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Alt 21.11.2008, 16:53
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Raldir Raldir ist offline
Erforscher der Welten
 
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Die Plage von Rondenburg [Name bisher nur Platzhalter]

Eigentlich lese ich so gut wie nicht aber selber wollte ich auch mal wieder nach vielen Jahren eine Geschichte schreiben.

Der Name des Kapitels oder allgemein der Geschichte hat noch nichts mit dem hier geschriebenen zu tun, das kommt dann alles erst später.



Kapitel 1
Der Brief des Grafen


Es war eine stürmische Nacht. Der Wind ließ die Blätter an den wenigen Bäumen, die noch nicht kahl und abgestorben waren rascheln. Der Vollmond war durch den bewölkten Himmel kaum zu erkennen. Die Äste peitschten nur so durch den Sturm. Ein kleiner Trampelpfad, der zu einer alten Mühle auf einen kleinen Hügel führte, war schon aufgeweicht und matschig. Man konnte ihn noch kaum von den Wiesen, die an den Seiten neben dem Weg waren unterscheiden, da das Gras schon unter der überschwemmten Erde versank. Auf dem Trampelpfad konnte man noch einige Steine erkennen, was vermuten ließ, dass der Pfad vor langer Zeit mal ein gepflasterter Gehweg war. Es betrat lange Zeit keiner den Pfad, als plötzlich ein Mann durch den schlammigen Boden des Weges hechelte. Er schien vor irgent etwas davonzulaufen. Er schaute immer wieder hinter sich und konnte durch den rutschigen Boden nicht richtig vorwärts kommen, auch wenn er es noch so versuchte. Er keuchte und murmelte sich dabei etwas undefinierbares in den Bart. Auch mühte er sich, bei seinem Tempo nicht auszurutschen und nach langer Quälerei erreichte er die Mühle, wo er die Tür hastig aufriss und dann eintrat.
Nach kurzer Zeit flog eine Fledermaus richtung Mühle. Eigentlich wäre daran nichts ungewöhnliches, doch plötzlich wuchsen ihre Flügel zu kleine Stummel zusammen, bis sie irgentwann nicht mehr zu sehen waren. Die Haut platzte auf und die Fledermaus verwandelte sich in eine menschenähnliche Gestalt und betrat dann die Mühle. Danach war außer dem Regen, der auf den Boden prasselte und den starken Wind, der durch die Blätter und Bäume sauste nichts zu hören. Plötzlich stieß ein lauter Schrei aus der Mühle. Es klang so, als würde jemand ermordert worden sein. Es war nur ein Sekundenbruchteil nach dem Schrei, als drei Männer auf dem Trampelpfad zu erkennen waren.
Der eine hatte eine dunkle Rüstung, die sich beinahe seiner Haarfarbe anpasste. Seine Haare waren mittellang und in alle Richtungen nach oben verstreut. Hinten hatte er die Haare nach oben zusammen gebunden.
Er hatte braune Augen, mit einem leichten Grauton. Dann war einer der Männer sehr kräftig anzusehen, mit einer langen schwarzen Mähne und dunkelblauen Augen. Dieser hatte eine Fackel bei sich.
Und der dritte war ein jungaussehender Herr, der etwas schmächtiger als die anderen ausschaute und nur eine leichte Rüstung trug. Er hatte blondes Haar und blaue Augen. Alle drei hatten auch ein Schwert.
Sie trampelten durch den Matsch und umgingen auch nicht die Pfützen, sondern liefen mitten durch bis der Matsch nur so um sich spritzte. Nach kurzer Zeit waren auch sie an der Mühle angekommen.
Nun betraten sie die Mühle. Die einzigen Dinge, die das alte verlassene und schon langsam zerfallende Gebäude von innen beleuchtete, waren die Fackel - von einem der Männer und zwei Öllampen, die an der Wand befestigt waren. Alles war verstaubt. Alte Mehlsäcke, ein Tisch mit einer schon längst heruntergebrannten Kerze, eine Treppe, die aussah als würde sie jeden Moment zusammenfallen, wenn man sie betreten würde - und ein paar Fässer füllten das Innenleben der Mühle. Vor ihnen lag die Leiche des Mannes, der vor kurzer Zeit noch davon lief. An seinen Hals waren zwei Bisswunden zu sehen. Der Mann mit der dunklen Rüstung warnte die anderen:
,,Passt jetzt auf wo ihr hintretet.''
Die Männer zogen langsam ihre Schwerter und kurz bevor sie versuchten, vorsichtig die Treppe zu besteigen, sagte der junge Mann mit dem blonden Haar:
,,Wartet einen Moment. Ich habe etwas gehört. Bei den Mehlsäcken.''
Daraufhin sagte der Mann mit der rot-weißen Rüstung und den langen, schwarzen Haaren:
,,Entweder war es nur ein Nagetier oder...''.
Kurz nachdem er diese Worte aussprach, schleuderte er seine Fackel auf die Mehlsäcke, die an der Wand aufeinander gestapelt waren. Schnell fingen die Mehlsäcke an zu brennen. Plötzlich drückte etwas von unten die Mehlsäcke mit aller Kraft weg, die darauf in alle Richtungen durch den Raum flogen. Eine blasse Gestalt, in einem schwarzen Umhang gehüllt, mit roten Augen hatte Feuer gefangen und schrie lauthals, so dass man bei seinen offenen Mund seine langen Fangzähne sehen konnte, die voll mit Blut bedeckt waren. Nach kurzer Zeit löste sich die Gestalt in Staub auf.
Der Mann mit der schwarzen Mähne sagte dann nur noch kühl:
,,Die Vampire lernen einfach nicht dazu.''
Nach diesen Worten gingen die drei Männer wieder so schnell raus aus der Mühle, wie sie gekommen waren....

