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Alt 24.12.2009, 07:23
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Bardin Bardin ist offline
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Erforscher der Welten
 
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Fortsetzung

Sie hielten abwechselnd Wache. Erst war s’Ochenon an der Reihe, dann kam Estana. Krejan, der besonders erschöpft vom Angriff der Nachtkatze war, kam als letzter.
Aber es blieb ruhig, kein seltsames Tier kam in ihre Nähe.

Krejan warf noch ein paar kleine Stöcke in das Feuer, das sie angezündet hatten, und wartete darauf, dass seine Gefährten aufwachten. Ab und zu warf er einen Blick auf den Körper der Nachtkatze. Es war ein unheimlicher Anblick, auf dem Gras dieses dunkle Fell das wie ein Loch wirkte, umgeben von fließendem Silber, das langsam ermattete und die Aura des Todes in sich barg.
Krejan gefiel die Nähe zu diesem Wesen nicht. Es schien weiteres Unheil zu verkünden.
Es wurde schon langsam heller, als die Sonne aufging. Und als Tageslicht sich über den laubbedeckten Waldboden tastete, erklang hinter ihm ein eigenartiges Zischen, fast wie ein letztes, sterbendes Fauchen.
Er fuhr herum, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie sich die Nachtkatze in Luft auflöste. Ungläubig starrte er dorthin. Auf dem Boden glänzte etwas Silbernes und er ging hin, um es zu betrachten.
Es waren die Krallen der Katze, jede einzelne dünn und gebogen. Er zögerte kurz, nahm dann jedoch eine davon in die Hand. Sie sah aus als wäre sie aus reinem Silber, war aber viel leichter. Außerdem war sie unglaublich spitz. Er roch an ihr, konnte aber nichts Magisches an ihr feststellen.
Er legte sie zu den anderen zurück und setzte sich wieder an das Feuer. Er würde den Seher später noch dazu befragen.
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Allein die Existenz von irgendetwas ist das größte Wunder; die Materie, die sich selber formt, das größte Geschenk; die Materie aber, die auf sich selbst herabblickt und denkt, das größte Paradoxon.

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