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Alt 01.09.2010, 19:35
Benutzerbild von Lazarus
Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Kanalisation Beltan

Als er vorsichtig die Augen öffnete und seinen Kopf drehte, vergaß er fast das Atmen so fasziniert war er von dem Bild dass sich ihm darbot. Lea hatte nicht ihn, sondern den bleichen Menschen angesprungen, der trotz seiner schrecklichen Verletzungen noch immer am Leben war und sich, ohne dass Georg ein Geräusch gehört hatte, vom Boden aufgerichtet hatte. Obwohl er dem Tode näher als dem Leben sein musste und völlig unbewaffnet war, gelang es ihm spielerisch den Hieben seiner Schwester auszuweichen.

Verdammte Ratten, ich verstehe immer noch nicht warum Omega sich die Mühe macht Euch zu vergiften, so schwach wie ihr seid, wäre es ein Leichtes Euch binnen eines Wimpernschlags auszulöschen. Ihr seid noch nicht einmal als Sklaven nützlich, Euer Volk dient höchstens kurzzeitig dazu eine Panik unter den Stadtbewohnern zu verursachen, bevor sie Euch niedermetzeln und Euer Blut schmeckt einfach nur widerlich.

Während seiner höhnischen Rede hatte Lea einen neuen Angriff gestartet, aber der Mensch fing den Schlag ohne größere Probleme ab und brach ihr noch in der selben Sekunde den Arm. Die Schmerzensschreie seiner Schwester fraßen sich in Georgs Bewusstsein wie ein heißes Messer durch Butter.

Lass sie in Ruhe, schrie er den Fremden an.

Die Zeitspanne in der der Mensch seine Aufmerksamkeit auf ihn konzentrierte nutzte Lea um ihn kräftig in die Schulter zu beißen. Wütend riss er sie mit beiden Händen von sich los, wobei er einen großen Fleischbrocken an der linken Schulter einbüßte. Noch immer in seinen riesigen Pranken gefangen zappelte seine Schwester verbissen mit den Armen und Beinen, doch die Tritte und Schläge zeigten nicht die geringste Wirkung.

Genug gespielt, ich habe Wichtigeres zu tun.

Unerbittlich wie ein Schraubstock drückten die Hände das Leben aus seiner Schwester heraus. Bevor Georg seinen Speer vom Boden aufheben konnte hörte er auch schon ein lautes Knacken, welches er bis an sein Lebensende nicht vergessen sollte, dann erschlaffte Lea auch schon in den Armen des Fremden.

Lea, neeein!!! Du Monster, was hat sie dir getan?

Nichts. Sie gehört einfach zu einer aussterbenden Rasse, so wie du. Aber im Gegensatz zu ihr wird dein Tod mir noch von Nutzen sein. Dein Blut mag zwar schal und abgestanden schmecken, aber es wird mir helfen die ärgsten Wunden zu beseitigen.

Ohne sonderliche Hast, so als wäre es sich seiner Beute vollkommen sicher, kam das Wesen, denn ein Mensch konnte unmöglich soviel Körperkraft und Schnelligkeit besitzen, auf Georg zu. Er wollte schon seinen Speer aufheben um den Mörder seiner Schwester gebührend zu begrüßen, doch ein Blick in dessen Augen hielt ihn davon ab. Irgendetwas war darin, etwas dunkles und verschlagenes. Georg versuchte vergeblich sich aus dem Bann zu lösen, doch er kam nicht dagegen an, doch das musste er auch nicht, denn das übernahm Asparagus für ihn. Binnen eines Liedschlags hatte sie wieder die Kontrolle über seinen Körper übernommen, was sich daran zeigte, dass sich seine Augen von einem tiefen Dunkelbraun in ein leuchtendes Türkis verwandelt hatten.

Was ist das? Dein Verstand ist plötzlich so fließend, nie verweilt er an einer Stelle. Wo vorher nur seichtes Geplätscher war ist nun eine unergründliche Tiefe. Wie kann das sein? …ich kann nicht..

Was er nicht konnte sollte Georg niemals erfahren, denn irgendwie hatte der Speer den Weg in seine Hände gefunden und der Wassergeist rammte ihn ohne zu Zögern mitten durch das Herz des noch immer erstaunten Fremden, so dass er fast einen halben Meter aus dessen Rücken herausgetrieben wurde. Schlagartig wurde das Gesicht des anderen aschgrau und er begann sich vor dem verblüfften Skaven langsam in Rauch aufzulösen.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)