Sie liefen den Trampelpfad geradewegs wieder herunter, bis sie in ein kleines Dorf kamen. Aus einigen der Hütten stieß der Rauch aus dem Schornstein.
Nur eine einzige Straße zog sich durch das Dorf, an der am Ende drei Pferde bereitstanden.
Abgesehen von einem Bürger, mittleren alters, dunkelblonden Haaren und einem Schnäuzer der vor einem der Hütten stand, war niemand auf der Straße zu sehen. Der Mann lief hin und her, kaute auf seinen Fingernägeln und mit einem besorgten Blick starrte er die ganze Zeit zu Boden.
Als die drei Männer ihm entgegen kamen, hob er seinen Kopf langsam nach oben. Nachdem er die Drei richtig registrierte, konnte man einen hoffnungsvollen Gesichtsausdruck erkennen.
Sofort rannte er den Männern entgegen und fragte:
,,Habt ihr ihn?? Sagt schon! Habt ihr ihn?''
Der Mann in der dunklen Rüstung antwortete darauf:
,,Ja, Rakon hier hat ihm Feuer unter dem Hintern gemacht'' und nickte dabei mit dem Kopf zum Mann in der rot-weißen Rüstung rüber.
,,Aber....den Mann, den der Vampir verfolgte, hat es nicht geschafft. Tut mir leid, dass die ohnehin schon geringe Einwohnerzahl eures Dörfchens jetzt nochmal dezimiert wurde'' fügte er hinzu.
,,Wenigstens ist der Vampir weg. Das ist die Hauptsache. Hier ist eure Belohnung, Salorion - wenn ich euren Namen noch richtig im Gedächntis habe.''
,,Vielen Dank. Aber nun müssen wir uns verabschieden. Gehabt Euch wohl.''
Und so gingen die drei Männer zum Dorfausgang, wo ihre Pferde standen. Sie stiegen auf und ritten stillschweigend davon....
Nach 4-stündigem Ritt mit einigen Pausen wurde es langsam hell und der Morgen brach an, als sie an einer Hütte ankamen, die vor einer Felswand gebaut war. Der Regen hatte sich mittlerweile beruhigt,
doch war es sehr neblig geworden. Die verschiedensten Vögel zwitscherten schon und die Sonne konnte sich langsam aus der dicken Wolkendecke befreien.
Der junge Mann mit dem blonden Haar sagte:
,,Endlich wieder zuhause. Aber seht mal: Dort steht jemand vor unserer Hütte.''
Dabei zeigte er auf einen Mann, der in einer braunen Kutte gehüllt war, an die Tür der Hütte klopfte und dabei die verzweifelte Frage:
,,Ist jemand zuhause?'' immer wiederholte.
''JETZT sind wir wieder zuhause'' sagte Salorion.
,,Was gibt es denn so wichtiges?''
Der Mann in der braunen Kutte drehte sich verwundert zur Seite und antwortete:
,,Nun, ich bin Botschafter und habe hier einen Brief vom Grafen. Er möchte, dass ihr euch in wenigen Tagen auf Schloss Rosengrund begebt.
Aber lest selbst.
Ihr seid doch die drei berüchtigten Vampirjäger Salorion, Rakon und Brunas - oder irre ich mich?''
''Dass wir so berüchtigt sind wusste ich nicht. Aber ja - wir sind Vampirjäger und immer auf der Suche nach Aufträgen.
Schließlich wollen wir doch alle, dass diese Brut des Bösen von unserem Erdball getilgt wird, nich wahr?'' antwortete Salorion.
''Sicherlich...sicherlich. Hier: Nehmt den Brief.''
Der Botschafter gab den Brief Salorion, der noch auf seinem Pferd saß.
,,Nun meine Aufgabe ist getan. Ich wünsche den Herren noch einen schönen Tag und verabschiede mich hiermit.''
Und so ging der Botschafter seiner Wege.
Die drei Vampirjäger stiegen nun von ihren Pferden und betraten ihre Hütte, worin sie es sich erstmal bequem machten.
Von innen sah die Hütte sehr viel besser aus, als sie von außen den Anschein hatte. Sechs Zimmer gab es. In drei der Zimmer war jeweils ein Bett, in einem anderen das Klosett und die anderen beiden Räume nahmen das Wohnzimmer und die Küche ein. Sauber war sie außerdem.
Als die drei Platz genommen hatten, zitierte Salorion den Brief in dem stand:



