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Alt 02.01.2011, 13:22
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Hobbyschreiber Hobbyschreiber ist offline
Drachentoeter
 
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Das Problem mit dem nicht Abschreiben habe ich auch oft genug. Da kann ich Elli nur recht geben: Abstand halten und loslassen. Dann neue Inspiration (z.B. bei der richtigen Musik) holen.

Manchmal hilft es, wenn man gezielt das nimmt, was man nicht kopieren will und alle Eigenschaften ändert, die für die eigene Geschichte entbehrlich sind. Klingt jetzt vermutlich etwas wirr, oder?

Es kann nützlich sein, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Gestalte Deine Landschaften, Wesen und Personen nach der Rolle, die sie in der Geschichte spielen, statt eine Geschichte über vorweg kreierte Personen zu schreiben. Zum Beispiel hast Du ein Abenteuer, das Du beschreiben willst. Du hast eine Idee, welche Situationen eintreten könnten, vielleicht hast Du auch schon einige Wortwechsel oder ganze Dialoge im Ohr. Und jetzt denk Dir Personen aus, die diesen Dialog führen könnten, die die angedachten Probleme bewältigen (oder verursachen) könnten. Welche Charaktereigenschaften müssten sie haben? Welche Fähigkeiten ...?

Manchmal kommt einem der Gedanke: Quatsch, das geht ja gar nicht, da müsste der/die doch fliegen können, ... Dann verpass dem Typ/dem Wesen eben Flügel (oder ein Flügelross). Jemand müsste größenwahnsinnig sein und von Todessehnsucht, um sich in einer Kneipe mit einem Dutzend schwerbewaffneter Zwerge anzulegen? Dann schreib den Prota doch so! Oder lass ihn Liebeskummer haben und besoffen sein ... Manchmal zieht das Eine das Andere nach sich, ganz von selber. Aber manchmal dauert das auch ein bisschen.

Und bei den Landschaften kannst Du genauso vorgehen. Berücksichtige, wie lange jemand braucht, um eine Strecke von A nach B zu Fuß, zu Pferd, auf dem Rücken eines Vogels Rokh oder sonstwie zurückzulegen. Berücksichtige grundliegende geografische Dinge (z.B.: Flüsse fließen immer bergab!). Und lass die Logik nicht außer Acht (Warum haben zwei Völker bisher keinen Kontakt/ sind verfeindet/ halten sich gegenseitig für Fabelwesen? Ein unüberquerbares Gebirge? Revierstreitigkeiten? Ein Krieg oder kulturelle Differenzen in der Vergangenheit? Ein einfaches "Was nicht sein darf kann auch nicht sein" aus religiösen oder ideologischen Gründen?)

Der Inhalt sollte die Form bestimmen, nicht umgekehrt. Das ist leichter.

Geändert von Hobbyschreiber (02.01.2011 um 13:27 Uhr)
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