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Alt 14.11.2017, 13:45
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Cassandra Cassandra ist offline
Abyssus abyssum invocat
Ringtraeger
 
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Ich denke, da muss man einen Unterschied machen. Die Gebrüder Grimm hatten überlieferte mündliche Erzählungen gesammelt und
niedergeschrieben. Im Laufe der Zeit wurden aus diesen - zum Teil gar nicht jugendfreien - Geschichten das, was wir heute kennen.

Einen Roman nach Gutdünken zu "verfälschen" ist dagegen eine ganz andere Sache. Ich gehe einfach davon aus, dass die meisten
Autoren nicht deshalb Bücher schreiben, weil sie sonst nichts zu tun haben, sondern weil das Schreiben "ihr Ding" ist und sie ihr
Herzblut in ihre Romane stecken.

Würde man nun als Autor feststellen, dass die Leinwandadaption und der Roman außer dem Namen kaum noch etwas gemein haben,
so dürfte das für viele wenig erfreulich sein. Siehe Stephen King oder Michael Ende und die Verfilmung seines Romans "Die Unendliche
Geschichte. Oder ganz schlimm: Die Verfilmung von "Der Glöckner von Notre Dame" (ausgerechnet mit Charles Laughton), wo sie
einfach mal den Schluss geändert haben.

Ich finde, es geht weniger um konservatives Denken, sondern vielmehr um Respekt vor dem geistigen Eigentum anderer.
__________________

Im Feuer steckt der Funke des Chaos und der Zerstörung,
der Samen des Lebens


("Magic")

(Photo: Franz Herzog © 2004)

Geändert von Cassandra (14.11.2017 um 13:48 Uhr)
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