Meine sehr geehrten Herren Salorion, Rakon und Brunas,

Ich bekam die Information zugeteilt, dass ihr euch als Ziel gesetzt habt, Vampire zu jagen und zur Strecke zu bringen.
Nun ersuche ich eure Hilfe, denn in meinem Lande - allen voran in der Stadt Rondenburg haben sich einige unerwünschte Blutsauger breitgemacht.
Es sind zwar bisher nur sehr wenige Todesfälle zu beklagen aber schon viele Bürger haben sich beschwert.
Bevor die Situation eskaliert, bitte ich euch, mich am 19. November auf Schloss Rosengrund zu besuchen,
um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Ich hoffe ihr findet an dem besagten Tag Zeit.
Die Bezahlung regeln wir dann ebenfalls.

Hochachtungsvoll,
Graf von Wuhstenberg



Rakon runzelte die Stirn und fragte:
,,Hmmm...der 19. November. Ist der nicht in 2 Tagen?''
,,Ja. Was meint ihr? Sollten wir uns dem Grafen annehmen?''
Fragte Brunas darauf.
Salorion blickte aus dem Fenster und fitzte dabei leicht die Augen zusammen. Es schien, als würde er über ernste Sachen nachdenken, bis ihn Rakon bei seinen Überlegungen unterbrach:
,,Hey, Salo! Sag schon, was meinst du dazu? Ich wäre dafür. Ich bin sicher, der Graf wird uns ein nettes Sümmchen übergeben, wenn wir den Auftrag erfüllen.''
Nach sehr kurzer Überlegung antwortete Salorion darauf:
,,Doch wird dieser Auftrag sicher etwas länger dauern. Es handelt sich diesmal nicht nur um einen Vampir. Und sollte sich diese Plage in der Stadt
ausbreiten, macht es uns diese Sache nicht leichter. Aber genug. Zerbrechen wir uns den Kopf, nachdem wir uns ausgeschlafen haben.
,,Gut. Dann hau ich mich jetzt auf's Ohr.''
Sagte Rakon gähnend darauf, während er das Zimmer verließ und sich in sein Schlafgemach zurückzog.
Kurze Zeit später ging auch Brunas zu Bett. Nur Salorion blieb noch einige Minuten steif sitzen, während er aus dem Fenster die mehr und mehr scheinende Sonne beobachtete.
Aber auch er zog sich nach kurzer Zeit zurück.

Geändert von Raldir (25.11.2008 um 21:44 Uhr)
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