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Alt 12.04.2020, 11:21
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MaxDidIt MaxDidIt ist offline
Kobold
 
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Zitat von Cassandra Beitrag anzeigen
Ein Beispiel (ich hatte das bereits einem anderen Thread geschrieben, finde den Post aber gerade nicht): Homosexualität. Es gibt sog. Gay-Fantasy. Was soll der Scheiß? Warum kann man das Thema nicht in einem Roman unterbringen, OHNE es gleich zum Hauptthema zu machen? Damit würde man dem Leser unterschwellig die Selbstverständlichkeit vermitteln, die in vielen realen Gesellschaften noch fehlt. Es gäbe auch andere Möglichkeiten. Wichtig ist bloß, die Sache auf's Tablett zu bringen. Ohne Schnörkel, Moralkeule oder gar Softporno-Tendenzen.
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Zitat von Valas Beitrag anzeigen
Vielleicht wird das ja in Zukunft häufiger. Es wird zwar nicht sonderlich ausgebaut (weil es sich eher um eine Kinderserie handelt) aber in "Prinz der Drachen" auf Netflix gibt es ein homosexuelles Mondschatten-Elfen Pärchen, und in einer anderen Serie (kein Zeichentrick), waren zwei der männlichen Protagonisten scheinbar ineinander verliebt, wie sich später herausstellte.
Zu dem Thema kann ich die Zeichentrickserie Steven Universe sehr empfehlen.



Erstmal ist die Serie interessant, weil ich sie ziemlich eindeutig als Fantasy-Serie einordnen würde, obwohl sie in der modernen Welt spielt und Raumschiffe auftauchen.

Steven Universe spielt auf einer alternativen Erde, die vor langer Zeit von einer Spezies von außerirdischen Edelsteinen besetzt wurde, die menschliche Formen annehmen können.



Die Edelsteine beuten die Rohstoffe von Planeten aus, um neue Edelsteine zu kreieren, und waren dabei, das gleiche mit der Erde zu tun, bis sich Rebellen aus den eigenen Reihen gegen sie gestellt haben.

Steven ist das Kind von einer der Rebellen-Edelsteine und einem Menschen und beschützt zusammen mit seinen Verbündeten die Erde!

Das Interessante an der Serie ist, dass die Edelsteine zwar strenggenommen keine Geschlechter kennen, aber alle von Frauen gesprochen werden und auch sonst relativ eindeutig als weiblich rüberkommen. Trotzdem geht es in der Serie immer wieder um Edelsteine, die miteinander Beziehungen eingehen, und dafür sogar aus ihrer sehr konservativen Gesellschaft ausgestossen werden.

Zusätzlich können Edelsteine miteinander "verschmelzen" und so neue Formen annehmen. Es ist zwar immer noch zuerst eine Kinderserie, aber auch das Verschmelzen von Edelsteinen ist eine ziemlich offensichtliche Metapher für Beziehungen oder sogar für Sex. Die Macherin der Serie hat auch offen gesagt, dass sie etwas kreieren wollte, in dem Kinder und Jugendliche auch mal weniger traditionelle Geschlechterrollen sehen.

Was ich gut finde ist, dass die Serie diese Themen meiner Meinung nach alle recht erwachsen und respektvoll behandelt und es gleichzeitig schafft, nicht mit dem Zeigefinger zu wedeln. Gleichzeitig ist keine der Figuren eine zu perfekte Mary Sue, sondern jede Figur hat auch ihre Schwächen und Schattenseiten.

Ich kann die Serie echt empfehlen (auch wenn man am Anfang Geduld haben muss, bevor die Handlung richtig Fahrt aufnimmt) Vor allem finde ich aber, dass Steven Universe ziemlich genau das schafft, was ich mir von guter Fantasy erhoffe: Nämlich das reale, relevante Themen in ein fantasievolles und spannendes Gewand gesteckt werden.
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