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Alt 18.12.2013, 18:12
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Susanne Gavenis Susanne Gavenis ist offline
Herausforderer der Weisen
 
Registriert seit: 04.2012
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Ja, bei Figuren wie Baltar ist immer das Problem, dass sie am Anfang mit einem ganz bestimmten Charakter dargestellt werden. Und je nachdem, wie dieser Charakter aussieht, sind nicht alle Entwicklungen der Figur im Verlauf der Handlung für den Zuschauer oder Leser auch glaubwürdig. Gewiss kann sich jeder Mensch innerhalb seiner Möglichkeiten auch verändern, aber wenn ein Drehbuchschreiber oder Roman-Autor die Grenzen dieser Möglichkeiten allzu sehr dehnt und seine Figuren nach seinem Gutdünken mal in die eine, dann in die andere Richtung marschieren lässt, ohne dass diese Bewegung plausibel und nachvollziehbar aus ihrer Ursprungs-Persönlichkeit hervorgeht, dann werden die Figuren unglaubwürdig oder sogar lächerlich, und im schlimmsten Fall entsteht ein "Dallas"- oder "Denver Clan"-Effekt. Wenn J.R. Ewing in der einen Szene kalt lächelnd seinen Konkurrenten aus dem Fenster stößt und in der nächsten wie ein Zehnjähriger um die Liebe seiner Mutti bettelt, dann verhält er sich so, wie es den Drehbuchschreibern gerade passt, aber nicht konsistent aufgrund einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur, die seinem Handeln - trotz aller möglichen Entwicklung - einen inneren roten Faden verleihen würde. Ich wäre durchaus neugierig, wie das bei Baltar ist.
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