Thema: Das Elixier
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Alt 09.03.2007, 12:14
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Fenni Fenni ist offline
Borussin
Inspirator aller Magier
 
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So, dann antworte ich dir mal ^^:

Ich weiß ja nicht, was du mit der Geschichte planst, aber für eine Längere scheint sie mir nicht viel herzugeben. Das ist alles so konsequent gedrungen geschrieben.
Du rast mit einer Geschwindigkeit durch die Ereignisse, das ich mich teilweise nicht wohl fühle.
Deshalb meinte ich ja zu Beginn zu dir, das es sich für mich eher wie eine Zusammenfassung...eine Art Epilog ließt.
Wichtige Dinge werden mal so beiläufig erwähnt, weil sie gerade kurz in die Gedankenwelt von Soren passen.
Ich schrieb ja bereits, dass es einiges gibt, das sich anhört, als währe es dir gerade noch eingefallen, um erwähnt zu werden. (Hierbei spreche ich jetzt im besonderen die geplante Vermählung von Soren an, und du dann schreibst, dass ja auch Tinus schon lange verlobt gewesen ist). ...das läuft alles für mich von der Empfindung her unter...noch schnell reingeschrieben.
Hierbei muss ich noch sagen, das es mir für eine Zusammenfassung außerordentlich gefällt.


Entscheidend ist hierbei der Anfang deines ersten Satzes "Ich weiß ja nicht, was du mit der Geschichte planst...." Jap, du weisst es nicht und lass dir sagen, dass ich mir da eigentlich doch was ziemlich Langes ausgedacht habe. Das ist auch der Grund, wieso ich so rase und dir die Dinge wie einfach so hineingeworfen vorkommen. Das, was ich am Anfang geschrieben habe (eigentlich bis zu Sorens Traum) ist auch nur keine kurze Einführung in sein Leben und sein Umfeld, bis es dann richtig losgeht. Ich glaube, so das ganz normale Leben auf einer Burg zu beschreiben ist nicht wirklich etwas, was ich gut kann. Meiner Meinung nach bin ich nur dann in "Höchstform" wenns endlich richtig zur Sache geht und diese Zustand will ich dann auch so schnell wie möglich herbeiführen. Gefällt zwar net jedem, aber ich habe es nun mal so geschrieben


Du erwähnst die „Dunklen“ als die Bedrohung, aber erst nachdem der König gestorben ist...wieder ein Begriff, der so kurz reingeworfen wurde, ohne vorher etabliert worden zu sein.

Nein, das stimmt nicht, ich habe die Dunklen schon sehr lange vorher erwähnt und zwar in diesem Absatz (da ging es dem König noch gut)

Sie griffen, ohne ersichtlichen Grund andere Menschen an. Sie waren sehr stark und fürchteten den Tod in keiner Weise. Der König von Ingeningen, von wo uns der erste Bericht über diese merkwürdigen Vorgänge erreichte, schickte all seine Ritter und Soldaten aus, aber diese Menschen machten einfach weiter und hörten auch nicht auf, wenn einer von ihnen zur Abschreckung getötet wurde. Und die Geschehnisse schienen sich immer weiter auszubreiten. Uns erreichten Nachrichten aus Abtingen, Weißried und der Südgau, jedes Land ein Stück näher an Eslin. Es war sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis es uns auch treffen würde.

Und auf einmal gibt es Zauberer...?....*verwirr*
Das ich verwirrt bin, liegt daran, das du deine Welt bisher nirgendwo etabliert hast....was man nicht tun muss...aber es verwirrt mich trotzdem.


Ich schein wohl echt ziemlich schnell geschrieben zu haben Die Zauberer erwähnte ich ebenfalls schon vorher und zwar in dem Teil, in dem Soren mit seinem Vater zu dem Fest gegangen ist.

Das mit den Sätzen, die für dich falsch geschrieben sind, sehe ich wieder einmal als Ansichtssache an. Aber danke für den Hinweis auf den Rechtschreibfehler, den hätt ich allein wohl nie gefunden

Du hast die Szenerie mit dieser geheimnisvollen, magisch anmutenden Frau sehr schön beschrieben.

Freut mich echt, dass du das so siehst Ich denk nämlich immer, dass ich so Atmosphären wie geheimnisvoll nicht richtig hinbekomm

Froh bin ich auch, dass du nicht irgendeine billige Liebesgeschichte mit eingearbeitet hast.
Das war meine erste Befürchtung, als du von dem Fest schriebst und diesem dummen Mädchen^^“ *puh*


Tss also Sky, was denkst du denn von mir Jetzt bin ich aber schockiert
Also, wenn einer net auf billige Liebesgeschichten in Büchern steht, dann bin ich es ja wohl.

