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Alt 14.12.2008, 17:35
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Aurian Aurian ist offline
Magierin
Waechter des Lichts
 
Registriert seit: 11.2008
Ort: Wolfsburg
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Da ich die Bücher bereits vor 3 Jahren gelesen habe, werde ich auf ein paar Rezessionen zurückgreifen, die meiner Meinung nach hilfreich sind.
Worum's geht:
Aurian wächst als Wildfang auf, im Turm der Mutter im kalten Norden und hat nur Tiere als Freunde. Dies ändert sich, als der Schwertkämpfer Forral ankommt, den die Botschaft vom Tod des Vaters mit jahrelanger Verzögerung erreichte. Geraints gescheitertes Experiment mit Feuermagie hat riesige Landstriche verwüstet, aber es gibt auch Zweifel an der Unfallhypothese. Forral wird von Eilin nicht willkommen geheißen und verbringt den Herbst und Winter vor dem Turm. Erst als Aurian in ihrer Not aus dem Turm in die lebensbedrohende Kälte flieht, kommt Eilin zur Besinnung und bittet den Lord der Phaerie um Hilfe. Sie wird jedoch ihren Preis an die Wesen der anderen Welt zu zahlen haben. Eines hat sich verän-dert: Forral erzieht Aurian und bringt ihr Lesen und Schreiben bei. Als Forral das Mädchen beim Jonglieren mit 6 Feuerbällen erwischt, entschließt er sich, ihr zur Ablenkung von der Magie das Fechten beizubringen: Eine harte Schule! Doch eines Tages geschieht ein Unfall und Hilfe kann nur die Heilerin der Magusch bringen. Der Weg ist weit, Forral reitet sein Pferd zuschanden und nimmt sich von dem Bäckersohn Anvar das Zugpferd. Aurian wird geheilt, geht aber zur Magierausbildung nach Nexis und Forral wird Kommandeur der Stadtgarde. Als Aurian älter wird, nehmen sie das Schwerttraining wieder auf. Auf der anderen Seite spinnt der Erzmagusch ein Lügengespinst um Aurian, er hat aber einen dunklen Fleck in seiner Vergangenheit, den er verborgen hält. Doch eines Tages fällt ihm Anvar in die Hände und ein Spiel um Macht und Einfluss beginnt auf der nächsthöheren Ebene. Und die Magusch in der Burg sind nur eine kleine Gruppe, die trotz des langen Lebens schrumpft.

Der Anfang des doch recht umfangreichen Werkes scheint trivial, er wird auch eher aus der Perspektive des zehnjährigen Mädchens Aurian geschildert. Die Charaktere sind gut oder schlecht, die Handlung nahezu linear. Mit zunehmendem Alter der Protagonistin wird dies anders. Die übrigen Personen werden farbiger, vielschichtiger, auch hinterhältig. Verrat und Gier ist bei den Magusch ein vorherrschender Zug. Erst spät im Buch erfährt Aurian etwas mehr über die Hintergründe der früheren Weltkatastrophe, bei der magische Artefakte eine große Rolle gespielt hatten, doch da ist sie längst eingebunden in das komplexe Gewebe des Geschicks.
Die gesamte Welt ist sehr interessant und man kann sie sich lebhaft vorstellen, auch wenn sie sich sehr von der unseren unterscheidet. Auch die Geschichte dieser Welt ist eindrucksvoll dargestellt. Die Fantasy-Gestalten, wie die Leviathane oder das Drachenvolk kann man sich sehr gut vorstellen und sie sind gut beschrieben. Allerdings ist die Welt und ihre Wesen nicht so abstrakt, als dass man sich nicht mehr hineinversetzen könnte. Im Gegenteil, man findet auch Parallelen zu unsere Welt, durch Themen wie Machtmissbrauch, Liebe, Vorurteile etc. In Aurian findet man Humor, Action, eine Liebesgeschichte, aber auch Dinge, die einem zum Nachdenken anregen könnten.

Die Geschichte selbst ist eine typische "Sword and sorcery"-Story mit allem, was das Leserherz begehrt. Die Schauplätze und Landschaften entstehen klar und deutlich vor dem geistigen Auge, und werden schnell mit einigen wichtigen Personen bevölkert, von denen jede ihren eigenen Charakter hat. Wer auf reichlich Action mit Stahl und Magie steht, kann hier bedenkenlos zugreifen. Belohnt wird man mit einer kurzweiligen Geschichte, die zum Glück nach diesem Band noch lange nicht zu Ende ist. Kampfszenen werden recht deutlich beschrieben. Liebesspiele werden angedeutet, sind aber selten.
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