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Alt 16.12.2012, 14:51
Geweihter Geweihter ist offline
Schwertmeister
Vampirjaeger
 
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Aaaalso, ich habe wirklich lange überlegt, ob ich hier meine ehrliche Meinung kundtu, weil ich Respekt vor dem Zweck des Buches habe, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der Zweck und die Mittel seperat zu betrachten sind:

Erstmal: Den Zeck finde ich sehr gut und und der war wohl auch ausschlaggebend, dass ich mir diese Buch bestellt habe.

Die Umsetzung ist allerdings nicht ganz mein Geschmack. Es ist sehr von grotesker, überzogener und teilweise absolut sinnfreier Gewalt durchzogen und bei manchen Geschichten wirkt es für mich beinahe wie ein ... darf man das schreiben ... Porno für Untote. Obwohl ich kaum in diesem Genre lesen, fällt selbst mir auf, dass das alles meist nichts Neues ist. Einige Geschichten stechen allerdings heraus. Hier mal ein paar Kritiken zu einzelnen Geschichten. (Achtung, Spoiler könnten vorkommen)

1. Geliebter Feind: Ich fange gleich mal mit der schlechtesten Kurzgeschichte an. Ich habe sie dreimal gelesen und einfach keinen Sinn entdeckt. Allerdings hat mich die Geschichte auch nie genug gepackt um jedes Wort zu lesen. Es war eher ein passives Überfliegen und so waren wohl 3x lesen zu wenig. Es wirkt auf mich wie eine absolut storylose, vollkommen abgedrehte und bekloppte ... Kurz"geschichte", die keine Message, keine Bedeutung und nichtmal wirkliche Spannung hat. Ich musste mich wirklich zusammenreißen sie mehrmals zu lesen und habe dadurch sogar noch Geld gewonnen, weil mein Kumpel mit mir gewettet hat, dass ich sie nicht dreimal lesen kann. (Danke an dieser Stelle). Ehrlich gesagt habe ich KEINE Ahnung, was sich die Autorin dabei gedacht hat.
1,5 Sterne von mir

2. Lifting: Die Geschichte war natürlich besonderer Aufmerksamkeit gewidmet und was soll ich sagen: Sie ist das, was ich mir von dem Buch erwartet habe. Es ist wirklich klasse geschrieben, unterhält durch gute, überzeugende Dialoge und Handlungen und würzt alles noch mit einem Hauch Gesellschaftskritik. Die Story selbst ist (nach meinem Kenntnisstand) noch relativ unverbraucht und einfach toll in Szene gesetzt. Dieser Kontrast der Klinik und dieser unbeugsame Wille der Diva sind einfach super rübergebracht und es wird nicht langweilig die Story zu lesen, die mit weit weniger Blut und Ekel aufweist, als alle anderen. Es wirkt so, als sei diese Geschichte nicht zufällig geschrieben worden, weil jemand gesagt hat: Hey, schreib mal ne Zombiegeschichte, sondern weil da wirklich Kreativität hintersteckt. Alles wirkt durchdacht, nachvollziehbar und ist nicht so bestialisch wie alle anderen Geschichten.
4,5 Sterne von mir (das ist eine seeehr hohe Bewertung für meine Verhältnisse)

3. Bloody Valentine: Der Name ist langsam echt nur noch langweilig. Ich habe also nicht viel erwartet, wurde also auch nicht grob enttäuscht. Es beginnt mit den erotischen Vorstellungen einer Frau, die kurzfristig zerstört werden. Das Ganze ist mir etwas banal und auch ihre Reaktion darauf wirkt vollkommen überzogen. Wo wir gerade bei "überzogen" sind: Die Szenen am Ende sind nicht nur pervers und Eklig, sie sind irgendwie auch absolut krank. Also mir ist wirklich schlecht geworden, als ich das gelesen habe und das will was heißen. Diese stumpfe Gewalt ist einfach schrecklich gewesen und widersprach jeglichem Sinn. Einfach nur möglichst brutal schreiben kann nicht wirklich das Ziel eines Autoren sein.
2 Sterne von mir für ein paar ganz interessante Ideen

Hoffentlich trete ich mit meiner kurzen Meinungsäußerunge niemandem auf den Schlips. Ich denke, dass Fred das verstehen wird, wobei seine Geschichte eigentlich zu gut für dieses Buch ist, dassen Titel ich übrigens seeehr unpassend finde, da er etwas humoristisches sein Eigen nennt, was im direkten Kontrast zum überzogen brutalen Inhalt steht.

Cover ist ganz cool ;-)

Liebe Grüße
der in Deckung gehende
Jan
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Geändert von Geweihter (01.01.2013 um 18:18 Uhr)
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