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Alt 05.06.2013, 14:58
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Orendarcil Orendarcil ist offline
Drachentoeter
 
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Fantasy- Genre

So aus gegebenem Anlass noch ein Thread aus meinem Forum hierher Ist denk ich mal auch hier nicht falsch^^

Obwohl wir hier ein Fantasy-Forum sind scheint es ein paar Wissenslücken bezüglich der verschiedenen Fantasygenre zu geben. Aus dem Grund stelle ich hier mal ein wenig was zusammen^^ Sozusagen Nachhilfeunterricht


Natürlich sind viele Schreibereien nicht klar in eins der Subgenre einzuordnen, oft verschwimmen sie.^^

Damit der Thread nicht so langweilig ist, hab ich gleich mal ne Umfrage eingefügt^^ Ihr habt mehrere Anlickmöglichkeiten. Versucht euch aber am Besten auf 3 Anklickmöglichkeiten zu beschränken =D Sonst klickt man ja alles an.


High Fantasy:
Klassische Fantasy, die in einer fiktiven Welt angesiedelt ist, zumeist mittelalterlich geprägt und mit Betonung der Magie, oftmals im Stil Tolkiens gehalten und entsprechend episch. High Fantasy hat oft einen moralischen Touch. Der Held wird von der Moral geleitet. Bekannte Werke und Autoren: Der kleine Hobbit, Das Silmarillion, Der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien, Der Drachenbeinthron von Tad Williams, Das Spiel der Götter, Die Gärten des Mondes von Steven Erikson, Der Das-Lied-von-Eis- und Feuer-Zyklus von George R. R. Martin, der Erdsee-Zyklus von Ursula K. LeGuin.
Merkmale z.B.: fiktive Fantasy Welt, viel Magie, viele Fantasy Völker, Heldenreisen, Atmosphäre vom Mittelalter, episch


Low Fantasy bzw. Sword and Sorcery (oder Heroische Fantasy):
Abenteuer- und Pulp-Literatur, die auf einer fiktiven Welt angesiedelt ist. Im Zentrum der Handlung steht zumeist ein einsamer, unerschrockener Held, der sich natürlichen und übernatürlichen Problemen stellt. Die Definition von Gut oder Böse wird subejektiv über den Helden bestimmt, Kämpfe und Kriege stehen im Vordergrund. Bekannte Werke und Autoren: Conan von Robert E. Howard, Lankhmar Zyklus von Fritz Leiber
Merkmale z.B.: ein einsamer Held, viel Action und eine rasante Handlung.

Low Fantasy / Pseudohistorische Fantasy:

Neue Auslegung einer Epoche durch Einflechtung phantastischer Elemente. Die im Idealfall sehr gut recherchierten Romane spielen nicht in fremden fiktiven Fantasiewelten, sondern auf unserer Erde in einer geschichtlichen Zeit (häufig dem Mittelalter oder einer prähistorischen Zeit), in der der Glaube an Magie und Zauberei weit verbreitet war oder gar einen hohen Stellenwert hatte. Oft greifen die Autoren auf überlieferte Sagen und Legenden oder auf historische Ereignisse bzw. Personen zurück.Bekannte Werke: Am Hof des Sonnenkönigs von Vonda N. McIntyre, Dr.-Faustus-Trilogie von Kai Meyer
Merkmale: real historische oder fiktiv historische Welt mit nur sehr wenigen Fantasywesen und sehr wenig Magie; oft Kreuzung von historischer Roman und Fantasyroman.


Phantastik und Urban Fantasy/Contemporary:
klarer Realitätsbezug, aber gebrochen durch phantastische Elemente, in denen die reale Welt mit phantastischen, magischen Welten verschmilzt. Oft sind es Portale, durch die Protagonisten in eine andere Welt gelangen und dort Abenteuer erleben, oder eine Gestalt aus der Fantasiewelt tritt durch das Portal, um den Protagonisten in seine Welt zu geleiten. Bekannte Werke und Autoren: American Gods von Neil Gaiman, Harry Potter von Joanne K. Rowling , Das magische Messer, Der goldene Kompass, Das Bernstein-Teleskop von Philip Pullman, Die Chroniken von Narnia von C.S. Lewis, Tintenherz
Merkmale: Phantastische Elemente dringen in unsere reale oder realhistorische städtische Welt ein


Kunstmärchen, Märchenromane:
Märchenhafte und poetische Fantasy, auch modern gestaltete Märchen. Bekannte Werke: Die unendliche Geschichte von Michael Ende, Blaubarts Zimmer von Angela Carter
Merkmale: moderne Märchen mit klassischen Märchenmerkmalen wie lineare Erzählweise, symbolische Figuren, Schwarz-Weiß-Malerei, Fabelwesen


