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Dr. Michels leuchtete mit Franks Taschenlampe in die Höhle.
"Ich kann nicht viel erkennen, aber da sind seltsame Runen an den Wänden die ich nicht lesen kann....das Loch geht tatsächlich tief in die Höhle runter."
Er gab Frank die Taschenlampe zurück.
"Ja, das wäre nett, wenn Sie mich nach Hause fahren könnten, es ist auch nicht weit, nur Straßen von hier entfernt. Ich komme morgen früh wieder hierher."
Dann wandte er sich an Luisa.
"Ich glaube kaum, dass Sie ein solches Portal gesehen haben, denn solche Portale existieren nicht. Aber eine Mütze voll Schlaf dürfte Ihnen allen gut bekommen, womöglich hören dann die Wahnvorstellungen von Mittelerde ja auf."
Der Stein, den der Arzt in das Loch geworfen hatte, kam wieder heraus, er wirbelte kurz in der Luft herum und sank dann zu Boden.
"Oje, was war das denn gerade?"; fragte er sich irritiert, und meinte dann mit tief gerunzelter Stirn.
"Ich brauche dringend etwas Schlaf, ich bin wohl überarbeitet. Aber glauben Sie hier ja nicht, dass ich Sie aus den Augen lasse, ich bin bei Sonnenaufgang wieder hier."
Er hatte morgen frei, da konnte er sich durchaus das Loch noch einmal anschauen, denn er wollte gerne herausfinden, was es damit auf sich hatte.
"Ach ja, ich erinnere mich noch an etwas aus der Stadtgeschichte"; sagte er, bevor er in Franks Taxi stieg und mit ihm wegfuhr, "im 18. Jahrhundert war mal ein kleiner Junge, erst vier Jahre alt, mit seinen Geschwistern in der Höhle. sie Spielten da drinnen Fangen und Verstecken und Räuber und Gendarm und haben ihren kleinen Bruder verloren, alle dachten er seit tot. Laut Stadtchroniken ist das Kind zwei Wochen später wieder aufgetaucht, in der Stadt, in ein strahlend weißes Gewand gekleidet, und er sagte, er sei bei freundlichen Leuten im Wald gewesen, die ihn aus einer Höhle mit bösen Monstern gerettet hätten. Es wird vermutet, dass der Junge alleine den Höhlenausgang fand, und sich irgendwo im Wald verirrte, und dort auf Menschen stieß, die ihm halfen, wieder heimzukommen. Das weiße Gewand das das Kind damals trug, hängt heute noch im Stadtmuseum, und erregt allgemeine Bewunderung, weil der weiße Farbton niemals verblasst ist. Untersuchungen über die Herkunft des Stoffes ergaben nicht, woher der Stoff, aus dem das Gewand gewebt wurde, stammte."
Er war müde und freute sich auf ein paar Stunden Schlaf daheim, doch die Sache mit der Höhle ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.
"Kommen Sie morgen auch wieder zur Höhle?" fragte er Frank, als dieser ihn nach Hause fuhr.
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