Thema: Gedichte
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Alt 28.11.2008, 00:54
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Lichtelfin Matrixz Lichtelfin Matrixz ist offline
Elfenkönigin
Ritter der Tafelrunde
 
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Gerade vollkommen aus dem Stehgreif erschaffen und genauso vollkommen improvisiert. Ich habe mich zu viel mit Poe beschäftigt...auch wenn ich nie an den Meister der Schauerromantik heranreichen werde.

Dunkelheit. Tiefe, endlose Dunkelheit.
Wie ein Leichentuch breitete sie sich aus und legte sich
Vereint mit dem Schleier des Vergessens auf mich hernieder.
Gefangen in ewiger Nacht.
Einen Atemzug vor der Unendlichkeit,
stehe ich einen Herzschlag entfernt vorm Grabe.
Eines Raben Feder schwarz wie Pech
Tanzend durch die eisige Luft schwebt,
fällt hernieder, taumelt, gleitet,
auf meines Totenbettes letztes Zeugnis.
Senkt sich auf den Grabstein nieder,
sein Träger schwingt sich über mich.
Und sehe ich auf mein Bett herunter,
klamm und frostig, kalt und bieder,
stehe ich in meinem Schatten,
welcher streckt sich lang und schwer
und zieht mich runter in die Grube.
Und ich falle, falle tiefer
Und sehe den Raben über mir.
Seine Flügel, schwarz und ausgestreckt,
wünschte ich mir meine Seele
würde wie der Vogel empor gen Himmel steigen.
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