@Islanzadi

Jahaaa die liebe Sky weiss, wie ich ja schon sagte, wirklich sehr gut zu kritisieren


So und das dranhängen tu ich auch noch

Er lag noch im Bett, wie so oft in letzter Zeit, sehr blass im Gesicht, aber ansonsten schien es ihm gut zu gehen.
„Was ist passiert?“ wollte ich wissen. „Kannst du nicht aufstehen?“
Er zuckte mit den Schultern. „Natürlich kann ich noch aufstehen, aber ich kann doch sowieso nichts machen. Ich habe gestern noch den Boten nach Süden losgeschickt und jetzt muss ich auf seine Rückkehr warten, wenn er überhaupt wiederkommt. Ansonsten werde ich mich auf den Weg machen! Ich trage schließlich die Verantwortung für dieses Land!“
Ich nickte. „Ja und grade deswegen solltest du sofort aufstehen! Die Menschen sind schon verängstigt genug und du bist ihre einzige Hoffnung! Sie vertrauen, dass du alles in die rechten Wege leiten wirst und wenn du am helllichten Tag noch im Bett liegst, werden sie sicher denke, es geht dir schlecht und das wird sie panisch machen! Du solltest aufstehen und ihnen Mut zusprechen!“
Er runzelte die Stirn. „Was ist das denn für eine Idee? Ich kann noch nicht einmal mir selbst Mut machen, wie soll ich es dann bei anderen schaffen? Aber wenn dir soviel daran liegt, dann kannst du es ja tun!“
Ich lachte einmal bitter. „Von mir werden sie sich keine Zuversicht einreden lassen! Ich bin schließlich nur der Ritter des Königs! Nein, entweder du tust es, oder keiner!“
„Dann tut es eben keiner!“ meinte er gleichmütig. „Die Lage ist immer noch genau so aussichtslos wie gestern. Wenn der Bote zurückkommt und gute Nachrichten bringt, dann werde ich ihnen gerne sagen, dass alles gut wird, aber jetzt erzähle ich ihnen doch nicht irgendetwas, was nicht stimmt! Nein, sie sollen sich dem Ernst der Situation bewusst sein, denn nur, wer sich fürchtet, ist wachsam und wachsam sollen sie auf jeden Fall sein.“
Ich seufzte und beschloss, nicht noch einmal mit diesem Thema anzufangen. Ich hatte meine Sicht der Dinge und Tinus hatte seine und in diesem Fall zählte seine mehr als meine.
Wir schwiegen einen Augenblick und dann fragte ich ihn: „Wer ist Ramika?“ Ich hatte ihn danach gar nicht fragen wollen, doch irgendetwas in mir drängte mir die Worte mit solcher Macht auf die Zunge, dass ich gar nicht anders konnte, als sie auszusprechen.
„Ramika?“ wiederholte Tinus erstaunt. „Ich kenne nur eine mit diesem Namen: Das Mündel des Königs von Gesa. Aber warum fragst du mich danach?“
Ich war so verblüfft über die Tatsache, dass er tatsächlich jemanden mit Namen Ramika kannte, dass ich zuerst nicht in der Lage war, ihm zu antworten. Ich starrte ihn lediglich entgeistert an.
Er fühlte sich äußerst unbehaglich unter meinem Blick und zog die Schultern zusammen. „Was ist los mit dir? Ich will eine Antwort darauf haben!“
Ich riss mich zusammen. „Ich habe zufällig gehört, wie sich zwei Männer über jemanden namens Ramika unterhalten haben. Und mich interessierte, wer diese Ramika ist.“ Diese Ausrede klang unheimlich lahm in meinen Ohren und genau so erging es auch Tinus.
Er zog die Augenbrauen hoch. „Soren, ich kenne dich seit über 10 Jahren, ich weiss ganz genau, wenn du mir nicht die Wahrheit sagst!“
Ich spürte, wie ich rot wurde. „Es tut mir Leid. Ich…ich weiß in letzter Zeit nicht, was mit mir los ist. Ich träume von Dingen, die ich noch nie zuvor gesehen habe, sage Sachen, die ich nicht sagen will…“ Ich vergrub das Gesicht in den Händen.
„Du hast also von Ramika geträumt,“ stellte Tinus überrascht fest.
Ich ließ die Hände wieder sinken. „Ja…nein. Verzeih mir, ich kann dir nicht sagen was passiert ist. Irgendetwas in mir will nicht, dass ich es tue. Entschuldige.“
Er betrachtete mich von der Seite und schüttelte den Kopf. „Du benimmst dich wirklich sehr seltsam. Was ist nur los mit dir?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Ich wüsste es auch gerne.“ Ich schloss die Augen und horchte in mich hinein. Ich spürte nichts weiter außer dem Drang, mehr über Ramika herauszufinden.
Als ich wieder eine ganze Zeit schwieg, schlug Tinus die Bettdecke zurück und stand auf. „Deine Rede hat doch nicht ihren Sinn verfehlt. Ich habe jetzt ein schlechtes Gewissen. Ich werde aufstehen und ein wenig in der Burg herumgehen.“ Er stemmte sich hoch und ging zur Tür. Bevor er das Zimmer verließ, meinte er noch beiläufig: „Ich glaube meine Mutter weiss noch mehr über Ramika.“ Und dann verschwand er.
