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Alt 10.12.2008, 18:02
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Fangortholin Fangortholin ist offline
There´s no evil beside me
Waechter von Zeit und Raum
 
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Aruk Nazar stand völlig verwirrt in der Gasse. Seinen Sack hatte er, durch den Schreck des plötzlichen Lustüberfalls der Drow, fallengelassen und nun rollten die mühsam gesammelten Pilze auf dem unebenen Boden der dunklen Gasse herum. Er schüttelt seinen Kopf und das dunkle Haar fiel ihm ins Gesicht. "W..w...was war denn das?" hörte er sich selbst stammeln und strich sich eine Strähne hinter sein Ohr.
Natürlich kannte er diese Phasen seiner weiblichen Artgenossen und oft verspürte er diesen verlockenden Duft durch die Gassen und Strassen streifen, aus den Fenstern der Häusern emporsteigern und wie einen Nachtfalter sanft um seine Nase streifen, ihn kitzelnd auffordern sich der Zweisamkeit hinzugeben. Aber Aruk war ein Bauer. Sein Haus wie es seine eingebildete Mutter immer nannte war eher ein Häuschen, welches einem Grossteil der Stadtbevölkerung gar nicht bekannt sein durfte. Seine Schwestern hatten frühzeitig in andere Häuser eingeheiratet. Sie hatten den genommen der sich ihrer erbamt hat, Hauptsache die Verbindung stellte einen gesellschaftlichen Aufstieg dar, mochte er auch noch so gering sein. Sein Vater war Bauer und arbeitete ohne eigenen Grund und Boden für ein grösseres Haus. Diese Anstellung war nur durch die Heirat seiner älteren Schwester Xuneera mit dem Sohn seines jetzigen Arbeitgebers möglich gewesen. Aruk kannte die fast täglichen Aufforderungen seiner Eltern seiner Schwester dankbar zu sein und das sie es war die ihre Familie gestärkt habe und ihren Vater und ihn in Lohn und Brot brachte.
Aruks beide Brüder hatten ebenfalls den Absprung aus dem Familiensitz geschafft und arbeiteten nun für die Stadtwache und bei der Kanalreinigung. Nur Aruk war übrig geblieben und lebte mit seinem Vater und seiner Mutter in ihrem jämmerlich verfallenen Haus am Stadtrand. Nicht mal einen Goblin als Sklaven konnten sie sich leisten! Allein der Gedanke an seine Lebensumstände liess Aruk seine Fäuste und ballen und vor Wut kochen. Er hatte alles besser machen wollen. Ja, er wollte Magier werden, ein mächtiger Magier zu dem alle aufschauten und vor dem selbst seine selbstherrliche Mutter auf die Knie fallen würde und der seinem Vater den Angstschweiss auf die Stirn fliessen liess!
So hatte Aruk es mit viel Überredungskunst geschafft das kümmerliche Familienvermögen für seine Ausbildung zu erhalten. Nach einem Jahr an der Magierschule wurde er jedoch dieser verwiesen da er sich keinen Magierumhang leisten konnte. Das Geld seiner Eltern hatte gerade mal für die Aufnahme und die üblichen nötigen Bestechungen gereicht. Der erste Umhang wurde von der Schule gestellt doch bereits im zweiten Monat entzündete er sich durch einen falsch durchgeführten Feuerzauber von Aruk und es gelang ihm gerade noch rechtzeitig die brennende Stofffalle abzustreifen ohne schwerwiegende Verletzungen davon zu tragen. Wie das mit seinem zweiten Umhang passieren konnte war Aruk bis heute unklar. Er hatte den Bestäubungszauber zielsicher auf die Pilze gewirkt, er war sich ganz sicher! Als sich dann nach Vollendung der Formel sein Umhang grau färbte und in winzigen Sporen von ihm ab rieselte, stellte er sich zum ersten mal die Frage ob Magier sein wirklich noch sein Lebensziel war. Der dritte Umhang, der aus den letzten Resten der Familienkasse bezahlt wurde fiel einem Dämonen zum Opfer den Aruk in einer Übungsstunde im Fach Beschwörungen herbei rief und nicht kontrollieren konnte. Die Narben dieses Angriffs zieren noch heute seine Brust und Teile seines Rückens.
Mit Schimpf und Schande musste er die Magierschule verlassen und kehrte an den Familiesitz zurück um bei seiner älteren Schwester eine Arbeit zu erbetteln. So malochte er nun Tag für Tag mit seinem Vater zusammen für seine Schwester und ihren hochnäsigen Gatten.
