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Alt 12.12.2008, 18:48
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Deva Deva ist offline
Adeliger der Drow
Hueter der Heilenden Quellen
 
Registriert seit: 05.2006
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Einen bösen Blick den unfähigen Magiern und Bauern zuwerfend, drehte sich Talindra Oustyl um, noch immer davon überzeugt, dass diese Made nicht einmal dazu taugte den Garten der Residenz zu düngen, ging sie langsam auf die Wendeltreppe zu.
,,Das ist nun eure Aufgabe...Seria....geborene Mier....." zischte Talindra Oustyl übel gelaunt und stieg die Treppen hinauf. Kopfschüttelnd folgte ihr der Hauptmann. Das war kein besonders guter Anfang für den jungen Bauern. Seria hatte die Hände über ihr Gesicht geschlagen, aber sie konnte es sich nicht nehmen lassen durch ihre Fingerlücken zu spähen. Obwohl der Teppich aus Moos und Wurzeln mehr verdeckte als offenbarte, waren Seria einzelne Blicke auf seine muskulösen Oberschenkel und straffen Waden vergönnt. In ihr flammte erneut dieses Feuer auf. Diese Sehnsucht nach ihm, obwohl er keine zwei Meter von ihr entfernt war.
,,Warte ich befreie euch." lief sie zu einer riesigen Kommode und öffnete eine der Schubladen und zog ein langes, gekrümmtes Messer daraus hervor. Noch immer hatte ihr Geliebter diesen seltsamen Gesichtsausdruck. Eine Mischung aus Scham, Unsicherheit und Erleichterung.
,,Haltet still. Ich werde euch jetzt befreien." kniete sich Seria hin und entfernte äußerst vorsichtig und ebenso sorgsam die verstrickten Wurzeln. Kein Wunder, dass er sich nicht befreien konnte, dachte sie und entfernte ein weiteres Stück des grünen Albtraumes, so dicht wie dieses Gestrüpp sich um sein männliches Becken gewickelt hatten. Dabei errötete sie wieder leicht. Diese Nähe war ihr vollkommen unbekannt und dennoch schien sie sich schon immer danach gesehnt zu haben.
,,Danke...." flüsterte ihr Geliebter erleichtert, als sie ein dorniges Wurzelgeflecht in Höhe seiner Hüfte entfernte.
,,Keine Ursache." murmelte sie und arbeitete sich weiter voran. Mit jedem weiteren Zerschneiden der Wurzeln, kamen weitere signifikante Details von Aruks Traumkörper zum Vorschein. Wie konnten sich andere Drow nur dieses Gottesgeschenk von einem Mann entgehen lassen, fragte sie sich und wurde immer schwächer. Sie musste sich wirklich zusammenreißen und biss sich auf die Unterlippe. Ihr Herz raste förmlich. Es hämmerte gegen ihre Brust wie ein Rammbock.
,,Beherrsch dich......" flüsterte sie kaum hörbar. Natürlich hoffte sie, dass Aruk Nazar nichts gehört hatte, obwohl sein verliebtes Grinsen das Gegenteil aussagte. Wurzel für Wurzel entfernte sie von ihm und als sie endlich ihren Geliebten vor sich sah, brach die Leidenschaft aus hier heraus, ähnlich eines Vulkanes.
Obwohl Aruk einen schlechten Start hatte und er eigentlich froh sein konnte, den Tag in einem Stück überlebt zu haben, schien Seria ihn keinesfalls zu verachten, auch wenn er nicht nur sich, sondern auch sie bloß gestellt hatte. Aber das tangierte die Zofe nicht.
Vielmehr stürzte sie sich auf ihn wie eine Spinne auf eine wehrlose Fliege. Dabei war sie so ungestüm, dass sie ihn zu Boden warf. Überschwänglich umarmte sie ihn und küsste seine warmen Lippen.
,,Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich..." sprach die Stimme ihres Herzen, bevor sie ihre wilde Liebkosung fortsetzte. Vielleicht war Seria etwas wild, aber sie konnte nicht anders. Nur in der Nähe dieses einfachen, tollpatschigen Bauern war sie glücklich. Sie vergas, was sie war. Keine Kreatur, kein Monster, nur eine einfache Sterbliche. Was brachte alle Macht auf Erden, wenn das Herz nicht mehr als ein Eisblock war, wenn es keine Gefühle gab, sondern nur eine unendliche Leere. Ein Gefühl als würde man essen und doch nie satt sein. Als würde fallen, aber nie aufschlagen. Nein, dies war ihr Leben. Jetzt. Und sie genoss es in all seinen Zügen. Sie würde diese schreckliche, zerstörerische Macht sofort aufgeben, wenn sie nur mit ihrem Geliebten zusammen sein durfte. Aber würde ihre Liebe auch so denken? Könnte sie über diese Tatsache hinwegsehen? Nein, das würde er nicht. Es war besser mit dieser kleinen Lüge zu leben, als gar mit der verhängnisvollen Wahrheit, entschloss sich Seria, als sie sich an seine Brust schmiegte. Es war schön, dass Aruk jetzt geduldet wurde, sinnierte sie, denn so konnte sie einfach Seria Mier sein und nicht der eiskalte Lich Deva. Talindra Oustyl war eine gute Herrin. Ihre Liebe hatte sie verschont und dafür war sie dankbar.
Mit ihm würde sie glücklich werden, dass spürte sie tief in ihrem Inneren. Plötzlich bekam der schöne Mann, auf dem sie lag, eine Gänsehaut.
,,Was habt ihr...." hauchte sie verliebt, als dieser kurz antwortete.,,Der Boden ist reichlich kalt, Herrin." Dann wurde Seria hektisch und vollführte eine elegante Rückwärtsrolle und stand dann plötzlich wieder auf ihren Beinen.
,,Dann rauf mit euch. Ihr sollt euch ja nicht erkälten." half sie ihm wieder auf die Beine, auch wenn sie mit seinem Gewicht zu kämpfen hatte.
,,Ihr seid ja fast nackt...." wurde Seria Mier krebsrot und dieses Mal konnte man ihre Verlegenheit in ihrer Stimme hören. Vielleicht hatte ihre Herrin noch etwas passendes im Haus, wollte sie schon die Treppen hinaufstürmen, doch dann dachte sie daran, dass dies nicht sehr clever war. Die Hohepriesterin war schon immens sauer und eine solche Belanglosigkeit würde sie noch mehr verstimmen. Allerdings hatte Seria eine Idee.
,,Ich laufe schnell zum Markt und hole euch etwas. Wartet bitte hier." lächelte und rannte zu Tür. Scheinbar hatte sie ganz ihre Flucht vergessen und damit auch Aruk's Warnung vor den Assassinen.....
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Ka nind ul'nusst, zhah ol ichl lte!

Wenn sie anfangen zu schreien, ist es zu spät.
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