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Alt 18.11.2012, 15:50
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Marius Marius ist offline
Askannon
Bewahrer der Traenen des Lebens
 
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Ok hier ein weiteres Textstück: Diesmal wieder ein anderer Textstrang. Lest ihn erstmal durch. :) Wenn ihr Fragen habt, fragt ruhig :)

"...beendete der Schäfer die Geschichte. Inzwischen war es Mittag und sie machten eine kurze Rast.
„Wie alt bist du eigentlich Schäfer?",fragte Anai.
„Ich?“,fragte der Schäfer und antwortete gutmütig: „Was denkst du den?“
„Fünfzig.“,antwortet Anai.
Der Schäfer sprang auf und schrie den Jungen an der entsetzt einen Satz zurück machte.
„Fünfzig? Ja du spinnst doch, hast wohl heut morgen n Gnom gefrühstückt. Ich bin fünfunddreißig und kein Jahr älter.“
Daraufhin schwieg Anai.
„Tut mir Leid.“,antwortete er schließlich: „Ich habe nur gedacht wegen dem langen Bart und so.“
Der Schäfer brummelte nur als Antwort, stand auf und ging weiter. Langsam stiegen sie den schmalen Pfad, der sich wie eine Natter über den Berg wand, hinauf. Die Gletscherfelder glitzerten in der Sonne als ob jeder der Trilliarden Schneekristalle sagen wollte: „Hallo. Hier bin ich schaut mich an.“ Das Funkeln war so grell das es dem Schäfer schwer viel den Blick von der dunklen Erde des Pfades zu heben und die Landschaft zu betrachten. Aber als er es doch tat wurde er belohnt. Kurz blieb er stehen und ließ seinen Blick schweifen. Die Berge ragten wie Giganten nach oben. Die Gipfel, auf denen wahrscheinlich noch nie ein lebendes Wesen war, strebten in den blauen Himmel. Der Schnee glitzerte überall und in den Tälern wiegten sich die Bäume wie ein riesiges Feld im Wind, der zwischen den Bergen hindurch blies, aber ihnen doch nichts anhaben konnte. Hoch über ihnen kreiste ein Vulco und seine Schreie hallten zwischen den mächtigen Steinwänden hin und her. Sie klangen nicht furchterregend sondern eher harmonisch. Fast als würde er singen. Langsam lief der Schäfer der Herde hinterher, die dem großen Widder gemächlich den Pfad hinauf zum Pass des ewigen Schnees folgte. Anai rannte mit dem Hund an der Spitzte davon.
Der Vulco drehte langsam seine Runden. Er betrachtete immer noch das kleine Schaf. Bilder wie er es zerreißen würde schossen ihm durch das Gehirn und fast spürte das Tier den Geschmack von Fleisch auf seiner Zunge. Plötzlich roch er etwas. Der Vulco zog einen engen Kreis. Ja er hatte Recht. Es war ganz deutlich. Seine Nase folgte dem Geruch und er stieß hinab auf den Pfad. Die Luft zischte um seinen Körper und das Tier stieß wie ein Blitz vom Himmel hinab. Er landete an einer Stelle weiter unten, welche die Herde schon vor Stunden passiert hatte. Eine kleine Blutlache hatte sich zwischen ein paar Steinen gesammelt. Das Gehirn des Vulcos setze rasch ein paar Bilder zusammen. Ein Schaff mit Blut am Fuß. Der Geruch von Blut der von dem Schaf wie Rauch in die Luft stieg. Ein gewaltiges Tier. Zähne wie ein Löwe. Flügel wie ein Adler. Ein spitzer Schnabel. Panik. Chaos. Das kleine Schaf. Abseits der Herde. Er selbst, der Vulco. Der Geschmack von Blut und Fleisch.
Der Vulco zitterte vor Begeisterung. Weitere Bilder. Er mit dem Schaf im Mund. Ein kleines Nest. Eine Vulca. Eine schöne Nacht. Eine Zeit im Glück. Kleine Vulcos. Er, mit den Kleinen beim Flugunterricht.
Ein neues Gefühl durchströmte den Vulco: Glück.
Dann roch er etwas anderes. Etwas dunkles, raues, strenges. Entsetzt schrie er auf. Etwas fuhr in seinen Rücken. Durchdrang das rote Fell, die Haut die Knochen. Er schrie erneut auf. Schmerz. Er fiel zu Boden. Kälte. Sein Kopf fiel zur Seite. Eine große Fußspur im Boden. Er schloss die Augen. Sah eines der kleinen Vulcos fallen. Wild mit den Flügeln schlagend. Auf den schwarzen Boden zu. Dann der Aufprall. Der Schrei. Ein Heulen. Verdrehte Knochen. Blut. Dann Schwärze. Das Nichts."
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"FANTASY ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." Albert Einstein

"Das schönste aller Geheimnisse ist ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen." Mark Twain
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