Viel hatte er bei seiner Arbeit erlebt aber so etwas wie ebend gerade noch nicht! Natürlich war er es gewohnt das sich Frauen nahmen was sie wollten, so tat es seine Mutter mit seinem Vater und so ziemlich jede Frau mit ihm wenn es darum ging jemanden herumzukommandieren und zum schuften zu zwingen. Aber eine Drow die sich ihrer Leidenschaft hingab und das ihm gegenüber! Das war etwas völlig neues. Sie hatte ein Symbol an ihrer Kleidung, Aruk überlegte angestrengt, denn es gelang ihm nicht das Bild ihrer Brüste aus dem Kopf zu kriegen, doch dann fiel es ihm ein und er musste keuchen. "Oustyl!" Sie war eine Zofe aus mächtigem Hause!

Unglaublich, Aruk fasste sich an die Strin. Er wusste das es in höheren Häusern regelmässig zu grösseren Orgien kam aber auf offener Strasse hatte sich nie ein Mitglied eines der hohen Häuser so verhalten. So offen seine Schwäche gezeigt und seine Begehren zur Schau gestellt. Sie war wunderschön. Sie war atemberaubend. Aruk erinnerte sich an ihren süsslichen Duft, ein leichter Schwindel erfasste ihn und liess ihn kurz taumeln. Er fasste sich aber schnell wieder. Das ist meine Chance! Aruk hatte von dem Brand des Hauses Oustly gehört aber er wusste auch das die Herrin Talindra überlebt hatte. Sie muss einen neuen Hofstaat aufbauen. Das ist meine Chance! Grübelte Aruk. Ich muss sie wiedersehen. Eilig sammelte er die verstreuten Pilze auf und stopfte sie in seinen Sack zurück. Sein Vater würde ihn vermissen, wenn er jetzt der Zofe nach lief. Aruk überlegte kurz. Das letzte mal war er vor einem Monat überfallen worden. Es war eine glaubwürdige Aussage wenn er erklären würde das er wieder Opfer einer Gaunerbande wurde. In diesen Strassen kam es fast täglich zu Überfällen und Meuchelein. Übermütig schulterte er den Pilzsack, öffnete noch einen weiteren Knopf seines schmutzigen Hemdes und begann eilig loszuschreiten als plötzlich neben ihm ein Drow auftauchte und in der Gosse lag. Aruk starrte den Neuankömmling überrascht an. Er musste teleportiert sein, aber warum in diese spinnenverlassene Gegend?
Da fiel es Aruk wie schuppen von den Augen, das war ein Meuchler der den Rest der Familie Oustyl auslöschen wollte.
Seiner neuen Familie!
"Elender Wurm!" brüllte Aruk und trat dem Fremden kräftig in die Rippen. "Lass dir dies eine Warnung sein! Haltet euch fern vom Hause Oustly! Von meinem Haus! Denn ich verteidige es mit Leib und Leben, ich bin der Wächter des Hauses Oustly!"
Der benommene Drow reagierte nicht und so entschied Aruk das seine Warnung verstanden und befolgt wurde und hetzte durch die Gasse dem Duft der hübschen Zofe hinterher. Er schob sich durch das dichter werdende Gedränge der breiteren Strassen und nach einigem hin und her Geirre erblickte er sie. Nervös trat er auf sie zu und verneigte sich tief. "Werte Herrin, nehmt meine Warnung an. Ihr werdet verfolgt. Ein Mörder war auf euren Fersen, doch ich rang ihn in einem harten Kampf nieder. Wir sollten an einen sicheren Ort fliehen, ich weiss nicht wie viele es noch sind." Aruk war begeistert von seiner Ausführung und konnte es sich nicht nehmen lassen noch hinzuzufügen. "Selbst wenn es mir kein Problem bereitet weitere dieser Bastarde niederzuwerfen, sollten sie es wagen eurer makellosen Schönheit auch nur einen Kratzer zuzufügen." Jetzt traute Aruk sich wieder sich zu erheben und blickte der Zofe in ihre strahlenden Augen. Es waren die schönsten Augen die er je gesehen hat, er versank in ihnen, es kam ihm vor als gleite er in sie hinein, unfähig sich dagegen zu wehren. Dann atmete er seufzend ein. Ihr Duft traf ihn wie ein Keulenschlag seiner Mutter wenn er mal wieder in der Vorratskammer etwas Süsses gestohlen hatte. Ihm wurde schwarz vor Augen und ein Rauschen dröhnte in seinen Ohren. Wie von Sinnen stammelte er lächelnd:"Ich habe euch ausserdem Pilze mitgebracht." Und hielt den dreckigen Sack seiner neuen Göttin entgegen.
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