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Alt 06.01.2022, 21:59
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GaladrielOfLorien GaladrielOfLorien ist offline
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Bewahrer der Traenen des Lebens
 
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Zitat von TKarn Beitrag anzeigen
Nun, Schindlers Liste hat ja nicht den Anspruch, ein Unterhaltungsfilm zu sein. Er ist ein wichtiger Beitrag, ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte aufzuarbeiten und gegen das Vergessen vorzugehen. Die derzeitige Situation zeigt schon, dass wieder vermehrt die Gefahr besteht, dass sich die Geschichte wiederholt. Dewegen sind solche Filme wichtig und sollten nicht auf einen subjektiven Unterhaltungswert reduziert werden!
Naja, ich bin eben jemand, der schaut sich Filme nicht an, um etwas zu lernen, sondern um unterhalten und dem harten Alltag entrückt zu werden.
Und ich bin ein friedlicher Mensch, der niemals anderen etwas antun würde, ich brauche also keine Filme um zu lernen, dass es falsch ist, andere Menschen grausam zu töten. Diejenigen, die in der heutigen Zeit noch menschenverachtenden Ideologien anhängen, werden aus diesem Film sowieso leider nichts lernen.
Aber ich will das hier nicht weiter ausführen, dieser Thread ist nicht zur Diskussion gedacht.




Zitat:
Zitat von Cassandra Beitrag anzeigen
Ich bin bei "Schindlers Liste" ein wenig zwiegespalten, weil er (ganz objektiv gesehen) kein guter Film ist - vor allem, wenn man die Vorlage kennt. Es geht immerhin um das Schicksal realer Personen, und Spielberg hat sich ziemlich viele Freiheiten genommen, die dramaturgisch vielleicht notwendig gewesen sein mögen, was ich aber im Hinblick auf den Kontext (--> reale Personen) nicht gut finde.

Und: Der Film ist arg weichgespült. Er hat brutale Szenen, aber die Gesamtaufmachung ist einfach zu sehr "Spielberg-Style". Wenn man Filme sehen möchte, die sich überzeugend mit dem Thema Nationalsozialismus auseinandersetzen, sollte man sich "Der Pianist", "Der Junge im gestreiften Pyjama", "Ein Leben für ein Leben", "Zug des Lebens" oder den genialen "Sein oder Nichtsein" ansehen.

Ansonsten gebe ich Dir, TKarn, recht: Je nachdem, was man unter "Unterhaltung" versteht, muss man unterscheiden - welche Filme dienen der bloßen Unterhaltung (im Sinne von, man möchte sich einfach zwei Stunden gut unterhalten und abschalten können) und welche Filme erfordern u. U. ein wenig mehr Engagement von Seiten des Zuschauers (im Sinne von, man muss mitdenken, sich auf den Film einlassen, ihm eine Chance geben usw.)?

Und tatsächlich störe ich mich an dem "tödlich langweilig". Wie gesagt: Der Film ist nicht gut, aber es geht um das Schicksal echter Menschen. Alles, was in dem Film passiert ist - die Personen, die getötet werden -, sind auch in der Realität gestorben.
Ja, der Film ist weichgespült, das weiß ich, weil ich auch schon Bücher über diese schlimme Zeit gelesen habe, weil mich die Frage beschäftigt hat, was dazu führt, dass Menschen zu solchen Grausamkeiten fähig ist sind.
Aber eben diese Grausamkeiten(die ich hier nicht schildern will, weil hier vielleicht auch Minderjährige unterwegs sind) konnten sie im Film nicht zeigen, weil die meisten Menschen die Konfrontation mit solchen Grausamkeiten nicht verkraften konnten.
Ich begann solche Bücher zu lesen, nachdem ich Stephen Kings "der Musterschüler"; eine Geschichte, die das Thema aufgreift, (es geht um einen alternden SS verbrecher, der von einem Teenager erpresst wird) und ich war fassungslos, als ich in Sachbüchern nachlas, was damals alles geschehen ist, was für Grausamkeiten da begangen wurden.
So etwas hätte man in keinem Film zeigen können, das wäre selbst für über 18jährige nicht zu ertragen gewesen.

Geändert von Valas (06.01.2022 um 22:08 Uhr) Grund: Passt in einen Beitrag, bitte in Zukunft beachten
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