Ich blieb noch eine ganze Weile auf meinem Stuhl sitzen. In mir kämpften zwei Mächte. Die eine Macht versuchte mich zur Vernunft zu bringen. Ich hatte wirklich Wichtigeres zu tun, als mir über den Traum so den Kopf zu zerbrechen und außerdem konnte ich Brea unmöglich nach etwas so Belanglosem fragen wie dem Mündel des Königs von Gesa.
Die andere Macht entkräftete diese Argumente keinesfalls, sie drängte mich nur danach, so schnell wie möglich mehr über Ramika herauszufinden. Aber sie war stark und ich konnte sie nur mit Mühe niederkämpfen.
Doch sie verschwand nicht, im Gegenteil sie wurde immer stärker und ich hatte das Gefühl, als würde sie mich innerlich zermürben, bis ich nur noch von dem Gedanken besessen war, Brea nach Ramika zu fragen. Und als ob diese Macht nicht schon stark genug wäre, träumte ich dazu noch jede Nacht von der Gestalt, die mir immer und immer wieder das Gleiche sagte, wie beim ersten Mal.
Und schließlich konnte ich nicht mehr. Ich hatte keine Kraft mehr mich zu widersetzen und mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Ich ging zu Brea.
Seitdem ihr Mann gestorben war, hatte sie sich ganz aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen und außer ihren Hofdamen und ihren Kindern bekam sie kaum noch einer zu Gesicht. Von meiner Mutter wusste ich, dass sie immer noch trauerte.
Sie hatte sich ein kleines Zimmer im südlichen Turm eingerichtet, in dem ich sie auch fand. Ich hatte schon lange nicht mehr mit ihr gesprochen, aber damals war sie immer sehr freundlich zu mir gewesen und auch, als ich nun auf ihr ,Herein’ hin eintrat, lächelte sie mich leicht an. Durch ihr volles, braunes Haar zogen sich bereits graue Strähnen und ihr Gesicht sah sehr besorgt aus. Sie war allein, wie ich zu meiner Erleichterung feststellte. „Hallo Soren, welch seltener Gast. Was führt dich zu mir, in diesen finsteren Zeiten?“
Ich verbeugte mich einmal tief. „Verzeiht Hoheit. Es mag etwas unpassend sein, aber könntet Ihr mir etwas über das Mündel des Königs von Gesa erzählen?“
Für eine Sekunde blickte sie mich völlig überrascht und verwirrt an, dann gewann sie die Fassung wieder. „Es ist wirklich sehr ungewöhnlich, dass du mich nach so etwas fragst. Dürfte ich erfahren, warum du dich dafür interessierst?“
„Verzeiht mir.“ Ich verbeugte mich noch einmal. „Aber das kann ich Euch nicht sagen. Ich würde es gerne, aber es geht nicht. Ich hoffe, ihr erzählt es mir trotzdem.“
Sie runzelte die Stirn, eine Geste, die mich an Tinus erinnerte. Überhaupt wurde mir erst jetzt bewusst, wie ähnlich er ihr sah.
Sie seufzte. „Nun, es liegt wohl in der Natur der Dinge, dass in letzter Zeit nur merkwürdige Sachen passieren. Seitdem mein Mann gestorben ist, ist nichts mehr, wie es vorher war.“ Für einen kurzen Moment blinkte es verdächtig in ihren Augen und ich fühlte mich unwohl weil ich dachte, ich hätte sie zum Weinen gebracht.
Doch das Blinken verschwand schnell wieder. Sie wies auf einen Schemel, der in einer Ecke stand. „Setz dich zu mir und ich werde dir alles erzählen, was ich über das Mündel weiss.“
Ich holte den Hocker und setzte mich ihr gegenüber. Alles in mir bebte vor Erregung. Endlich würde ich etwas über Ramika erfahren. Endlich!“
„Wie du dir sicher denken kannst, ist es sehr ungewöhnlich für einen König ein Mündel zu haben. Normalerweise werden die Kinder, die gefunden und auf die Burg gebracht werden, von einem der Soldaten oder dem Gesinde großgezogen. Aber mit diesem Kind war es anders. Der König fand es, als er eines Wintertages vor sechzehn Jahren in seinem Wald auf der Jagd war. Es lag unter einem Busch und war nur in ein dünnes Tuch eingehüllt, aber es schien nicht zu frieren. Der König war fasziniert von dem Kind, er nahm es mit zur Burg und erlaubte es nicht, dass sich jemand anderes außer seiner Frau und ihm darum kümmerte. Natürlich gab sein Verhalten dem Volk Anlass für Gerede, aber das störte ihn nicht. Er war vernarrt in das Kind, genau wie seine Frau und vielleicht sind sie es heute auch noch, ich weiss es nicht.
So, mehr kann ich dir zu dem Mündel auch nicht sagen. Ich hoffe, ich konnte deine Neugierde wenigstens einigermaßen befriedigen, denn wo das Kind herkam, weiss ich nicht.“
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