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Alt 17.12.2005, 14:36
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Revan Revan ist offline
Sith
Inspirator aller Magier
 
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Rhavin folgte seinen Reisegefährten in den Wald. Langsam schloß sich das Blätterdach des Waldes und Rhavin fand sich in einer ihm unbekannten Welt wieder. Es roch nach Holz, Farn und Moos. Irgendwo hoch in den Bäumen zwitscherten Vögel mit ihren für Rhavin unbekannten Stimmen. Er blickte nach oben und sah grünes Laub aber keinen Himmel, nur ab und zu ein paar blaue Fleckchen zwischen dem Grün des Waldes. Rhavin empfand dies als beunruhigend. Sein ganzes Leben hatte er unter freiem Himmel verbracht, sich an Sonne und Sternen, an Wind und Wolkenflug orientiert. Es war, als würde man ihm seines Orientierungssinnes berauben - ein äußerst beklemmdes Gefühl.
Er fühlte sich sichtlich unwohl.
Das einzige, was ihn beruhigte, war die Ausstrahlung von Sicherheit, die von Fay und Teria ausging. Teria war nun nicht mehr zu sehen, aber er hatte den Eindruck, daß sie und der Wald eine ähnliche Einheit bildeten, wie er und das Meer.
Von dem Gespräch zwischen der Fremden und Richard hatte er nicht viel mitbekommen - es ging wohl irgendwie um Gerechtigkeit. Und Merin und Richard schienen einemal mehr aneinander geraten zu sein. Gerechtigkeit - er wußte nichts von der Rechtsprechung der Landbevölkerung, ihren Gerichten und Urteilen. Das Meervolk hatte auch in dieser Beziehung seine eigenen Gesetzte. Dann fiel ihm auf, daß er den Namen der Fremden nach wie vor nicht kannte. Also beschleunigte er seine Schritte und schloß zu ihr auf. Bitte verzeiht meine Unhöflichkeit. Ich bin Rhavin vom Meervolk. Mit wem habe ich das Vergnügen ? Er schaute sie mit seinen tiefblauen Augen freundlich an.
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When shadows grow longer and the sun sets for the forthcoming night
our sorrow is stronger as darkness and death are now near by our side.