Die Schwierigkeit, die männliche Autoren mit überzeugenden weiblichen Protas haben, liegen wahrscheinlich nur in ihrem Bestreben, diese eben ausgesprochen weiblich zu gestalten. Ein m.E. unmögliches Unterfangen, da naturgemäß kein Mann weiss, wie Frauen tatsächlich ticken - und umgekehrt ebenso
. Schon im Bestehen darauf, dass dabei alles grundsätzlich anders sein müsse liegt wohl der Hauptfehler. Ok, Männer und Frauen denken unterschiedlich, nehmen unterschiedlich wahr und gewichten sogar unterschiedlich, schön und gut, aber spielt dies wahrhaftig so eine gewaltige Rolle, dass man ihr ständig Rechnung zollen müsste?
Für die Geschichte "Clodhaig und der Grüne Mann" (in meinem aktuellen Antho-Projekt) entschied ich mich ohne jede Scheu für einen weiblichen Hauptcharackter und schrieb einfach frisch drauf los, einzig und allein der Logik der Story folgend. Dennoch kam Cloe bei den weiblichen Mitgliedern des Teams scheinbar gut an und wurde sogar als Identifikationsfigur angenommen. Hab ich, verheiratet und zwei Töchter, denn Ahnung von Frauen?