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Alt 20.03.2012, 16:57
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Formorian Formorian ist offline
Dunkler Wanderer
Drachentoeter
 
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MACHTVERHÄLTNISSE IN CANDVALLON - Ein Versuch

An der Spitze des Reiches steht der König. Es herrscht absolutistische Monarchie; alle letztendlichen Entscheidungen obliegen dem Herrscher. Alle Untertanen sämtlicher sozialer Stände sind nominell direkt dem König unterstellt und ihm gegenüber verantwortlich, der König selbst untersteht nur den Göttern.
Der Hohe Rat oder Kronrat wird von den Oberhäuptern der hohen Adelshäuser gestellt, de facto den lokalen Landesfürsten. Diese nehmen die selben Aufgaben wahr wie die Minister einer Republik, es gibt etwa das Ressort des Militärberaters, des Rates für Bau und Forschung, für Auslandsangelegenheiten, für Wirtschaft und Handel, für die Stimmung im Volk und so fort. Die Mitglieder haben dabei jedoch wirklich nur beratende Funktion, da die letztliche Entscheidung beim König liegt. Stirbt eine Herrscherlinie aus, so wählen die Mitglieder aus ihren Reihen den neuen König (in der Regel den schwächsten und unbedeutendsten, der sich am besten kontrollieren lässt).
Der Kleine Rat wird von den Angehörigen der unbedeutenderen Adelshäuser gebildet. Diese dienen dem Kronrat als Adjudanten, Informanten, Ordonanzen und sind generell als deren Diener zu betrachten. Graccon stammt aus dieser Schicht.
Die Zünfte und Gilden herrschen mehr oder weniger über den wirtschaftlichen Faktor der Stadt. Nominell unabhängig und autark, genießen sie eine Menge Sonderrechte und üben innerhalb ihrer selbst auch eigene Gerichtsbarkeit aus. Unvergessen die Schmach von König Vastan IV, der ihre Rechte beschneiden und ihre Oberhäupter durch königliche Inspektoren kontrollieren wollte, und durch einen stadtweiten Generalstreik zum Abtritt gezwungen wurde.
Die Roten/Blauen Kürassiere sind Eliteeinheiten des Heeres, die in den wohlhabenden und bedeutenden Vierteln der Stadt auch Polizeiaufgaben wahrnehmen, ähnlich den römischen Praetorianern. Diese werden von ihnen sehr ernst genommen, manchmal auch etwas zu ernst: offene Kompetenzstreitigkeiten, verdeckte Sabotageakte sowie handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen den beiden Einheiten sind an der Tagesordnung. Diese Rivalität wird vom Kronrat verdeckt gefördert, um beide zu Höchstleistungen anzuspornen. Die höchsten Repräsentanten sind die Echsenlords, die in Friedenszeiten fähige Führer und Organisatoren sind und über dem Schlachtfeld auf ihren Kampfdrachen den Alptraum des Gegners darstellen.
Die Geheime Miliz ist dem Herrscherhaus direkt unterstellt und wird für alle Aufgaben herangezogen, für die sich die Kürassiere zu gut sind oder deren genaue Umstände besser ein Geheimnis bleiben. Die Mitglieder entstammen den untersten Schichten, etwa verurteilte Verbrecher, Meineidige, Schuldner, Kriegsgefangene, aber auch verzweifelten Armen, die sonst keine Möglichkeit sehen über die Runden zu kommen. Einige schaffen es hier, ihre Schuld gegenüber der Allgemeinheit abzutragen und treten dann ins Heer ein oder versuchen sich in der Selbstständigkeit, doch nur wenigen gelingt dies. Die Sterberate liegt bei etwa 80%, und die durchschnittliche Lebenserwartung bei zwei Jahren. In den geringeren Vierteln nimmt sie ebenfalls Polizeiaufgaben wahr, agiert dort aber eher wie ein Mafiaclan.
Die Sirdauka ist als Mörderorganisation verschrien, wurde jedoch ursprünglich als direkter Gegenpol zu der Geheimen Miliz aus dem Volk heraus gegründet, um deren kriminellen Umtriebe in den ärmeren Stadtteilen einzudämmen. Später wurde sie zum Sammelbecken aller Unzufriedenen und Rebellen. Ihre Hauptaufgabe ist das Organisieren lokaler Aufstände, die Beseitigung unliebsamer Patrizier, Ausbildung und Bewaffnung eines Untergrundheeres und dergleichen Aktionen. Daneben nimmt sie aber auch private Aufträge an wie Observationen, Spionageoperationen, bezahlte Morde und was immer Geld bringt, um das Gefüge am Leben zu halten. In jüngerer Zeit sackt sie immer mehr wie die Geheime Miliz ins organisierte Verbrechen ab und übernimmt auch Aktionen wie Prostitution, Rauschkrauthandel und Glückspiel (das in Candvallon grundsätzlich illegal ist).
Der Bettlerkönig ist jemand, von dem man besser nicht offen spricht, und ihn gesehen zu haben ist das sichere Todesurteil. Gerüchteweise geht in den untersten Schichten ohne ihn gar nichts, und die indianische Minderheit (welche im Bedarfsfall binnen weniger Stunden ein 2000-Köpfe-Heer auf die Beine stellen kann) soll geschlossen hinter ihm stehen. Auch zu den Jeggostämmen der Prärie und den Skrigg im Untergrund der Stadt sollen seine Verbindungen reichen. Es hat keinen Sinn, ihn suchen zu wollen. Ist er an dir interessiert, findet er dich!

Geändert von Formorian (20.03.2012 um 17:04 Uhr)
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