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Alt 01.03.2009, 14:31
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Lazarus Lazarus ist offline
Advocatus Diaboli
Drachentoeter
 
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Knisternd erwachten die Flammen zum Leben und bedeckten schon bald darauf die Körper der Gefallenen. In weniger als einer Stunde war von den beiden Leichen nur noch grauer Staub übrig, der sich mit dem Wind in alle Himmelsrichtungen zerstreute. Erst jetzt ließ der Prinz seine verbliebenen Mannen aufsitzten. Umbarmherzig trieb Griffin seine Männer zu großerem Tempo an. Gerastet wurde nur um den erschöfpten Pferden eine kurze Verschnaufpause zu gewähren. Langsam brach der Abend herein und endlich erschien weit entfend am Horizont die Silhouette eines dunklen Trum. Das musste das Versteck dieses schändlichen Magiers Galdryn sein. Wenn man der Beschreibung des gefangenen Söldners glauben konnte, gab es keine Wachen.

Griffin erinnerte sich nur noch zu gut an den Tag des Überfalls. Er war mit einer kleinen Eskorte, bestehend aus sechs Mann, seiner zukünftigen Frau entgegengeeilt um ihr einen standesgemäßen Empfang zu bereiten. An diesem Tag hatte er sie zum ersten Mal in seinem Leben, überhaupt zu Gesicht bekommen und was er sah erstaunte ihn über alle Maßen. Ihre Schönheit war unbeschreiblich. Schulterlanges schwarzes Haar fiel glatt über ein vollkommen ebenmäßiges Gesicht. Sie trug ein ebenfalls schwarzes, welliges Kleid, das sich leicht im Wind bauschte, auf ihrem Kopf glitzerte ein goldener Stinreif in der Nachmittagssonne.

Mit einem Lächeln im Gesicht ritt der Prinz damals auf die leicht eingeschüchterte Linea zu. Für sie musste alles neu und erschreckend sein, genau wie für Griffin selbst. Vermutlich war sie von den glänzenden Rüstungen und den scharfen Schwertern etwas eingeschüchtert.

Der Prinz tat alles Mögliche um ihr die Angst zu nehmen und nach über einer Stunde entlockte er ihr sogar ein Lächeln. Als sie dann endlich etwas aufgetaut war, begann sie dann von sich selbst zu erzählen und da merkte Griffin, dass sie nicht nur sehr schön, sondern auch ausgesprochen klug war. Gebannt lauschte er ihren Worten und auch die restlichen Wachen schienen von ihr verzaubert, so dass sie den Hinterhalt erst bemerkten als es schon zu spät war. Unter lautem Getöse stürmten ca. zehn bis zwölf Männer einen Hang hinunter, darunter auch eine in dunkle Roben gehüllte Gestalt, welche eine Kaputze über ihren Kopf gezogen hatte. Ohne Vorwarnung griffen die Banditen Griffin und seine Männer an. Ein heftiger Kampf entbrannte, bei dem der junge Prinz wie ein Derwisch unter den Feinden wütete. Zu seinen Füßen lagen bereits drei Leichen, als der erste seiner eigenen Männer sein Leben aushauchte. Vermutlich hätten sie den Kampf dennoch gewonnen, denn sie hatten die bessere Ausrüstung und die größere Erfahrung, doch dann griff der Magier in den Kampf ein, als er sah, dass seine angeheuerten Söldner am verlieren waren.

Eine kurze Geste von ihm genügte und irgend eine unsichtbare Kraft krachte gegen Griffins Kopf und ließ ihn Sterne sehen. Nur noch verschwommen, nahm er seine Umgebung wahr, dennoch bekam er die Katastrophe mit, welche sich nun anbahnte. Direkt neben Linea erschien aus dem Nichts eine silbrig glänzende Wand, die wie flüssiges Metall aussah und die Größe eines kleinen Hauses hatte. Aus diesem Gebilde, welches offensichtlich ein Tor sein musste, trat der Magier hervor, ergriff die Zügel ihres Pferdes und entführte sie vor den Augen des Prinzen. Selbst die zwei Wachen welche er zu ihrem Schutz abgestellt hatte wurden davon vollkommen überrumpelt und bevor sie reagieren konnten, hatte sich das Portal auch bereits wieder geschlossen. Griffin hatte jedoch keine Zeit den Schrecken darüber zu überwinden, denn noch immer befanden sich er und seine Männer im Kampf.

Gerade noch rechtezeitig wurde er sich bewusst wo er war, als auch auch schon ein Schwertstreich knapp seinen Oberkörper verfehlte. Noch immer benommen, konnte er nur noch versuchen die Angriffe seines Gegners irgendwie mit dem eigenen Schild abzufangen, denn das Schwert musste er nach der Attacke des Magiers verloren haben.
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Endlich jemand der aussieht als ob er helfen könnte. Die ganzen Idioten und Blödmänner hier waren bisher irgendwie keine große Hilfe.
Ich fürchte Ihr habt uns verwechselt. Ich bin Dummkopf, dies ist mein Freund Trottel und hinter mir steht Hirnlos und Stümper. Wie geht es Euch?
(Baldurs Gate)

Ich bin kein Misanthrop, ich hasse einfach nur Menschen (Jochen Malmsheimer)

Geändert von Lazarus (01.03.2009 um 14:38 Uhr)
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