln nachzudenken legte er seinen eigenen Stab auf den Boden um dann mit beiden Händen und vollem Körpereinsatz an der Waffe seines Gegners zu ziehen. Das hätte er mal besser nicht getan, denn obwohl es ihm ohne große Mühe gelang den Speer an sich zu bringen, löste er damit eine Reaktion aus die er absolut nicht beabsichtigt hatte. Langsam fast wie in Zeitlupe neigte sich der Wachposten nach vorne, um dann einfach unter lautem Gepolter umzufallen. Georg wurde davon vollkommen überrascht und es dauerte bestimmt zwei geschlagene Minuten, bevor er sich von der Last des toten Körpers befeit hatte. Jetzt wusste er auch was ihm vorhin so komisch vorgekommen war, er hatte beim Wachposten kein heben und senken des Brustkorbs gesehen, was aber notwendig gewesen wäre wenn dieser noch geatmet hätte. Nun in unmittelbarer Nähe des Toten nahm er auch schwachen Blutgeruch war, nach längerem Suchen fand er dann auch die Wunde , direkt unter der linken Achsel verlief ein schmaler Einschnitt, wie von einem Dolch, in Richtung Herzen. Der Wachposten musste auf der Stelle tot gewesen sein und wer immer der Angreifer gewesen war, er musste verdammt leise und tödlich schnell gewesen sein. Obwohl er davon ausgehen musste, dass der unbekannte Angreifer noch irgendwo hier herumrannte, beschloss er weiter zu gehen. Unentschlossen schaute er kurz auf seinen Holzstab, dann wieder auf den Speer in seinen Händen und obwohl es ihm nicht leicht fiel ließ er den Stab, der ihm in all den Jahren ein verlässlicher Freund gewesen war liegen um dann mit dem Speer weiterzuziehen. Nach zehn Minuten fand er weitere Tote, diese waren jedoch nicht an dem Gift gestoben, wie die zahlreichen Kampfspuren bewiesen. Alle lagen verstreut um einen bleichen Menschen in schwarzem Mantel herum. Der Mensch war von unzähligen Schnitten und Stichen übersäht, dennoch war es ihm gelungen fünf Skaven zu töten, bevor er selbst an den Verletzungen zu Grunde gegangen war. Bevor er sich den Menschen genauer ansehen konnte, hörte er auch schon trippelnde Schritte aus einem Seitengang auf sich zukommen. Auf einen Angriff gefasst umklammerte er den Speer fester, doch das was er dann sah, ließ ihn verzweifeln, mutlos entglitt die Waffe seinen kraftlosen Fingern. Vor ihm keine Zehn Meter entfernt stand seine Schwester mit blutunterlaufenen Augen und schwarzem Schaum vor dem Mund und schickte sich an ihn zu töten, so wie sie ihn mit wahnsinnigem im Blick ansah. Er kam zu spät mal wieder, nun gab es keinen Grund mehr zu leben. Schicksalsergeben sank er auf die Knie und erwartete den Angriff auf ihn mit geschlossenen Augen. Doch noch immer erfolgte der tödliche Schlag nicht, vielmehr glaubte er an den Geräuschen zu erkennen, dass seine Schwester irgendetwas in seinem Rücken ansprang. Er meinte sogar noch den Luftzug zu spüren als sie über seinen Kopf hinweg sprang.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (01.09.2010 um 12:03 Uhr)