Animal Fantasy
:
Tiere als Heldenfiguren. Bekannte Werke: Die Wölfe der Zeit von William Horwood, Watership Down von Richard Adams, Warrior Cats.
Merkmale: Geschichten im Tierreich, Tiere sind die Hauptfiguren oder Menschen, die sich in Tiere verwandeln; man erlebt die Welt aus Augen der Tiere


Science Fantasy:
Mischung aus Fantasy und Science-Fiction Elementen; eine Variante dieser literarischen Richtung ist der Steampunk. Bekannte Werke und Autoren: Perdido Street Station von China Miéville, Darkover Zyklus von Marion Zimmer Bradley, Dragonrider-Serie von Anne McCaffrey, Otherland von Tad Williams, Der Wüstenplanet Zyklus von Frank Herbert.


Dark Fantasy:
Tendenziell dem Horror zugetane Richtung, in der sich Düsteres und Unheimliches mit der traumartigen Welt der Fantasy vermischt. Häufig spielen Leidenschaft und Erotik eine große Rolle. Bekannte Werke und Autoren: Der Turm von Stephen King, Thomas Covenant der Zweifler von Stephen R. Donaldson, Die Saga von Kane von Karl Edward Wagner


Humoristische Fantasy:
Parodistischer oder ironischer Umgang mit Fantasymotiven oder klassischen Legenden und Mythen. Bekannte Werke: Zamonien-Zyklus von Walter Moers, Scheibenwelt-Zyklus von Terry Pratchett, Dämonen-Reihe von Robert Asprin


Social Fantasy:
Eine besondere Art der Fantasyliteratur, die deutlich sozial-, gesellschaftskritische Themen sowie mögliche politische Utopien wie den Anarchismus (besonders bei Le Guin) in fantastischem und Science-Fiction-Gewand behandelt. Als vertretene Autoren sind Ursula K. Le Guin, Marge Piercy und John Shirley zu nennen. Die Social Fantasy versucht dem Image der trivialen und ein wenig schmuddligen Fantasy-/SF-Literatur eine visionskräftige, politisch motivierte Literatur entgegenzusetzen.


Romantasy:
Gehört eigentlich ins Genre Urban Fantasy, allerdings hat sich da mehr oder weniger etwas eigenständigeres draus entwickelt. Eine Mischung aus spannender Fantasy und einen dicken Batzen Romantik. Bücher Beispiele: Twilight^^

Zitat:
Abgrenzung der Fantasy-Literatur zum Horror und Science-Fiction Genre
Die zur Phantastik-Literatur gehörenden Subgenre Fantasy, Horror und Science-Fiktion klar voneinander abzugrenzen, ist letztendlich nicht möglich, denn sie thematisieren alle das Übernatürliche und Unmögliche. Alle Phantastik-Genre bedienen sich nicht realer Elemente, um eine Geschichte zu erzählen, die ohne sie nicht denkbar wäre.
Besonders die Fantasy-Literatur bringt häufig Werke hervor, die mehreren Subgenren zugeordnet werden können (siehe: Dark-Fantasy, Science-Fantasy). Dennoch gibt es einige Unterschiede:

Die Science Fiction-Literatur versucht, die übernatürlichen Elemente logisch zu begründen. Es ist daher folgerichtig, dass Science-Fiction Geschichten in der Zukunft spielen, das ist bereits eine Erklärung dafür, dass ein Phänomen in der bestehenden Realität unmöglich ist. Die meisten Science-Fiction Werke erläutern auf wissenschaftlicher Grundlage basierende Theorien, die das Dasein von übernatürlichen und irrealen Phänomenen begründen.
Die Horror-Literatur bedient sich meist skurriler übernatürlichen Elemente, um Angst einflößende Ereignisse zu schildern und eine unheimliche Atmosphäre zu erschaffen. Dabei rücken oft gruselige überirdische Figuren (Monster, Untote, Vampire) in den Vordergrund, die die reale Welt bedrohen. Die unnatürlichen Phänomene werden hier nicht erläutert, sondern gezielt für den schaurigen Nervenkitzel eingesetzt.
Die Fantasy-Literatur setzt im Gegensatz zur Science-Fiction die übernatürlichen Elemente als gegeben voraus und verwendet sie auch nicht um ein bestimmtes Gefühl zu erzeugen. Die Einzigartigkeit der Fantasiewelt mit ihren Figuren und Phänomenen steht im Mittelpunkt, der Leser erlebt einen Teil ihrer Historie.
http://www.phantastik-couch.de/fantasy.html
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"Vieles geht dahin und stirbt, doch die Wahrheit bleibt,
auch wenn sie oft im Verborgenen liegt und schweigt."

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