Thema: Gedichte
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Alt 02.03.2009, 22:02
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Namida Namida ist offline
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Traeger des Lichts
 
Registriert seit: 10.2008
Beiträge: 200
(Ich les mir die anderen Gedichte nachher durch, hab grad keine Zeit, sorry.)


Nebel

Ich ging schon seit Stunden,
Herzschlägen, Sekunden,
Minuten und Jahren, drei Monde lang,
den Schrei in den Ohren, drei Monde lang,
das Lied in den Ohren, drei Monde lang,
Und stand es kurz vor dir, ist dein Weg voll von Stille
Und stand es kurz vor dir, hörst du eine schrille,
und flehende Stimme, die zu dir spricht
"Verlass mich nicht, verlass mich nicht."

Damals, sagten sie, ist es weggelaufen
Das Kind, sagten sie, einfach weggelaufen
Ein Kind, sagten sie, nicht Frau oder Mann
Lief zum Waldrand und kam dort niemals an
Damals, sagten sie, ist es weggelaufen.

Ein Mensch wird einmal,
egal ob mit Ziel,
die Welt um ihn sehen
aus einem Herzschlag nur gehen
und von dem einen Pochen an,
wird es sein, als ob es zu Asche zerfiel,
und langsam wieder atmen kann.

Ich ging erst seit Stunden,
Herzschlägen, Seukunden,
Minuten und Jahren, da sah ich das Kind
den Schrei in den Ohren sah ich das Kind
das Lied in den Ohren sah ich das Kind
Ihm fehlten zwei Zähne,
das Lachen, die Träne,
will nicht hören, wie es zu mir spricht
"Verlass mich nicht, verlass mich nicht."

Damals, sagten sie, ist es leise verblüht,
Das Kind, sagten sie, es ist einsam verblüht
Eine steinerne Blume, ein brennender See
ein kleines Husten im kalten Schnee
Damals, sagten sie, ist es leise verblüht.

Und dort steht es auf einmal,
und geht nicht mehr fort
an meinem Hals seine Hand
so wie es mich fand
und schaut mich lauthals schweigend an
und es war, als ob das Kind verdorrt
und langsam wieder atmen kann.

"Kind!", hauche ich, "deine geistlosen Mienen
Zerfetzte Seelen, die dem Nebel dienen,
du bist ein Mensch, den man uns nahm!"
Obwohl es gar nicht wirklich spricht,
scheint es zu sagen: "Dich verlasse ich nicht."
Und verschwand, wie es einst kam.

So geh ich auch nun, in dieser Sekunde,
Diesem Augenblick - und dieser Stunde,
Drei Monde lang, drei Monde lang,
Bis zum Sonnenuntergang.

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Nein, dieses Gedicht ist nicht über den Tod.
Hm. Eigentlich sollte sich jeder eigene Gedanken machen. Man muss es auch nicht mögen, ich selbst weiß auch nicht wie ich darüber denke, weil ich mir Mühe gegeben habe, allerdings selber soetwas nicht lesen würde.
Ich war ziemlich sauer, als ich das geschrieben habe.... *seufz* Ich bin müde.
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